Um ein Spiel schnell zu erlernen sollten die Spielregeln einfach sein, zumindest am Anfang. Einfaches Spielkonzept: Man bewegt eine Figur zu einem Ziel.

Ich habe das mal dargestellt durch das Männchen, das auf die Tür bewegt werden muss. Nun kann der Spieler die Figur aber nicht bewegen. Die Figur selbst interessiert sich überhaupt nicht für den Spielverlauf und ist für den Spieler nicht direkt ansprechbar. Die Figur möchte motiviert werden, sich zu bewegen. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten.

Die Figur hat ein wenig Hunger. Je mehr Hunger sie hat, desto schneller bewegt sie sich auf Essen zu. Hat sie keinen Hunger, so bleibt sie einfach stehen. Hunger baut sich mit der Zeit auf. Hat die Figur zu großen Hunger, verhungert sie. Da unsere Person Hunger hat, würde sie sich auf Essen zubewegen, wenn da welches wäre. Wir platzieren einen Apfel dahin, so dass die Figur den Exit-Point erreicht:

Sobald der Spieler auf Play drückt, läuft die Figur auf den nächst erreichbaren Apfel zu. Und damit ist wirklich der nächste Apfel gemeint - und zwar unabhängig davon, ob die Figur an den Apfel herankommt oder nicht.

In dem Fall kommt die Figur nicht an den Apfel heran, sie durchschreitet nämlich erstmal den Exit. Level geschafft.

Man kann die Figur auch damit motivieren, dass man sie erschreckt. Dazu plaziere man einfach eine Sprengladung da, wo die Figur nicht sein soll:

und starte das Level (oben auf Play klicken):

Die Figur erschrickt und läuft von der Explosion weg direkt auf den Eingang zu. Je mehr Angst sie hat, desto schneller läuft sie. Angst baut sich mit der Zeit ab. Hat die Figur zuviel Angst, fürchtet sie sich zu Tode.

Grundsätzlich ist das ein sehr einfaches Spielkonzept und das gezeigte Level hat die Möglichkeiten bereits komplett ausgeschöpft. Man kann nun beginnen das ganze über mehrere Ebenen (z.B. mit Leitern verbunden zu gestalten). Oder die Figur muss sich mit einem Seil auf eine andere Ebene schwingen. Dafür muss sie aber erstmal ein Seil von einer anderen Stelle aufsammeln. Wir können Schalter platzieren, die wir mit anderen Elementen verbinden können, zum Beispiel Wänden, die bei „überlaufen“ des Schalters verschwinden oder erscheinen. Wir können Aufzüge erstellen, so dass eine Teilaufgabe ist, den Typen bis zum Aufzug mit Äpfeln zu füttern, damit er im Aufzug stehen bleibt, bis der endlich fährt. Es können bewegliche Elemente eingeführt werden so um zeitkritische Planungen zu schaffen, zum Beispiel Laser, die alle 10 Sekunden feuern. Man kann Schilder aufstellen, um ihn dazu zu überreden Leitern hochzugehen. Das tut er aber nur, wenn keine Panik hat oder bei großem Hunger von Essen abgelenkt ist.

Wir können eine zweite Figur einführen, einen Tiger zum Beispiel. Der Tiger rennt zum Fleisch (das man ähnlich wie Äpfel) positionieren kann und auf die Figur zu. Ist die Figur näher als das Fleisch, rennt der Tiger auf den Menschen zu und der Tiger ist schneller als der Mensch. Gleichzeitig läuft der Tiger vor der Explosion weg. Eine geschickt positionierte Explosion zwischen den beiden treibt denen einen in die eine richtung, den anderen in die andere.

Man kann zwei Spielmodi einführen: Planen (anschließend auf Play-Drücken udn gucken, ob der Plan aufgeht) und Action (das Spiel läuft sofort und man klickt mit links Äpfel ins Feld und mit rechts Dynamit).

Wenn wir die Steuerung der Person haben, können wir den Tiger auf den gleichen Algorithmen aufsetzen. Erweiterungen können wir so entwickeln, dass die Level mitentstehen, das Spiel kann also beliebig wachsen. Der Vorteil eines solchen Vorgehens ist, dass wir Häufig Zwischenversionen fertigstellen können (mit jedem neuen Level/zusätzlichem Feature) und damit hoffentlich zu Anfang August nicht in Panik geraten, wenn gewisse Abschnitte noch nicht fertig sind. Wir können also - ohne dass wir uns jetzt schon festlegen müssen - an einem gewissen Punkt sagen das Spiel ist fertig, jetzt machen wir nur noch zusätzliche Levels mit den Features, die wir geschafft haben.

Eine solches Spiel dürfte sich auch grafisch umsetzen lassen mit den Grafiken für die RPG Spiele.