stampuhh hat geschrieben:Kenne das aus Java (oder bekannt z.B. auch aus diesen HTML Baukasten Programmen wie Adobe GoLive, etc). Es gibt einige Programme mit denen man sich eine GUI zusammen klicken kann, der Code der erstellt wird ist aber meist nicht den, den man braucht oder einfach mal schnell erweitern kann. Meist stören dann so Feinheiten, wo man sich dann wünscht es doch per Hand gemacht zu haben
Mich stört viel mehr, dass die Code-Generatoren meine Änderungen wieder rausnehmen oder dann meckern oder sogar abschmieren, weil sie meine Änderungen nicht verstehen.
stampuhh hat geschrieben:Wir generieren in der Firma auch reichlich Code.
Nichts davon hat mit Struktogrammen oder UML zu tun.
Eine Alternative oder eher in die Richtung Templates?
Eher in Richtung Templates. Hier laufen Python-Skripts die aufwendige Konvertierungsroutinen automatisch erstellen, um Daten von Fortran über C++ nach C# zu bewegen und umgekehrt.
Ich selbst plane meine Projekte, in dem ich die Headerdateien schreibe. Ansonsten habe ich auf meiner Website mal eine Kurzanleitung
Softwaretechnik für den Hausgebrauch geschrieben.
Da steht nix von UML oder Struktogrammen. Geplant wird von jemanden, der weiß, was er tut. Oder einer kleinen Gruppe. Die Planung wird mit den Leuten abgesprochen, die tangierende Punkte besser berücksichtigen können. Zum Beispiel wenn das Projekt ein Teilprojekt ist und Schnittstellen zu anderen Teilprojekten entstehen müssen. Dann tauscht man sich aus, warum diese Schnittstelle, was der andere vom Background der Schnittstelle wissen muss.
Und diese kleine Gruppe arbeitet die Planung wie für den Hausgebrauch aus. Macht Unterprojekte (die dann wieder von anderen geplant werden könnten) usw.
Eine große Planungtruppe - für die UML gedacht ist, damit alle die gleiche Sprache sprechen - bedeutet nur Verzögerungen, Missverständnisse und Chaos. Eine Truppe von 3 Mann, die zusammenarbeitet, die die entsprechenden Unterprojekte leitet, ist zu agil, als dass man sich UML antun möchte.
Trotzdem wird UML verwendet. Nicht jede Firma muss agil sein, um Geld verlangen zu können. Man sollte es mal gesehen haben und man sollte im Falle des Falles fähig sein, sich schnell einzuarbeiten.
stampuhh hat geschrieben:Ich weiß ja nicht wofür UML so gedacht ist, wenn es eh nicht/kaum eingesetzt wird
Nur damit um Studenten inner Uni zu unterhalten kann ich mir ja nicht vorstellen
Hmm... ehrlich gesagt... warum denn nicht?
Struktogramme haben doch auch keinen Wert: Sie sind aufwendiger zu zeichnen als Programme zu schreiben sind, dabei sinkt - meiner Meinung nach - sogar die Lesbarkeit im Vergleich zu einem gut formatierten Quelltext. Wie ich eine private Membermethode in einem Struktogramm abbilde oder gar abstrakte oder generische Programmierung... da ist auch die UML überfordert.
Ich schreibe eine C++-Headerdatei. Die ist lesbar und damit nicht überfordert.
Sagen wir es mal anders: Wenn man aus der Hochschule in die Realität hinausschreitet und was richtiges machen will, dann kann man beides nicht gebrauchen, weil man für ein "Hallo Welt" oder ein Programm, dass die Zahlen von 1-10 ausgibt einfach kein Geld bekommt - selbst wenn man es in UML oder als Struktogramm geplant hat.
Trotzdem bekommen Generationen von Informatikschülern und -studenten Struktogramme vermittelt und in den Klausuren abgefragt. Ich kenne Deinen Studiengang ja nicht, aber ich würde grob schätzen, dass ich mir 50% meines Studiums auch hätte schenken können. Darunter zum Beispiel auch ein Fach, wo ich viermal zur Klausur antreten musste, bevor ich sie mit Hängen und Würgen und einem Trostpunkt bestanden habe, weil sie nur mit 40% statt 50% als erfolgreich bestanden gewertet wurde. Den Trostpunkt. ohne den ich selbst die 40% nicht gehabt hätte, habe ich bekommmen, weil ich damit den Schnitt merklich gehoben habe, ansonsten hätten nämlich nur 6 von 93 bestanden. Bei 50% Wertung hätte einer wohl eine Vier bekommen.
Dafür habe ich 8 Wochen gelernt, täglich. Nach 6 Wochen merkte ich, dass ich vom Lernstress Probleme mit dem Herzen bekam. Ich meine also wirklich angestrengt lernen. Beim dritten Mal habe ich "nur" sechs Wochen gelernt und 70 von 160 Punkte gehabt (wobei ich die Klausur eigentlich bestanden hätte, wenn der Prof nicht einfach Teile weggestrichen hätte und für Aufgaben 0 Punkte gezählt hätte).
Eigentlich durften wir nur dreimal, aber eine Klausur im Grundstudium durften wir auf schriftlichen Antrag beim Prüfungsamt dann ein viertes Mal schreiben.
Vielleicht nochwas: Die Bibliothek hatte zu dem Stoff genau ein (1) Buch, indem der Stoff - wie wir ihn gelernt haben - mit genau einer (1) Seite behandelt wurde, die damit überschrieben wurde, dass diese Methode in der Elektrotechnik obsolete ist und deswegen nur der Vollständigkeit halber auf dieser Seite genannt - nicht beschrieben - wird.
Ich bin dann durchgekommen... andere nicht.
Weder kann ich heute noch Kleinsignalverstärker bauen, noch habe ich jemals einen Kleinsignalverstärker zusammengelötet. Wie gesagt... ich habe ein Informatikdiplom... und wäre beinahe aufgrund von Kleinsignalverstärkern exmatrikuliert worden.
Kannst Du mir erklären, warum ich für ein erfolgreiches Informatik-Studium Kleinsignalverstärker bauen können oder Elektronen an einem NPN-Transistor berechnen muss?
Warum sollte man also nicht auch Struktogramme und UML pauken, wenn es da draußen keiner benutzt?
Ehemalige Kommilitonen arbeiten bei diversen Software-Großunternehmen, nicht nur bei kleinen Softwareklitschen. Ich kenne niemanden, der UML oder Struktogramme benutzt.
Merke: Wer Ordnung hellt ist nicht zwangsläufig eine Leuchte.
Ich beantworte keine generellen Programmierfragen per PN oder Mail. Dafür ist das Forum da.