Recommerce-Plattform wie rebuy, momox, etc. erstellen

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marvin_hoffmann
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Recommerce-Plattform wie rebuy, momox, etc. erstellen

Beitrag von marvin_hoffmann » Do Aug 15, 2013 8:47 am

Hallo,
ich hoffe ich bin hier richtig. Ich habe folgendes Anliegen:

Ich bin selbständig im recommerce-Bereich und möchte in naher Zukunft einen neuen Geschäftsweg gehen. Als Vorbilder sehe ich hier Ankauf-Plattformen wie rebuy oder momox.
Meine Fragen wären: Was ist notwendig und mit was für einem finanziellen Aufwand muss ich rechnen, um eine derartige Plattform mit einer solch immensen Datenbank auf die Beine zu stellen? Ich rechne mit einem Sortiment-Umfang von etwa 20% des Angebots von rebuy oder momox.

DANKE im voraus für jedwede Antwort.

Marvin

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cloidnerux
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Re: Recommerce-Plattform wie rebuy, momox, etc. erstellen

Beitrag von cloidnerux » Do Aug 15, 2013 9:00 am

Hi und willkommen im Forum.
Meine Fragen wären: Was ist notwendig und mit was für einem finanziellen Aufwand muss ich rechnen, um eine derartige Plattform mit einer solch immensen Datenbank auf die Beine zu stellen? Ich rechne mit einem Sortiment-Umfang von etwa 20% des Angebots von rebuy oder momox.
Schwierig zu beantworten für mich, da ich damit selber noch keine Erfahrung habe.
Generell würde ich sagen, dass du alleine für das Datenbank-System mit Website ~10k hinlegen wirst, weil das hier ja nicht einfach nur nen Webshop sein soll, sondern du doch schon auf ne größere anzahl an Nutzern aus bist.
Du brauchst wrsl schon etwas an Leistung auf deinem Server, da reicht nen einfaches Website-Hosting nicht aus. Nen vServer oder Root-Server musst du dir da dann doch zu legen, das sind je nach Leistung und Ausstattung zwischen 10€ und 150€ und mehr.
Dann natürlich Sicherheit bedenken, DDOS, Pishing, Einbrüche in deine Datenbank, etc. Kann teurer werden, mit steigender Anzahl an Nutzern, weil du evt auf mehr Server umsteigen musst, bessere Sicherheitsmaßnahmen, etc.
Wenn du selber von der Administration von Websiten und Servern keine Ahnung hast, wird auch noch Geld für ein Admin fällig.
Ne Domain kostetet auch bissle was, ist aber nicht so der Kostenfaktor.

Was da Juristisch zu beachten ist bei so einer Plattform kann ich dir nicht sagen, da solltest du dir aber vorher Gedanken gemacht haben.

Dann natürlich der Meta-Aufwand, dein Projekt erstmal so zu vermarkten, dass es auch von den Leuten angenommen wird, daher Werbung schalten auf bekannteren Websiten um dich eben auch als Alternative zu Ebay, Amazon, rebuy, momox und co dar zu stellen.

Was für dich als Recommerce-Betreiber übrig bleibt, solltest du glaube ich selber gut genug wissen.

Edit: Ganz vergessen: Du bauchst ja dann auch die Anbindung an ein Waren-Wirtschaftssystem, bzw die Datenbank als solche kann man ja dazu verwenden. Du musst die automatische Bestellabwicklung mit deinem Arbeitsablauf und deiner Buchhaltung koppeln und entsprechende Möglichkeiten für Retouren und Reklamation haben sowie Wareneingangskontrolle für neu eingesendete Ware, evt die Anbindung an Info-Datenbanken z.B über Musik, Filme, etc und zu einer CD/DVD gleich einen Entsprechenden Info Text zu liefern.

Ich hoffe ich konnte dir Helfen.
Bitte alle Zahlen mit Vorsicht genießen!
MfG cloidnerux.
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Xin
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Re: Recommerce-Plattform wie rebuy, momox, etc. erstellen

Beitrag von Xin » Do Aug 15, 2013 10:03 am

marvin_hoffmann hat geschrieben:Ich bin selbständig im recommerce-Bereich und möchte in naher Zukunft einen neuen Geschäftsweg gehen. Als Vorbilder sehe ich hier Ankauf-Plattformen wie rebuy oder momox.
Meine Fragen wären: Was ist notwendig und mit was für einem finanziellen Aufwand muss ich rechnen, um eine derartige Plattform mit einer solch immensen Datenbank auf die Beine zu stellen?
Der finanzielle Aufwand ist... joah... abhängig davon wie gut die Entwickler sind, wie teuer sie sind. Wenn Sie Entwickler von rebuy oder Momox abwerben können, haben Sie verlässlichere Daten.
Solche Projekte macht niemand mal einfach so, jegliche Zahlenschätzung ist entsprechend... geraten.

Ich bin kein Datenbankspezialist, aber um diese Seite performant zu halten ist das übliche MySQL vermutlich nicht erste Wahl, bzw. bestenfalls eine Übergangslösung während der Entwicklung.
Eine solche Lösung wird auf Dauer in den Bereich von "Big Data" gehen, also nicht unbedingt eine Frage von Standard-Lösungen. Das übliche LAMP (Linux Apache Mysql PHP) fällt also weg und damit ungefähr 99,9% aller Web-Entwickler.
Das wäre zu recherchieren, wo ein LAMP-System die Grätsche macht.

Ich überarbeite derzeit diese Website, wir werden uns also früher oder später von der Standardsoftware verabschieden und eigene Software verwenden. Wir verkaufen nichts, wir listen lediglich Daten in unterschiedlichen Verfahren und Ziel ist natürlich, dass die Website weiterhin schnell läuft und langfristig gesehen mehr Möglichkeiten erhält. Ich programmiere also ein System, dass auf ein bisschen "Big Data" ausgelegt ist.

Meine aktuelle Hauptsorge ist, die Zuverlässigkeit des Systems zu gewährleisten. LAMP ist auf vielen Servern im Einsatz, also gut getestet. Unser System wird nur hier im Einsatz sein. Wenn's abstürzt, finde ich einen Bug, aber bis der auffällt ist die Website down. Blöd, wenn man derweil was verkaufen möchte. Blöd auch für mich, denn eine Programmiererwebsite, die laufend down ist, ist nicht unbedingt repräsentativ. Wir verkaufen nix, wir sind also vergleichsweise sicher, weil wir auch keine wichtigen Kundendaten halten. Sie brauchen also ebenfalls durchaus Leute, die sich mit den üblichen Sicherheitsaspekten auskennen.
Ich entwickle dafür einen eigenen Webservice, der speziell auf diese Website optimiert wird.

Über Kosten kann ich nicht viel sagen, aber ich rate Ihnen dazu, einen eher längeren Atem zu haben, denn bevor man ein solches System auf zahlende Kunden loslässt, muss sichergestellt sein, dass es fehlertolerant ist und hochgradig getestet ist. Das kostet Zeit und Geld. Je besser die Entwickler, desto höher die Chance, das ganze in absehbarer Zeit auf Gang zu bekommen. Je schlechter die Entwickler, desto höher die Chance einen Klumpen Software zu erhalten, der nie funktioniert. Das Projekt an sich (Kaufen/Verkaufen) ist problemlos machbar, aber die Sonderbedingungen sind immens (Sicherheit der Daten, Fehlertoleranz der Software, Startseite hat Besonderheiten, integrierte Suchmaschine, juristische Fragestellungen, Lagerlogistik...) kosten einfach Zeit.

Dann steht das Projekt und hat immernoch keine Kunden...

Die Zeit zu überbrücken muss sehr viel Kapital da sein...

Versuchen wir uns dem mal zu nähern: Sie brauchen jemanden, der sich mit Websicherheit auskennt und den Service bereitstellen kann: HTTP, HTTPS, Mail, Anbindung an externe Anbieter wie Facebook, Google+, Paypal und Administration. Sie brauchen jemanden, der sich mit Datenbanken auskennt und nicht nur SQL kann, sondern wirklich in Richtung Big-Data modelliert. Und sie brauchen jemanden, der das Content Management System aufbaut. Irgendwer muss die Kontrolle und Überblick über das Projekt halten und im Idealfall vorher recherchieren, ob man irgendwoher Komponenten kaufen oder über LGPL nutzen kann. Reines Bauchgefühl, nehmen wir eine zeitliche Komponente von einem Jahr, die Leute brauchen schon 2 Wochen um ihre Namen auswendig zu können, die Schreibtische und Computer aufzubauen und einzurichten. Zumindest schreiben Sie nicht, dass hier irgendwelche Infrastruktur existiert.
Die Software muss geplant werden, die gewünschten Features besprochen werden... So gut kenne ich rebuy nicht, aber ich schätze mal ein Jahr (Website) bis 1,5 Jahre Planung (inkl. Lagerlogistik) und Implementierung und schon sind wir bei 300000 Euro bis 500000 Euro. Packen wir den Datenbankmenschen mal mit dem Management zusammen und sparen nochmal 50k€, die wir dann für Server, Ausstattung, Miete verballern.
Wenn Sie also nicht mit einer Schülergang unterwegs sein wollen, würde ich aus dem Bauchgefühl sagen: 300k€ für die erste Version der Verkaufs-Software?
Das ganze ist auch noch ein gewisses Risiko, weil die Gehälter jetzt nicht unbedingt nach absoluten Spezialisten gewählt sind, die das aus Erfahrung machen. Wenn die sich verheddern... Den Rebuy-Entwickler wird vermutlich besser bezahlt, hat einen sehr sicheren Job und sich von Ihnen noch deutlich besser bezahlen lassen. ;)

Das ist keine sinnvolle Analyse. Sie stellen eine sehr offene und unspezifische Frage und ich gebe eine Bauchgefühlsantwort. Ein Gedankenspiel.
Dazu kommen natürlich auch Komponenten, dass ich zum Beispiel keinen Arbeitsvertrag annehmen würde, der nach einem Jahr endet. Nach einem Jahr haben Sie die Software, aber noch kein Geld eingenommen. Da ist auch noch kein Lager usw. Da sind nur drei Jungs mit ein paar Computern und einer Software, die Datensätze über das Web verwaltet.

Mit LAMP sind Sie da mit vermutlich um die 10k-50k. Könnte aber sein, dass Kunden und Artikel schneller wachsen als die Leistung der dafür benötigten Server. Außerdem vertraue ich PHP-Systemen nicht, die Entwicklung ist zu Beginn preiswert, der Testaufwand aber immens. Auf Dauer erwarte ich, dass eine professionelle Eigenentwicklung qualitativer wird. Darum gehe ich ja auch diesen Weg für diese Website.
Merke: Wer Ordnung hellt ist nicht zwangsläufig eine Leuchte.

Ich beantworte keine generellen Programmierfragen per PN oder Mail. Dafür ist das Forum da.

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