Fliegende Serverdohnen

Hinweise auf besondere Websites, Vorstellung eigener Websites, Internet-Smalltalk
Benutzeravatar
fat-lobyte
Beiträge: 1398
Registriert: Sa Jul 05, 2008 12:23 pm
Wohnort: ::1
Kontaktdaten:

Fliegende Serverdohnen

Beitrag von fat-lobyte » Do Mär 22, 2012 7:09 pm

Ok, das ist interessant.

Das erste mal, als ich den Blogpost von Piratebay [1] über fliegende Serverdrohnen gelesen, dachte ich mir das sein ein Scherz - die Macher von PirateBay haben schon öfters Sinn für Humor bewiesen. Außerdem hatte kernel.org zum 1. April mal einen ähnlichen Witz [2] gerissen.
Doch jetzt finde ich den Blogpost in der Webausgabe einer recht seriösen österreichischen Zeitung wieder: [3]

Es geht um GPS-gesteuerte Drohnen, die sich in der Luft aufhalten und als Server fungieren. Sie stehen mit der Außenwelt über Funk ("WLAN") in Verbindung.

Könnte das etwa eine echte Lösung gegen die Internetrepression sein, die von Behörden und gewissen Organisationen ausgeht?
Könnte man damit die Verfolgung und Abschaltung von Diensten wie Megaupload verhindern?

Was meint ihr?

Ich beschäftige mich schon etwas länger [4] mit der Frage, wie man ein dezentrales und ausfall- und angriffssicheres Kommunikationsnetz aufbauen könnte. Durch Ereignisse der neuer Vergangenheit bin ich wieder Motivierter mein Projekt [5] voranzutreiben. Nun frage ich mich, ob das LOSS nicht eine Inspiration oder sogar Anwendung meines Systems werden könnte.

[1] http://thepiratebay.se/blog/210
[2] http://skynet.kernel.org/
[3] http://derstandard.at/1331780103088/Fil ... er-Drohnen
[4] http://www.proggen.org/forum/viewtopic.php?f=37&t=794
[5] https://github.com/fat-lobyte/nuke-ms
Haters gonna hate, potatoes gonna potate.

Benutzeravatar
cloidnerux
Moderator
Beiträge: 3123
Registriert: Fr Sep 26, 2008 4:37 pm
Wohnort: Ram (Gibts wirklich)

Re: Fliegende Serverdohnen

Beitrag von cloidnerux » Do Mär 22, 2012 7:41 pm

Könnte das etwa eine echte Lösung gegen die Internetrepression sein, die von Behörden und gewissen Organisationen ausgeht?
Könnte man damit die Verfolgung und Abschaltung von Diensten wie Megaupload verhindern?
Kurzfristig ja, langfristig nein.
Vorteil:
  • Server sind nicht Zentral, man kann an keine Tür klopfen und jemanden dafür belangen, dass er etwas illegales hostet
  • Server sind nicht an Länder gebunden, daher gelten erstmal keine Landesspezifischen gesetzte.
  • Server sind "frei zugänglich
Aber es gibt sehr große Probleme:
  • Die Server sind auf proprietäre Systeme wie GPS angewiesen, sagt dann mal die US Army, dass sie GPS für kommerzielle und private Nutzung sperrt, stürzen die Dronen vom Himmel
  • Die Dronen sind ein Schwachpunkt, da sie zusätzliche Hardware-Risiken mit sich bringen, mitunter könnnte eine Server-überlastung zum absturz der Drone führen
  • Sehr lange Flugdauern von Dronen sind schwierig zu bewerkstelligen, da Sprit oder Elektrizität nicht unbegrenzt vorhanden ist.
  • Die Dronen könnten als Sicherheitsrisiko für den Luftverkehr angesehen werden und dementsprechend abgeschossen werden.
Also eine echte, dauerhafte Lösung sehe ich nicht darin.
Interessanter fände ich einen Server mit Raspberry-Pi und einem Wlan-Modul sowie einer großen SD-Karte oder SSD, die einfach per Solar oder Steckdose betrieben werden und überall aufgestellt werden, als Dezentrales Netzwerk. Jeder der Teilnehmen will, stellt sich ein solches Daheim oder irgendwo versteckt hin und jeder kann darauf zugreifen und Daten Tauschen, Problem hierbei wird nur die sich überlappenden WLANs sein und die begrenzte Bandbreite.

Insgesamt ist es also schwierig ein Überregionales Netzwerk, bzw Infrastruktur aufzubauen, die nicht irgendwie vom Staat kontrolliert werden kann.
Im Endeffekt wäre eine optimale Lösung egt, die Politik über den Druck der Bürger dahin zu Treiben, das Internet wirklich frei zu lassen und den großen Content-Verwalter mal einen "Tritt in den Hintern" zu verpassen.
Wenn wir in den Augen der Öffentlichkeit als die Bösen dargestellt werden, haben alle unsere Versuche etwas gutes zu machen keine Chance.
Redundanz macht wiederholen unnötig.
quod erat expectandum

Benutzeravatar
fat-lobyte
Beiträge: 1398
Registriert: Sa Jul 05, 2008 12:23 pm
Wohnort: ::1
Kontaktdaten:

Re: Fliegende Serverdohnen

Beitrag von fat-lobyte » Do Mär 22, 2012 8:26 pm

cloidnerux hat geschrieben:Aber es gibt sehr große Probleme:
cloidnerux hat geschrieben:Die Server sind auf proprietäre Systeme wie GPS angewiesen, sagt dann mal die US Army, dass sie GPS für kommerzielle und private Nutzung sperrt, stürzen die Dronen vom Himmel
Das stimmt, das kann passieren. Allerdings verlassen sich so viele Geräte auf GPS, dass bei Demokratieschaffenden Maßnahmen nur die Genaugkeit leidet, nicht aber das ganze GPS abschmiert.
Außerdem müsste es auch alternative Positionssysteme geben, z.B. das der Russen oder der Chinesen. Im Notfall könnte man auch ein Bodengestütztes Positionssystem nutzen.
cloidnerux hat geschrieben:Die Dronen sind ein Schwachpunkt, da sie zusätzliche Hardware-Risiken mit sich bringen, mitunter könnnte eine Server-überlastung zum absturz der Drone führen
Das glaube ich zwar nicht, aber Flug ist immer problematisch, weil man da Wetterabhängig ist und von Stürmen oder Sonneneruptionen oder anderen Naturphänomenen bedroht ist. Vielleicht könnte man die Drohnen vor solchen Ereignissen zum Landen bringen?
cloidnerux hat geschrieben:Sehr lange Flugdauern von Dronen sind schwierig zu bewerkstelligen, da Sprit oder Elektrizität nicht unbegrenzt vorhanden ist.
Es ist Wahr, dass dieses Problem besteht. Andererseits denke ich hier bei "Servern" nicht an 10 kg schwere Tower, sondern eben an das schon erwähnte Raspberry Pi.
Vielleicht könnte man hier mit ein bisschen Technologischer Entwicklung (z.B. von Batterien) genügend Leistung zusammenbekommen.
Vielleicht könnte man den Batterien noch etwas Solarenergie zuspeisen.

Wahrscheinlich hast du da den Hauptschwachpunkt angesprochen: die Drohnen müssen betankt und gewartet werden, dazu müssen sie landen und mit Menschen in Kontakt treten - ein perfekter Zeitpunkt für jegliche "Zugriffe".
cloidnerux hat geschrieben:Die Dronen könnten als Sicherheitsrisiko für den Luftverkehr angesehen werden und dementsprechend abgeschossen werden.
Müsste es nicht Zonen geben, die nicht für den Flugverkehr gesperrt sind? Hehe, zum "Abschießen" haben die Leute von Piratebay folgendes formuliert:
...This way our machines will have to be shut down with aeroplanes in order to shut down the system. A real act of war.
Bevor es so weit ist, dass Kampfflugzeuge gegen fliegende Server eingesetzt werden müssen, muss noch einiges an unserer Gesellschaft demontiert werden.
cloidnerux hat geschrieben:Also eine echte, dauerhafte Lösung sehe ich nicht darin.
Ich glaube, das ist auch nicht das Ziel. Was ist schon eine "Dauerhafte" Lösung? Ein Server steht nicht für ewigkeiten. So würde sich die Laufzeit nur eine bestimmte Dauer verkürzen. Und wenn das ganze Ding auch noch billig genug ist, ist das kein Problem! Während man eine Drohne wartet, schickt man einfach eine andere in die Luft.
Interessanter fände ich einen Server mit Raspberry-Pi und einem Wlan-Modul sowie einer großen SD-Karte oder SSD, die einfach per Solar oder Steckdose betrieben werden und überall aufgestellt werden, als Dezentrales Netzwerk. Jeder der Teilnehmen will, stellt sich ein solches Daheim oder irgendwo versteckt hin und jeder kann darauf zugreifen und Daten Tauschen, Problem hierbei wird nur die sich überlappenden WLANs sein und die begrenzte Bandbreite.
Das ist übrigens eine gute Idee! Vielleicht könnte man beide Systeme einsetzen! Für Stadtgebiete bodengebunden, für größere Überlandstrecken die Fluggeräte.


Im Endeffekt wäre eine optimale Lösung egt, die Politik über den Druck der Bürger dahin zu Treiben, das Internet wirklich frei zu lassen und den großen Content-Verwalter mal einen "Tritt in den Hintern" zu verpassen.
Wenn wir in den Augen der Öffentlichkeit als die Bösen dargestellt werden, haben alle unsere Versuche etwas gutes zu machen keine Chance.
Das sehe ich nicht so.
Auf die Vernunft der Politiker und die sogenannte "Demokratie" im Westen zu hoffen habe ich aufgegeben. Anscheinend ist bei uns nichts heiliger als das Geld.

Noch ist der Cyber-Bürgerkrieg nicht ausgebrochen, noch haben wir ein wenig Freiheiten. Ich denke wir alle sollten die Zeit nutzen, und uns darauf vorbereiten:
Sichere Systeme Aufbauen, uns für Schwächen unserer Nutzung zu sensibilisieren und Verschlüsselung in unsere Gewohnheiten einbauen.

Ich meine das übrigens ziemlich ernst: Wir leben jetzt im "goldenen Zeitalter" des Internets: die Technologie steht hoch, die überwachung noch (relativ) niedrig. Das wird sich in den nächsten Jahren ändern, und das Internet zu einem weiteren Konsumsteuerungsmedium. Es liegt an uns, das zu verhindern.
Haters gonna hate, potatoes gonna potate.

Benutzeravatar
cloidnerux
Moderator
Beiträge: 3123
Registriert: Fr Sep 26, 2008 4:37 pm
Wohnort: Ram (Gibts wirklich)

Re: Fliegende Serverdohnen

Beitrag von cloidnerux » Do Mär 22, 2012 9:30 pm

Das stimmt, das kann passieren. Allerdings verlassen sich so viele Geräte auf GPS, dass bei Demokratieschaffenden Maßnahmen nur die Genaugkeit leidet, nicht aber das ganze GPS abschmiert.
Außerdem müsste es auch alternative Positionssysteme geben, z.B. das der Russen oder der Chinesen. Im Notfall könnte man auch ein Bodengestütztes Positionssystem nutzen.
Natürlich, man muss aber immer berücksichtigen, das die Nutzung von bestehenden Systemen immer eine zusätzliche Abhängigkeit mit rein bringt, die einen im Endeffekt zu Fall bringt.
Das glaube ich zwar nicht, aber Flug ist immer problematisch, weil man da Wetterabhängig ist und von Stürmen oder Sonneneruptionen oder anderen Naturphänomenen bedroht ist. Vielleicht könnte man die Drohnen vor solchen Ereignissen zum Landen bringen?
Laden erfordert einen ebenen Ort ohne großartig bewuchs und der Größe, um auch wieder starten zu können. Zusätzlich muss gewährleistet sein, dass ein Start wieder möglich ist, das trifft auf nicht sehr viele Orte zu. Zudem ist das warten auf dem Boden ein Riskifaktor, wenn denn mal iwer das dingen Findet und es am starten hindert, auch wenn es nur ein Tier ist.
Es ist Wahr, dass dieses Problem besteht. Andererseits denke ich hier bei "Servern" nicht an 10 kg schwere Tower, sondern eben an das schon erwähnte Raspberry Pi.
Vielleicht könnte man hier mit ein bisschen Technologischer Entwicklung (z.B. von Batterien) genügend Leistung zusammenbekommen.
Vielleicht könnte man den Batterien noch etwas Solarenergie zuspeisen.
Natürlich, das ist alles Möglich. Aber ich weiß definitiv, dass die Drone an allen Ecken und Enden Energie sparen muss, um auch bei einer langen Winternacht(~12h) genug Energiereserve zu haben um bis zum nächsten Morgen fliegen zu können. Nun muss man aber beachten, das SoCs wie auf dem Raspberry Pi zwar sehr sparsam sind, aber auch nur wenn sie wenig belastet werden. Bei Vollauslastung wird da auch viel Energie verbraten, wenn man Pech hat kann einem auch so ein SoC komplett durchbrennen, weil er Intern zu warm wurde, wie es bei den hochoptimierten Smartphone-SoCs der Fall sein kann(es gibt natürlich Sicherheitsmaßnahmen).
Wlan verbratet nochmal mehr Energie, vor allem wenn da auch viele Nutzer drauf zugreifen.
Dann braucht der Antrieb auch Energie, auch hier kann man z.B mit großen, leichten Flügeln und der Ausnutzung von Windströmungen und Auftrieb und allem Energie sparen, aber bei Torbulenzen oder schlechten Bedingungen geht auch hier Energie verloren.
All das kann dann dazu führen, das nach eine langen, aktiven Nacht die Drone vom himmel fällt.
Natürlich, bessere Batterien, aber der momentane Status Quo sind Litium-Ionen Akkus und die haben 190Wh/kg.
Jedes Kilogramm mehr bedeutet größere Drone und damit mehr Energieverbrauch. Hier muss dann ein Kompromiss zwischen Größe und Gewicht gefunden werden.
Müsste es nicht Zonen geben, die nicht für den Flugverkehr gesperrt sind?
Vlt, aber Trotzdem kann man immer noch Argumentieren, dass Unbemannte Flugdronen nix im Kommerziellen Luftraum zu suchen haben, aber scheiß drauf.
Noch ist der Cyber-Bürgerkrieg nicht ausgebrochen, noch haben wir ein wenig Freiheiten. Ich denke wir alle sollten die Zeit nutzen, und uns darauf vorbereiten:
Sichere Systeme Aufbauen, uns für Schwächen unserer Nutzung zu sensibilisieren und Verschlüsselung in unsere Gewohnheiten einbauen.
Nein, das sehe ich nicht so. Das Internet ist eine Infrastruktur, die immer mehr und mehr Sozialisiert wird. Damit müssen wir leben , denn es wird mit jeder Infrastruktur passieren, die wir aufbauen. Daher muss man sich auf Dauer einfach Arrangieren. Und das bedeutet, dass wir ein Rechtssystem aufbauen, das unsere Vorstellung vom Internet schützt, nicht einen Krieg anfangen.
Einen krieg können wir nicht Gewinnen, dazu haben wir nicht die Macht. Wir können noch so gut Geschütze Systeme aufbauen, irgendwer findet einen Weg es abzuschalten und wir stehen ohne Irgendetwas da.
Was man machen könnte, wäre sich ein paar Waffen zu nehmen und dann mal etwas Deutsches Staatsgebiet besetzen und Gründen dann unseren eigenen Staat^^

Hätte ich etwas Zeit, würde ich vlt sogar mal eine Drone oder das Lokale-Pendant planen und vlt auch bauen, auf der Warteliste für den Raspberry Pi stehe ich schon.
Redundanz macht wiederholen unnötig.
quod erat expectandum

Benutzeravatar
fat-lobyte
Beiträge: 1398
Registriert: Sa Jul 05, 2008 12:23 pm
Wohnort: ::1
Kontaktdaten:

Re: Fliegende Serverdohnen

Beitrag von fat-lobyte » Sa Mär 24, 2012 10:10 pm

Hahaha... http://tacocopter.com/
Aber ernsthaft: s/taco/server, und es ist alles im Lot.


Schau mal, es ist nicht so, dass der Weg zu den Serverdrohnen frei von Problemen ist. Es ist auch kein einfacher Weg - aber ich denke mit einer guten Portion Ingenieursgeist und dem nötigen Idealismus ist hier vieles drinnen.
Deine Einwände sind allerdings sehr gut! Sie gehen schon in die Richtung von Planung, was man denn tatsächlich alles beachten muss. Außer dem grundsätzlichen Problem der Energieversorgung waren deine Einwände nicht so Grundlegend, dass man sie nicht lösen könnte.

Und zur Stromversorgung: falls @KERLI@ das liest, kann er ja mal erzählen wie lang so ein taco/servercopter in der Luft bleiben kann (weil er an einem geheimen Projekt arbeitet, das absolut *nichts* mit dem Thema zu tun hat ;-) ).
Das Internet ist eine Infrastruktur, die immer mehr und mehr Sozialisiert wird.
Was heißt das, und was hat das mit dem Thema zu tun?
Und das bedeutet, dass wir ein Rechtssystem aufbauen, das unsere Vorstellung vom Internet schützt, nicht einen Krieg anfangen.
Ein Rechtssystem wird von Politikern aufgebaut. Politiker sind zurzeit unter den Leuten, die am weitesten von der Technologie entfernt sind, am wenigsten davon verstehen, und am ehesten das glauben, was ihnen von der Musik/Filme/Xyz-Lobby vorgesetzt bekommen. Wie sonst kommt es sonst zustande, dass das Copyright in Amerika auf 105 Jahre verlängert wird?
Einen krieg können wir nicht Gewinnen, dazu haben wir nicht die Macht. Wir können noch so gut Geschütze Systeme aufbauen, irgendwer findet einen Weg es abzuschalten und wir stehen ohne Irgendetwas da.
Krieg ist vielleicht überspitzt formuliert.
Wir müssen uns sensibilisieren, mal "https://www." statt nur "www." eintippen, die Mail die wir Verschicken vielleicht verschlüsseln anstatt sie direkt an das NSA gezippt zu senden.

Natürlich gibt es nicht das "absolut sichere System", genauso wenig den "absoluten Nullpunkt der Temperatur". Das heißt aber nicht dass es nicht verdammt kalte Orte im Universum gibt, und das heißt auch nicht dass es verdammt sichere Systeme geben kann.

Es wird ein immer andauernder Kampf sein, zwischen denen die ihre Information schützen wollen und denen, die da dran wollen. Das bedeutet nicht, dass man ihn nicht kämpfen sollte.

Das Argument "Es bringt ja eh nichts, es gibt keine perfekte Sicherheit" ist eines der schlimmsten die ich (leider zu oft) gehört habe. Das wäre so, als ob man beim Geschlechtsverkehr kein Kondom verwendet, weil "es ist immer noch nicht sicher, denn in 2 % aller Fälle funktioniert es nicht".
Was man machen könnte, wäre sich ein paar Waffen zu nehmen und dann mal etwas Deutsches Staatsgebiet besetzen und Gründen dann unseren eigenen Staat^^
Du übertreibst (was bei meiner Wortwahl gerechtfertigt ist), denn ich will nur Folgendes:
Es gibt Menschen und Organisationen, die an meine Daten wollen. Nicht nur das, sie wollen kontrollieren welche Daten ich bekommen, und welche Medien ich "konsumiere" (mein Lieblingswort).
Ich bin nicht bereit mich diesen Organisationen hinzugeben, ohne mich dagegen zu wehren. Ich wünschte, mehr Menschen würden Ähnlich denken.
Hätte ich etwas Zeit, würde ich vlt sogar mal eine Drone oder das Lokale-Pendant planen und vlt auch bauen, auf der Warteliste für den Raspberry Pi stehe ich schon.
Nur keinen Stress. Lass die Technologie und deine Ideen reifen. Aber wenn du denkst, du hast es drauf, dann ran an den Speck!!
Haters gonna hate, potatoes gonna potate.

Benutzeravatar
cloidnerux
Moderator
Beiträge: 3123
Registriert: Fr Sep 26, 2008 4:37 pm
Wohnort: Ram (Gibts wirklich)

Re: Fliegende Serverdohnen

Beitrag von cloidnerux » Sa Mär 24, 2012 10:56 pm

Schau mal, es ist nicht so, dass der Weg zu den Serverdrohnen frei von Problemen ist. Es ist auch kein einfacher Weg - aber ich denke mit einer guten Portion Ingenieursgeist und dem nötigen Idealismus ist hier vieles drinnen.
Deine Einwände sind allerdings sehr gut! Sie gehen schon in die Richtung von Planung, was man denn tatsächlich alles beachten muss. Außer dem grundsätzlichen Problem der Energieversorgung waren deine Einwände nicht so Grundlegend, dass man sie nicht lösen könnte.
Ich bin ein sehr bodenständiger Mensch. Ich habe keine Lust über Luftschlösser zu Diskutieren und ich könnte mich jedes mal aufregen, wenn irgendwelche Reform-Idealisten über irgendwelche tollen Sachen reden, die so aber nie umgesetzt werden können, schließlich hat es auch keinen Sinn, über die Nutzung von Perpetum-Mobiles zur Lösung des Energie-Problems zu Diskutieren.
Was heißt das, und was hat das mit dem Thema zu tun?
Das Internet wurde erfunden, um Daten zwischen Wissenschaftlern auszutauschen. Daher war die Nutzergruppe eine Minderheit der Bevölkerung, die meistens ziemlich rationale Interessen hatten. Dann begannen Studenten und auch technisch interessierte Privatleute eben diese neue Infrastruktur auch für andere Sachen zu nutzen, chatten, Filme und Spiele austauschen usw. Und daraus wurde dann ein immer mehr allgemeingültigeres Medium und dies konnte es nur werden, indem es Sozialer wurde, sprich Informationen und Dienste anbot, die nur auf ein Soziales miteinander ausgelegt sind, wie facebook, youtube und co.
Und daraus entstand auch der Andrang auf das Internet, jeder wollte cool und in sein und im Internet sein. Privatleute schafften sich Internetanschlüsse und Computer an, obwohl die egt nix mit Forschung und Wissenschaft zu tun hatten.
Und damit wurde das Internet das, was es heute ist. Eine großer Verbindung zwischen Menschen und nicht nur austausch-netz für Daten.
Und eben durch diese Sozialisierung entstehen die Staatlichen Zwänge der Überwachung und auch ACTA und PIPA/SOPA. Dadurch das auf einmal 100 mal mehr und mehr Nutzer im Internet waren, wurde auch das Kriminelle Potential erkannt, es wurden kriminelle oder terroristische absprachen durchgeführt und jeder fing an wie verrückt Filme, Musik und Spiele herunter zu laden. Und damit sahen sich die "großen" Unternehmen in dem Zwang dagegen etwas zu machen, eben genauso wie es in der Gesellschaft Gesetzte gegen Diebstahl gibt, so darf auch im Internet nicht jeder einfach alles Herunterladen, aber hier beginnt auch schon wieder ein sonderfall, denn ich nicht mehr Diskutieren will.
Der Punkt ist, dass das Internet auch wieder ein Soziales System darstellt und nicht mehr nur eine Verbindung von Computern.
Ein Rechtssystem wird von Politikern aufgebaut. Politiker sind zurzeit unter den Leuten, die am weitesten von der Technologie entfernt sind, am wenigsten davon verstehen, und am ehesten das glauben, was ihnen von der Musik/Filme/Xyz-Lobby vorgesetzt bekommen. Wie sonst kommt es sonst zustande, dass das Copyright in Amerika auf 105 Jahre verlängert wird?
Genau, du hast es erkannt, ignorierst aber das Prinzip.
Politik ist das verwalten von Menschen innerhalb eines begrenzten Gebietes das man zu einem Staat zählt. Wie dies geschieht, ist vielfältig. Es gab und gibt Monarchien, Kommunismus, Demokratie und mehr. Es gab Systeme, da nahen sich die Herrscher den Anspruch von Gott gesegnet zu sein und stellten sich damit über die Menschen und das sollte egt durch die Demokratie abgeschafft worden sein. Demokratie soll Mitbestimmung durch das Volk bedeuten, nicht das man resigniert.
Ja, natürlich, wenn du dich auf einen Balkon stellst und Freiheit für das Internet ausrufst, interessiert sich vlt allerhöchsten der Nachbar dafür, aber sonst niemand.
Steht man aber mit 10.000 Menschen vor dem Bundestag und fordert Freiheit für das Internet, ist das schon was anderes. Und man hat die Möglichkeit selber in die Politik einzusteigen.
Dann gibt es noch die Geheimwege, indem man mit den richtigen Leuten spricht(nicht den Politikern) und dann das System für einen Arbeiten lässt.
Krieg ist vielleicht überspitzt formuliert.
Wir müssen uns sensibilisieren, mal "https://www." statt nur "www." eintippen, die Mail die wir Verschicken vielleicht verschlüsseln anstatt sie direkt an das NSA gezippt zu senden.

Natürlich gibt es nicht das "absolut sichere System", genauso wenig den "absoluten Nullpunkt der Temperatur". Das heißt aber nicht dass es nicht verdammt kalte Orte im Universum gibt, und das heißt auch nicht dass es verdammt sichere Systeme geben kann.

Es wird ein immer andauernder Kampf sein, zwischen denen die ihre Information schützen wollen und denen, die da dran wollen. Das bedeutet nicht, dass man ihn nicht kämpfen sollte.

Das Argument "Es bringt ja eh nichts, es gibt keine perfekte Sicherheit" ist eines der schlimmsten die ich (leider zu oft) gehört habe. Das wäre so, als ob man beim Geschlechtsverkehr kein Kondom verwendet, weil "es ist immer noch nicht sicher, denn in 2 % aller Fälle funktioniert es nicht".
Wir müssen erstmal mehrer Zugeständnisse machen:
  • Wir haben keinen Einfluss auf die Infrastruktur, die gehört irgendwelchen Firmen
  • Wir haben keinen Einfluss wer auf Protokollebene mitlauscht
  • Wir haben keinen Einfluss darauf, was mit unseren Daten auf den Servern passiert
Damit ergibt sich schon, dass du es nicht einmal merken würdest, ob die Telekom jetzt all deine DNS-Aufrufe mitschneidet oder nicht, oder ob der BND am Netzknoten in Frankfurt mal mitschneidet und auf Protokollebene deine Verbindungen aufzeichnet oder ob Facebook oder proggen.org deine Daten nicht einfach verkauft.
Hier musst du jedes mal darauf vertrauen, das diese Faktoren allesamt sich an Datenschutz halten.

Und hier kommen wir zu dem größten Problem des Internets, es ist Hardware gebunden. Egal wie toll du etwas verschlüsselst, egal wie gut du dich sicherst, egal welches Alternativsystem du aufbaust, du bist immer an Hardware gebunden. Und wenn dann mal irgendwer die Hardware ausschaltet, nutzt dir auch https nichts mehr, dann ist da kein Internet.
Daher ist auch jegliche Alternativ-Lösung nur kurzfristig und leidet unter den selben Problemen: wenn dein Opponent die Infrastruktur nicht Akzeptiert, dann musst du deine Infrastruktur auf Realer, Hardware-Ebene verteidigen und das wäre dann ein Krieg.
Folglich ist dies eine Frage der Einigung, denn wir leben in einer Welt, die nicht nur aus Technokraten besteht. Daher ist es langfristig einfach erforderlich, sich zu einigen, in einem Sozial-Politischen-Kontext.
Es gibt Menschen und Organisationen, die an meine Daten wollen. Nicht nur das, sie wollen kontrollieren welche Daten ich bekommen, und welche Medien ich "konsumiere" (mein Lieblingswort).
Ich bin nicht bereit mich diesen Organisationen hinzugeben, ohne mich dagegen zu wehren. Ich wünschte, mehr Menschen würden Ähnlich denken.
Niemand kann dich zwingen etwas zu Konsumieren(außer man Fesselt dich und hindert dich daran, irgendwie dein Bewusstsein abzulenken oder zu verlieren). Kommt im Fernsehn nichts gutes, dann kannst du auch abschalten. Gibt es im Internet nichts gutes, dann kannst du auch abschalten. Das ist aktives zur wehr setzten.
Und auch wenn man deine Daten will, hast du die Möglichkeit ihnen nicht die richtigen zu geben. Ich möchte nicht wissen wie oft ein Charakter aus den Simpsons in irgendwelchen Nutzerdatenbanken auftaucht.
Aber es ist auch das gute recht eines jeden Dienstanbieters, Informationen die er legal bekommen kann zu Speichern und zu Nutzen, was wir aber nicht wollen ist Missbrauch, aber da ist die Grenze fließend.

Generell ist aber das Problem, das Menschen faul sind. Man kann natürlich sich die mühe machen, und sich das heraussuchen was einem Wirklich gefällt und alles andere strikt ablehnen, es sogar Boykottieren, aber der Großteil der Menschen ist zu faul dafür, denn Konsumieren ist einfach. Auch ich fände es leichter, in den Laden zu gehen und dort irgendwas zu kaufen, trotzdem bau ich es selber weil ich Spaß daran habe, aber das trifft halt nur auf mich und wenige andere zu.
Und dies ist auch leider etwas sehr Konstantes in der Geschichte der Menschen. Es musste meistens einem erst wirklich schlecht gehen, bevor man seinen faulen Hintern erhebt...
Nur keinen Stress. Lass die Technologie und deine Ideen reifen. Aber wenn du denkst, du hast es drauf, dann ran an den Speck!!
Drauf hätte ich es sicherlich, ich habe nur leider wenig Zeit, weil ich noch mehr parallel mache, im Moment sehr viel :D
Aber ich schreibe es mir mal auf meine Todo, hinter meinem Prozessor Betriebssystem...

MfG cloidnerux
Redundanz macht wiederholen unnötig.
quod erat expectandum

Benutzeravatar
Kerli
Beiträge: 1456
Registriert: So Jul 06, 2008 10:17 am
Wohnort: Österreich
Kontaktdaten:

Re: Fliegende Serverdohnen

Beitrag von Kerli » So Mär 25, 2012 10:26 pm

Nach der relativ direkten Aufforderung auch noch ein paar Gedanken von mir :)

1. Der Luftraum ist kein regelfreier Raum. Sobald man höher als 30 Meter oder auch nur in die Nähe von Flughäfen, bewohntem Gebiet etc. kommt greifen viele gesetzliche Regelungen. Wenn das Luftfahrzeug zusätzlich komplett autonom fliegt wird es überhaupt nur sehr schwer möglich das rechtlich gedeckt zu bekommen.

2. Stromversorgung: Vor allem mit den hier erwähnten Quadrocoptern wird es sehr schwer längere Zeiten in der Luft zu verbringen. Aktuelle Spitzenwerte liegen um die 45 Minute, jedoch mit möglichst wenig zustätzlicher Beladung, mehreren Akkus hoher Kapazität und schweben im Innenraum. Wenn es ins Freie geht, man sich bewegt und auch noch einen Server zu tragen und versorgen hat - auch wenn es nur ein Raspery Pi (mit einer für einen Server vermutlich zu schwachen Leistung) ist - wird sich die Zeit noch drastisch reduzieren. Viel mehr als 20-30 Minuten wird vermutlich nicht drinnen sein (Wlan kommt auch noch dazu).

Der verlinkte Tacocopter wird vermutlich übrigens in der gezeigten Ausstattung auf ca. 15 Minuten kommen.

Um länger in der Luft zu sein würde ich eher auf etwas mit Flügeln setzen. Mit entsprechender Thermik, großen, dünnen Flügeln, ev. mit Solarzellen bestückt sollte man durchaus auch mehrere Tage schaffen können. Billig wird so etwas aber nicht.

Andererseits warum sollte man andauernd in der Luft sein. Ich würde es viel sinnvoller halten einen Platz am Boden einzunehmen, am Besten mit Blick zu Sonne um die Akkus mit Solarzellen aufzuladen und immer wieder den Standort zu wechseln. Es wäre zwar nicht erlaubt, aber wenn man zb in Großstädten mit lauter kleinen Serverdrohnen zwischen den Dächern hin und herwechselt dürfte man vermutlich nur sehr schwer zu entdecken sein. Zusätzlich könnte man das ganze noch in ein dezentrales, privates Netzwerk - wie es zurzeit ja auch mit zb. Funkfeuer existiert - einbauen und somit einerseits eine unabhängige Netzwerkstruktur zu erstellen und anderseits auch mobile Server zur Verfügung zu haben. Und solange es sich um legale Daten handelt spricht ja wohl auch nichts dagegen das ganze bodenbasiert zur Verfügung zu stellen.
"Make it idiot-proof and someone will invent an even better idiot." (programmers wisdom)

OpenGL Tutorials und vieles mehr rund ums Programmieren: http://www.tomprogs.at

Benutzeravatar
fat-lobyte
Beiträge: 1398
Registriert: Sa Jul 05, 2008 12:23 pm
Wohnort: ::1
Kontaktdaten:

Re: Fliegende Serverdohnen

Beitrag von fat-lobyte » Di Mär 27, 2012 12:40 pm

cloidnerux hat geschrieben:Ich bin ein sehr bodenständiger Mensch. Ich habe keine Lust über Luftschlösser zu Diskutieren und ich könnte mich jedes mal aufregen, wenn irgendwelche Reform-Idealisten über irgendwelche tollen Sachen reden, die so aber nie umgesetzt werden können, schließlich hat es auch keinen Sinn, über die Nutzung von Perpetum-Mobiles zur Lösung des Energie-Problems zu Diskutieren.
Mein Punkt war: ein Perpetum Mobile ist nach dem 2. Gesetz der Thermodynamik unmöglich. Das "Luftschloss" das wir diskutieren bewegt sich noch gut im Rahmen des thermodynamisch und technisch Machbarem.
Und eben durch diese Sozialisierung entstehen die Staatlichen Zwänge der Überwachung und auch ACTA und PIPA/SOPA. Dadurch das auf einmal 100 mal mehr und mehr Nutzer im Internet waren, wurde auch das Kriminelle Potential erkannt, es wurden kriminelle oder terroristische absprachen durchgeführt und jeder fing an wie verrückt Filme, Musik und Spiele herunter zu laden. Und damit sahen sich die "großen" Unternehmen in dem Zwang dagegen etwas zu machen, eben genauso wie es in der Gesellschaft Gesetzte gegen Diebstahl gibt, so darf auch im Internet nicht jeder einfach alles Herunterladen
Das klingt ja schön - "staatliche Zwänge", so als ob es Notwendigkeit wäre. Klar, eine gewisse Ordnung ist schön und gut, aber Themen wie Terrorismus, Rassismus, Kinderpornographie und Raubkopiererei wird heutzutage hochgespielt und missbraucht, und zwar rein zu einem Zweck: Kontrolle. Ich lass mir nicht einreden, dass das zu unserem Schutz dienen soll, und auch nicht dass das "notwendige Regeln einer Gesellschaft" sind.
Ja, natürlich, wenn du dich auf einen Balkon stellst und Freiheit für das Internet ausrufst, interessiert sich vlt allerhöchsten der Nachbar dafür, aber sonst niemand.
Steht man aber mit 10.000 Menschen vor dem Bundestag und fordert Freiheit für das Internet, ist das schon was anderes. Und man hat die Möglichkeit selber in die Politik einzusteigen.
Na dann auf auf! Gibts in Österreich übrigens schon Piraten? ;-)
Nein, im ernst, so funktioniert das nicht. Wenn du das System im Rahmen des Systems ändern willst, musst du dich an das System anpassen. Siehst du hier das Paradoxon? Beispiel Joschka Fischer: einst Hippie, Protester und "Revoluzzer", nach einigen Jahrzehnten im System Weichgespült zum Koalitionspartner einer Großpartei. Vielleicht sollte man seine Freunde mal fragen, welche Ideen von damals er heute noch vertritt.
Dann gibt es noch die Geheimwege, indem man mit den richtigen Leuten spricht(nicht den Politikern) und dann das System für einen Arbeiten lässt.
Ich glaube das nennt man dann Lobbyismus ;-)

Wir haben keinen Einfluss auf die Infrastruktur, die gehört irgendwelchen Firmen
Gehts hier nicht gerade darum, ob es nicht theoretisch möglich wäre eigene Infrastruktur aufzubauen?
Wir haben keinen Einfluss wer auf Protokollebene mitlauscht
Wir haben Einfluss darüber was wir senden, und wie wir es senden.
Wir haben keinen Einfluss darauf, was mit unseren Daten auf den Servern passiert

Damit ergibt sich schon, dass du es nicht einmal merken würdest, ob die Telekom jetzt all deine DNS-Aufrufe mitschneidet oder nicht, oder ob der BND am Netzknoten in Frankfurt mal mitschneidet und auf Protokollebene deine Verbindungen aufzeichnet oder ob Facebook oder proggen.org deine Daten nicht einfach verkauft.
Hier bitte nicht Dinge vermischen.
1) Ich weiß genau welche Daten ich an Facebook und proggen.org schicke, und habe eine ungefähre Vorstellung wer hinter den Seiten steckt und eine ungefähre vorstellung wem ich vertrauen kann und wem nicht. Dieses Risiko ist kalkulierbar. Ich hab übrigens kein Problem damit, wenn die Pornoseiten die ich besuche alles mitschneiden was ich mache. Ist mir wurst. Was mir nicht Wurst ist, ist was mit den Daten passiert bevor sie dort ankommen. Meinen Internetprovider hat das Beispielsweise nichts anzugehen.

2) Wenn jemand auf Protokollebene Mitschneidet... Tja, vielleicht Pech gehabt. Es gibt methoden das zu umgehen. Es gibt für sensible Daten Tor und i2p. Das sind systeme die Funktionieren.

Und hier kommen wir zu dem größten Problem des Internets, es ist Hardware gebunden[...] das wäre dann ein Krieg.
Vielleicht habe ich zu viele Hollywood-Filme gesehen, zu viel Half-Life gespielt und zu viel Science Fiction gelesen. Aber mir geht das Post-Apokalyptische Bild nicht aus dem Kopf, in dem alle Menschen zu Sklaven einer über-Rasse gemacht werden, ohne dass sie es mitbekommen.
Das wird mit diversen Nachrichten aus der näheren Vergangenheit nicht besser (Nachrichten aus vielen Ecken!).

Warum ich diesen Thread überhaupt angefangen habe, ob es denn möglich sei ein alternatives Netzwerk aufzubauen, inklusive Hardware. Nur für den Fall.
Daher ist es langfristig einfach erforderlich, sich zu einigen, in einem Sozial-Politischen-Kontext.
Du hast absolut recht. Es ist erforderlich. Und ich wünsche mir das sehr - nur wenn ich zusehe, was in der Welt mit dem Internet passiert, und vor allem wie die Menschen drauf reagieren ("Echt? Naja, da kann man nix dagegen machen. Auch egal, ich mach einfach weiter."), dann habe ich wenig Hoffnung, dass man das in einem "Sozial-Politischen-Kontext" außerhalb der Matrix lösen kann.
Niemand kann dich zwingen etwas zu Konsumieren(außer man Fesselt dich und hindert dich daran, irgendwie dein Bewusstsein abzulenken oder zu verlieren). Kommt im Fernsehn nichts gutes, dann kannst du auch abschalten. Gibt es im Internet nichts gutes, dann kannst du auch abschalten. Das ist aktives zur wehr setzten.
Leider ist das nicht so einfach. Wenn dir auf jeder Webseite, in jeder Fernsehsendung in jeder Werbung erzählt wird, wie gut ein Film sein soll, dann lässt dich das nicht unbeeindruckt - egal ob du es glaubst oder nicht. Gewisse Industrien zahlen *Unsummen* um ihre "Produkte" präsent zu halten.
Gleichzeitig werden Alternativanbieter auf Mafiaartige weise vom Markt gedrängt. Das hat mit Fairness und Wettbewerb, und vor allem mit "freier Wahl" nichts mehr am Hut.

Ich will manchmal fernsehen, und ich will manchmal Internetsurfen - und dabei will ich nicht als Goldesel betrachtet werden. Da reicht es nicht einfach zu sagen "ja dann mach halt die Kiste aus". Das ist keine Antwort.
Und auch wenn man deine Daten will, hast du die Möglichkeit ihnen nicht die richtigen zu geben. Ich möchte nicht wissen wie oft ein Charakter aus den Simpsons in irgendwelchen Nutzerdatenbanken auftaucht.
Klar, das machen auch viele und glauben sie haben das System geschlagen. Und dann starten sie vom selben PC mit demselben Browser mit den selben Cookies ihr Webmail, und schreiben dort an ihren Arbeitgeber mit ihrem richtigen Namen und der richtigen Adresse.
Die Dinge sind nicht so einfach. Anonymität bedeutet nicht nur, dass man nicht weiß "Herr Meier hat diese Seite dann und dann besucht", manchmal reicht auch der User-Agent String, von dem aus ein paar Suchanfragen gestellt wurden um jemanden eindeutig zuzuordnen.
Generell ist aber das Problem, das Menschen faul sind. Man kann natürlich sich die mühe machen, und sich das heraussuchen was einem Wirklich gefällt und alles andere strikt ablehnen, es sogar Boykottieren, aber der Großteil der Menschen ist zu faul dafür, denn Konsumieren ist einfach.
Ja, leider. Das ist ein Problem.

Aber ich schreibe es mir mal auf meine Todo, hinter meinem Prozessor Betriebssystem...
Dann wünsch ich dir damit viel Erfolg!


@Kerli:
Kerli hat geschrieben:Nach der relativ direkten Aufforderung auch noch ein paar Gedanken von mir :)
Och, dabei war das doch so subtil ;-)
1. Der Luftraum ist kein regelfreier Raum. Sobald man höher als 30 Meter oder auch nur in die Nähe von Flughäfen, bewohntem Gebiet etc. kommt greifen viele gesetzliche Regelungen.
Gilt das etwa Überall? Im Stadtgebiet oder in der Nähe von Flughäfen macht es ja ein bisschen Sinn, aber wenn man irgendwo auf dem Land oder über dem Meer ist?
2. Stromversorgung: Vor allem mit den hier erwähnten Quadrocoptern wird es sehr schwer längere Zeiten in der Luft zu verbringen.
Ok, interessant. Danke für die Info.
Andererseits warum sollte man andauernd in der Luft sein. Ich würde es viel sinnvoller halten einen Platz am Boden einzunehmen, am Besten mit Blick zu Sonne um die Akkus mit Solarzellen aufzuladen und immer wieder den Standort zu wechseln. Es wäre zwar nicht erlaubt, aber wenn man zb in Großstädten mit lauter kleinen Serverdrohnen zwischen den Dächern hin und herwechselt dürfte man vermutlich nur sehr schwer zu entdecken sein. Zusätzlich könnte man das ganze noch in ein dezentrales, privates Netzwerk - wie es zurzeit ja auch mit zb. Funkfeuer existiert - einbauen und somit einerseits eine unabhängige Netzwerkstruktur zu erstellen und anderseits auch mobile Server zur Verfügung zu haben.
Das klingt wie ne gute Idee! Das müsste sogar heute machbar sein.Die Apokalypse kann kommen ;-)

[edit] Oh, und hier ein kleiner Comic der zum Thema passt: http://xkcd.com/743/
:-)
Haters gonna hate, potatoes gonna potate.

Benutzeravatar
oenone
Beiträge: 223
Registriert: Do Sep 01, 2011 2:42 pm
Wohnort: Bremen
Kontaktdaten:

Re: Fliegende Serverdohnen

Beitrag von oenone » Do Mär 29, 2012 5:58 pm

Toll wäre ein Quadcopter, der genug Solarzellen trägt, um sich dadurch selbst zu versorgen :D Muss man nur noch die Dunkelzeiten ausgleichen (z.B. Akkus, die vom zuviel Strom bei Licht geladen werden).

Benutzeravatar
cloidnerux
Moderator
Beiträge: 3123
Registriert: Fr Sep 26, 2008 4:37 pm
Wohnort: Ram (Gibts wirklich)

Re: Fliegende Serverdohnen

Beitrag von cloidnerux » Do Mär 29, 2012 6:06 pm

Toll wäre ein Quadcopter, der genug Solarzellen trägt, um sich dadurch selbst zu versorgen
Nein, nicht wirklich. Das Problem ist, das Quadrocopter, wie Hubschrauber auch dauerhaft Antrieb braucht die gegen die Schwerkraft wirkt, das braucht viel Energie und bei jedem Gramm mehr wird auch mehr Auftrieb benötigt. Vor allem, da Quadrocopter je schwerer sie werden ihren Vorteil verlieren, sehr agil und Steuerbar zu sein. Wenn sie zu schwer sind sind dann die Beschleunigungen zu gering und am Ende kann sich der Quadrocopter evt nicht mehr selbst stabilisieren und ist noch instabiler als ein äquivalenter Hubschrauber. Daher ist ab einer gewissen Größe ein anderes Design nötig, z.B Tragschrauber oder Segel-Hybrid-Flugzeuge, die auch mit Thermik und sehr viel weniger Antriebskraft fliegen können, vor allem aber auch stabiler in der Luft sind.

Aber cool wären solche Dronen schon und es würde mich ja reizen eine zu bauen, aber leider ist meine Zeit und meine Ressourcen begrenzt...
Redundanz macht wiederholen unnötig.
quod erat expectandum

Antworten