Coding-Styles

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mfro
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Re: Coding-Styles

Beitrag von mfro » Mi Apr 01, 2015 5:20 pm

das wär' bei mir eine Shell-Variable ;).

Ich persönlich halte nicht viel von der (uralten) Idee, den Typ einer Variablen in ihrem Namen festschreiben zu wollen ("hungarian notation"), auch wenn man anscheinend nicht drumrumkommt, wenn man Windows API's verwenden will.

Der Nutzen ist (zumindest für mich) zweifelhaft, das ist redundant (Typüberprüfung macht gefälligst der Compiler, der kann das sowieso besser), bei Editoren mit automatischer Namens-Vervollständigung muß man ganz schön viel tippen bis die Namen eindeutig werden und es macht Code schwerer zu lesen (weil eine Variable statt num_chars beispielsweise plötzlich g_i_Numch - gleiche Länge - heißt). Darüber hinaus wird's schwer, wirklich portable Programme zu schreiben ohne daß man in Konflikte gerät (ein int ist nun mal nicht auf allen Plattformen dasselbe, manchmal hat mich das zu interessieren, meistens aber nicht).

Der Code sollte so übersichtlich sein, daß man von der Deklaration bis zur Verwendung noch erkennt, was man sich da gedacht hat (der Variablentyp ist dabei meist das letzte, was mich interessiert), sonst ist die Funktion sowieso zu lang und man sollte mal dringend über ein Refactoring nachdenken. Im Notfall nutzt man eine IDE, die einen schnell von A nach B bringt und wieder zurück.
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nouseforname
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Re: Coding-Styles

Beitrag von nouseforname » Mi Apr 01, 2015 7:09 pm

Bei mir kommt das von der Arbeit wo mehrere Personen am gleichen Quellcode arbeiten. Ist also auch nur wieder für uns selbst gedacht (wobei ich gerade letzten wieder entdeckt hatte dass sich nicht jeder daran hält^^)

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fat-lobyte
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Re: Coding-Styles

Beitrag von fat-lobyte » Do Apr 02, 2015 12:31 pm

Ich bin bei Coding-Styles mittlerweile "flexibel". Wenn man in Unterschiedlichen Projekten mitarbeitet, mal Mitprogrammierer dazubekommt und wieder verliert, dann wird es schwierig und aufwändig einen Stil durchzuhalten. Ist aber auch nicht Notwendig, meiner Meinung nach! Mir ist ziemlich Wurst ob jemand Leerzeichen nach seinen Klammern setzt oder nicht.

Das allerwichtigste ist die Lesbarkeit. Das bedeutet in möglichst kurzer Zeit, mit möglichst geringem geistigen Aufwand den meisten Code verstehen zu können. Das ist zwar etwas sehr persönliches, aber ein Paar grundlegende Dinge gibt's wahrscheinlich schon:

- Nicht zu "dicht": nicht zu viel Information pro Bildschirmfläche, sonst sind wir überfordert und kommen aus dem "Lesen" ins "Anstarren".
- Nicht zu "dünn": nicht zu wenig Information pro Bildschirmfläche, sonst sind wir unterforder und kommen aus dem "Lesen" ins "Durchcrollen".
Wie so Oft, muss man da eine Balance finden. Wo die Balance ist, ist wohl wieder sehr persönlich.
- Aufrufe, deklarationen, Arithmetische ausdrücke und control flow statements möglichst so formattieren, dass man am besten schon alleine aus der Anordnung erkennt wie etwas funktioniert. Gerade hier würde ich nicht auf starre "Conding Style Guidelines" setzen, sondern eher mal die Kreativität einsetzen.

Ich bin zum Beispiel kein großer Fan des CamelCase, da ich Finde dass CamelCaseNamen im GegenSatz zu unter_strich_namen sehr viel anstrengender zu lesen sind. Wegen konventionen verwende ich Sie allerdings trotzdem.

Zeilen, die länger als 80 Zeichen sind sind zwar erlaubt, aber unhöflich.

Variablennamen sollten eben NICHT immer "möglichst informativ sein". Informativ müssen Sie nur dann sein, wenn Sie global/statisch/membervariablen sind, die öfters verwendet werden. Für variablen die nur in 2 Zeilen verwendet werden, reichen mir auch Namen wie "i, k, lk".

Ideal wäre es natürlich, wenn man seine Methoden und Variablen so benennt, dass man nicht mal Kommentare schreiben muss, weil aus den Namen schon alles klar ist.

Die details sind Meinermeinung nach nicht so wichtig. Eine Ausnahme dazu:
TABULATOREN SIND VERBOTEN, EINRÜCKUNGEN BESTEHEN AUS 4 (VIER) LEERZEICHEN UND SONST GAR NICHTS.
Haters gonna hate, potatoes gonna potate.

nouseforname
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Re: Coding-Styles

Beitrag von nouseforname » Do Apr 02, 2015 1:02 pm

fat-lobyte hat geschrieben: ... da ich Finde dass CamelCaseNamen im GegenSatz zu unter_strich_namen sehr viel anstrengender zu lesen sind.
Interessant, das empfinde ich genau anders.

TABULATOREN SIND VERBOTEN, EINRÜCKUNGEN BESTEHEN AUS 4 (VIER) LEERZEICHEN UND SONST GAR NICHTS.
Anfangs verwendete ich Tabs, bin aber mittlerweile auch der Meinung dass es zwingend Leerzeichen sein sollten.

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