Existenz Gottes mit MacBook binnen einer Minute bewiesen...

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Xin
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Existenz Gottes mit MacBook binnen einer Minute bewiesen...

Beitrag von Xin » Di Sep 10, 2013 1:39 pm

...schreibt der Spiegel: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 20455.html

Nach Kurt Gödel ist es nun offiziell. Gut, das MacBook ist dabei eigentlich nicht wichtig, aber ich fand es passt so schön ins Klischee des iGods. ;-)

Was wäre, wenn Gott nun quasi zwangsweise existieren muss? ^^
Gut, bisher ist es nur ein virtueller Gott - daher auch das Board "Virtual Life", denn bisher hat man nur bewiesen, dass es etwas geben muss, was Kurt Gödel als göttlich definiert hat. Aber wäre schon witzig, wenn's Gott wäre, oder? ^^
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cloidnerux
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Re: Existenz Gottes mit MacBook binnen einer Minute bewiesen

Beitrag von cloidnerux » Di Sep 10, 2013 2:36 pm

Was wäre, wenn Gott nun quasi zwangsweise existieren muss? ^^
Ich würde sagen, die Erde dreht sich weiter und wir Menschen sind nach Jahrtausenden der Diskussion um Gott immer noch an dem selben Punkt wie vor tausenden von Jahren auch.
Gut, bisher ist es nur ein virtueller Gott - daher auch das Board "Virtual Life", denn bisher hat man nur bewiesen, dass es etwas geben muss, was Kurt Gödel als göttlich definiert hat. Aber wäre schon witzig, wenn's Gott wäre, oder? ^^
Deine Argumentation fordert von Gott zu existieren in einer anscheinend für dich Materiellen oder physikalisch Mess/Beobachtbaren Form, was aber gegen den eigentlichen Grundsatz christlichen(und andere Glaubensrichtungen auch) Glaubens richtet, der explizit ein Bildnis von Gott verbietet.
Betrachten wir "Gott" eher einmal als Konzept.
Diesem Konzept werden je nach Betrachtung, Sozialisierung, Glauben und Formalisierung unterschiedlichste Eigenschaften, Funktionen und Bedeutungen zugeordnet.
Gödel hat so z.B dem Konzept "Gott" die Menge aller "positiven" Eigenschaften zugeordnet, die an sich auch positiv ist und mithilfe formaler modaler Logik eine Beweiskette aufgebaut, die die Existenz einer Menge an "positiven" Eigenschaften, die an sich auch "positiv" ist, voraussetzt und letztendlich beweist.
Damit hat er aber nur die mathematische Existenz einer sehr spezifischen Teilmenge, die für ihn nur auf einen Gott zutreffen kann, in einer sehr speziellen Menge bewiesen.
Damit ist sein Konzept von Gott für seine Anschauung wahr und richtig.
Aber das war es dann auch.
Das Konzept "Gott als Schöpfer", "Gott als Erretter", "Gott der eine Jungfrau schwängerte ohne den Coitus", "Gott als rachsüchtiges Überwesen" oder jede andere Präsentation oder Vorstellung des Konzeptes "Gott" ist davon nicht im geringsten berührt oder verändert.

Und damit sind wir wieder bei dem Punkt, dass auch das nichts geändert hat. Gott ist ein Konzept, eine Idee, eine Vorstellung, etwas an das man sich klammern kann, ohne Jemals davon enttäuscht zu werden. Es waren Jahrhunderte der Diskussion Notwendig, um theologisch zu Akzeptieren, dass Gott wohl nicht in die Welt eingreift, dass er Leid nicht verhindern oder Menschen führen wird, dafür sind wir selber verantwortlich.
Aber Eigenverantwortung wollen viele nicht, eigentlich ist es viel einfacher, wenn man nur folgen muss, wenn man nur Akzeptieren muss und vor allem wenn man nicht seine Ansichten ändern muss(Thema Fanatismus oder Orthodox).
Vor dem Hintergrund das man "Gott" schon immer als Grund für Kriege, Ausbeutung, Fanatismus, Bereicherung, Manipulation und politisches Werkzeug nutzen konnte, stellt sich mi die Frage, ob wir das Konzept "Gott" überhaupt brauchen. Sollten wir vlt nicht ein Konzept "Händchenhalter" einführen, ein Konzept von etwas das jemanden immer zur Seite steht und Moralisch und Psychisch unterstützt, aber keine Befehle oder order gibt?
Redundanz macht wiederholen unnötig.
quod erat expectandum

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Xin
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Re: Existenz Gottes mit MacBook binnen einer Minute bewiesen

Beitrag von Xin » Mi Sep 11, 2013 10:05 am

cloidnerux hat geschrieben:
Was wäre, wenn Gott nun quasi zwangsweise existieren muss? ^^
Ich würde sagen, die Erde dreht sich weiter und wir Menschen sind nach Jahrtausenden der Diskussion um Gott immer noch an dem selben Punkt wie vor tausenden von Jahren auch.
Natürlich, denn er wäre ja keine neue Erfindung, die jetzt eine Wirkung ausführt, sondern es wäre lediglich etwas, was man jetzt man bewusst bemerkt hätte, ähnlich der Schwerkraft.

Würde man aber davon ausgehen können, dass es einen Gott gibt, könnte man Fragen stellen. Kann man miteinander Kommunizieren. Ist Kommunikation eine positive Eigenschaft oder kommunizieren wir bewusst nicht, weil Kommunikation doch keine positive Eigenschaft ist? Würden wir versuchen, mit ihm zu kommunizieren und entsprechende Experimente starten, so dass er zu einer erkennbaren Reaktion genötigt ist? Ist jemand, der zu etwas genötigt wird, dann aber noch uneingeschränkt positiv? Ist der Versuch mit Gott in Kontakt zu kommen quasi vernichtend für das Göttliche?
Unwissenheit schützt vor Strafe nicht und auch der Versuch ist strafbar? ^^
cloidnerux hat geschrieben:
Gut, bisher ist es nur ein virtueller Gott - daher auch das Board "Virtual Life", denn bisher hat man nur bewiesen, dass es etwas geben muss, was Kurt Gödel als göttlich definiert hat. Aber wäre schon witzig, wenn's Gott wäre, oder? ^^
Deine Argumentation fordert von Gott zu existieren in einer anscheinend für dich Materiellen oder physikalisch Mess/Beobachtbaren Form, was aber gegen den eigentlichen Grundsatz christlichen(und andere Glaubensrichtungen auch) Glaubens richtet, der explizit ein Bildnis von Gott verbietet.
Ähh... soweit ich das verstanden habe, wurde Gott bewiesen, also die Konzentration positiver Eigenschaften und nicht das Christentum. Ich sehe da schon einen Unterschied. ^^
cloidnerux hat geschrieben:Betrachten wir "Gott" eher einmal als Konzept.
Diesem Konzept werden je nach Betrachtung, Sozialisierung, Glauben und Formalisierung unterschiedlichste Eigenschaften, Funktionen und Bedeutungen zugeordnet.
Gödel hat so z.B dem Konzept "Gott" die Menge aller "positiven" Eigenschaften zugeordnet, die an sich auch positiv ist und mithilfe formaler modaler Logik eine Beweiskette aufgebaut, die die Existenz einer Menge an "positiven" Eigenschaften, die an sich auch "positiv" ist, voraussetzt und letztendlich beweist.
Damit hat er aber nur die mathematische Existenz einer sehr spezifischen Teilmenge, die für ihn nur auf einen Gott zutreffen kann, in einer sehr speziellen Menge bewiesen.
Damit ist sein Konzept von Gott für seine Anschauung wahr und richtig.
Aber das war es dann auch.
Entsprechend ist nicht bewiesen, dass da auch jemand ist, der diese Eigenschaften in sich vereint.
cloidnerux hat geschrieben:Das Konzept "Gott als Schöpfer", "Gott als Erretter", "Gott der eine Jungfrau schwängerte ohne den Coitus", "Gott als rachsüchtiges Überwesen" oder jede andere Präsentation oder Vorstellung des Konzeptes "Gott" ist davon nicht im geringsten berührt oder verändert.
Das sind alles christliche, weltliche Konzepte.
Soweit ich weiß, schwängerte Boris Becker auch eine junge Frau ohne Coitus.
cloidnerux hat geschrieben:Und damit sind wir wieder bei dem Punkt, dass auch das nichts geändert hat. Gott ist ein Konzept, eine Idee, eine Vorstellung, etwas an das man sich klammern kann, ohne Jemals davon enttäuscht zu werden. Es waren Jahrhunderte der Diskussion Notwendig, um theologisch zu Akzeptieren, dass Gott wohl nicht in die Welt eingreift, dass er Leid nicht verhindern oder Menschen führen wird, dafür sind wir selber verantwortlich.
Das muss nicht sein. Alternativ propagiere ich noch, dass Gott in die Welt eingreift, bzw. das Universum Gott ist. Das würde allerdings am Ego der meisten Menschen nagen, da sie - ähnlich wie eine einzelne Nervenzelle - im großen Ganzen nur ein kleines Rädchen ist, aber auch nicht verantwortlich, wenn das Kollektiv von Hirnzellen, den Muskelzellen befielt den Abzug zu drücken und ein anderes Kollektiv von Hirnzellen an die Wand zu klatschen.
Mit etwas Glück lebt auf diesem Planeten ein Kollektiv, dass sich so entwickelt, dass es noch eine Weile auf dem Planeten überleben kann, aber schlussendlich stirbt jedes Kollektiv früher oder später. Also auch die Menschheit, also auch das Sonnensystem und vielleicht auch das Universum und damit Gott.
cloidnerux hat geschrieben:Aber Eigenverantwortung wollen viele nicht, eigentlich ist es viel einfacher, wenn man nur folgen muss, wenn man nur Akzeptieren muss und vor allem wenn man nicht seine Ansichten ändern muss(Thema Fanatismus oder Orthodox).
Vor dem Hintergrund das man "Gott" schon immer als Grund für Kriege, Ausbeutung, Fanatismus, Bereicherung, Manipulation und politisches Werkzeug nutzen konnte, stellt sich mi die Frage, ob wir das Konzept "Gott" überhaupt brauchen. Sollten wir vlt nicht ein Konzept "Händchenhalter" einführen, ein Konzept von etwas das jemanden immer zur Seite steht und Moralisch und Psychisch unterstützt, aber keine Befehle oder order gibt?
Das nennt sich Buddhismus. Alternativ hätten wir da noch die Psychologie.

Wenn ich nochmal auf das Kollektiv zurückkomme: Krieg gibt es auch im Körper, wenn sich zum Beispiel Krebszellen entwickeln, die eine derartige Gier entwickeln, dass sie ihr Umfeld und ihre Umwelt zu ihrem eigenen Vorteil töten, obwohl sie mit dem Wirt sterben werden. Man darf aber durchaus fragen, ob wir Menschen für uns selbst und die Umwelt eine Krankheit oder eine lebenserhaltende bzw. lebensaufbauende Maßnahme darstellen wollen.
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