Ratschläge für junge Entwickler

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GilbertDur
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Ratschläge für junge Entwickler

Beitrag von GilbertDur » Di Jun 04, 2013 2:32 pm

Ich bin gerade über diese Seite gestolpert: http://www.newfangled.com/the_right_kind_of_developer

Hat das einer von euch auch so gemacht oder macht es so ähnlich? Ich finde mich nur teilweise darin wieder und glaube auch nicht, dass die Aussagen allgemeingültig sind. :mrgreen:

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Xin
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Re: Ratschläge für junge Entwickler

Beitrag von Xin » Di Jun 04, 2013 4:50 pm

GilbertDur hat geschrieben:Ich bin gerade über diese Seite gestolpert: http://www.newfangled.com/the_right_kind_of_developer

Hat das einer von euch auch so gemacht oder macht es so ähnlich? Ich finde mich nur teilweise darin wieder und glaube auch nicht, dass die Aussagen allgemeingültig sind. :mrgreen:
Ähh... nein, aber als ich noch ein junger Entwickler war, war der Kollege vermutlich noch nicht eingeschult.

Interesse ist das wichtigste, was ein "right kind of a developer" haben muss. Wenn Du Dich für etwas interessierst, wirst Du Dich auch damit beschäftigen und zwar in einer Art und Weise, die andere übertrumpft. Man muss ja nicht besser sein als alle anderen, man muss nur die Masse überragen, dann wird man gesehen und bekommt einen Job, der einen interessiert.

Basics: Wer in einem Bereich gut werden will, muss sich die Basics angucken und beherrschen. Beim Programmieren heißt das wirklich auf die Bits und Bytes runtergehen und damit arbeiten können.

Interesse behalten. Das Feld, dass man sich ausgesucht hat, sollte so groß sein, dass man darin ein paar Jahre sorgenfrei grasen kann, ohne dass einem langweilig wird. Wer sich also nur für 3D-Grafik interessiert, aber nicht für Mathematik, kann in seinem Interessensgebiet nicht lange weiterkommen. Im Idealfall hat man verwandte Felder drumherum, in dem man sich z.B. für Mathe und 3D Grafik interessiert. Ich mache Parserbau: Textverarbeitung. Ich interessiere mich für Sprachen. Compilerbau. Content-Management: das Wiki ist wieder Textverarbeitung, dazu Datenhaltung mit SQL. Lässt sich mit dem Compiler wieder verknüpfen. Bis zur Rente reicht mein Feld hoffentlich :-D
Zur Motivation gehört auch eine brauchbare Ausrüstung. Ein Pentium IV vom Sperrmüll reicht, aber auf Dauer darf es ruhig etwas mehr sein.

Frustrationstoleranz: Shit happens. Manchmal vom Compiler, manchmal vom Vorgesetzten. Und dann muss einer wegwischen. Manchmal dauert es Wochen, bis ein komplizierter Algorithmus läuft. Und wer den Frust nicht erträgt, der bekommt ihn nie ans Laufen. "Kompliziert" ist eine Frage der Erfahrung. Das passiert Anfängern, wie auch Profis, nur halt bei unterschiedlichen Algorithmen.

Abwechslung: Es muss Zeiten geben, wo die Sachen ruhen. Um sie sacken zu lassen und um sie nicht als Stress wahr zu nehmen. Ein Arbeitgeber, der 25% Überstunden ohne Bezahlung von Dir verlangt, beutet Dich aus. Ausbeutung ist keine Motivationsquelle. Es muss Zeit da sein für andere Dinge. Im Idealfall ohne Computer. Im Idealfall mit anderen Menschen. Entwickler sind ja "nerdy" und Nerd zu sein, scheint ja inzwischen was von Coolness zu haben. Kino, Theater, Freunde treffen, Grillen, Zelten, Bücher lesen - das ist auch cool. Vor allem macht es das Hirn frei.

Position beziehen: Wenn man sich für ein Interessengebiet entschieden hat, dann sollte man das verteidigen. Im Idealfall ist es nichts, was jeder macht. Der Nachteil für ein seltenes Interessensgebiet ist dass Jobs nicht an jeder Ecke zu finden sind. Der Vorteil ist, dass potentielle Arbeitgeber nicht an jeder Ecke qualifizierte Leute finden... Wer also 3D Grafik machen will, sollte 3D Grafik machen und nicht Webdesign. Man kann in einem Gebiet, dass einen nicht interessiert, nicht Höchstleistungen bringen.

Projektbezogenes Arbeiten: Der Entwickler entwickelt zuerst das Projekt. Es geht nicht darum besonders toll zu sein, andere auszustechen, sondern es geht darum, das Projekt auf die Beine zu stellen. Das nennt man auch Ego-Freies-Programmieren. Es gibt keine Schuldige, sondern nur Steine aus dem Weg zu räumen. Manchmal kullert halt ein Stein zurück, weil einer was übersehen hat. Das Ziel ist, den Weg für das Projekt frei zu bekommen.

Meine Meinung ist, dass man den Job nur dann richtig machen kann, wenn man bereit ist, ihn zu riskieren. Da sollte ein alternder Familienvater mit Hypothek vielleicht überlegen, den Job nicht richtig zu machen, wenn sein Vorgesetzter das nicht hören will, aber Kritik gehört dazu. Was andersrum natürlich auch bedeutet, dass man Kritik einstecken muss (Frustrationstoleranz...).

Wer sich mir in den Weg stellt und das begründen kann, weil er die Basics kennt, weil er dank seines Interesses Ahnung von seinem Bereich hat und das nicht, um sein Ego aufzuplustern, sondern um das Projekt voranzubringen, dann will ich mit der Person zusammenarbeiten.

Ob man nun an jemanden gerät, der einen Mitarbeiter sucht, oder jemanden, der ihm in den Allerwertesten kriecht entscheidet sich beim Bewerbungsgespräch. Ich bin da soweit ehrlich, was auch schon dazu geführt hat, dass man im Bewerbungsgespräch festgestellt hat, das man nicht miteinander arbeiten möchte. Aber es ist doch gut, wenn man das vorher weiß, oder?
Merke: Wer Ordnung hellt ist nicht zwangsläufig eine Leuchte.

Ich beantworte keine generellen Programmierfragen per PN oder Mail. Dafür ist das Forum da.

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Re: Ratschläge für junge Entwickler

Beitrag von GilbertDur » Di Jun 04, 2013 5:51 pm

Xin hat geschrieben: Ich bin da soweit ehrlich, was auch schon dazu geführt hat, dass man im Bewerbungsgespräch festgestellt hat, das man nicht miteinander arbeiten möchte. Aber es ist doch gut, wenn man das vorher weiß, oder?
Solange das fair und mit Respekt abläuft, finde ich das in Ordnung. Ich hab allerdings auch schon Leuten im Vorstellungsgespräch gegenüber gesessen, die von Anfang mit bösem Gesicht und verschränkten Armen dasaßen und mich am Ende quasi gefragt haben, ob ich nicht merke, wie dumm ich bin. Einer Freundin von mir wurde mal gesagt, dass sie weder an der Hochschule, noch bei ihren bisherigen Arbeitgebern was richtiges gelernt hat. :mrgreen:

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Re: Ratschläge für junge Entwickler

Beitrag von FritziFoppel » Di Jun 04, 2013 8:41 pm

Ich hab allerdings auch schon Leuten im Vorstellungsgespräch gegenüber gesessen, die von Anfang mit bösem Gesicht und verschränkten Armen dasaßen und mich am Ende quasi gefragt haben, ob ich nicht merke, wie dumm ich bin.
Was war deine Reaktion darauf? Ich würd mir das nicht gefallen lassen, außer ich weiß selber das es stimmt, aber das sollte wohl eher nicht vorkommen. :mrgreen:
Aufstehn und Zimmer verlassen.

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Re: Ratschläge für junge Entwickler

Beitrag von GilbertDur » Di Jun 04, 2013 10:28 pm

FritziFoppel hat geschrieben:
Ich hab allerdings auch schon Leuten im Vorstellungsgespräch gegenüber gesessen, die von Anfang mit bösem Gesicht und verschränkten Armen dasaßen und mich am Ende quasi gefragt haben, ob ich nicht merke, wie dumm ich bin.
Was war deine Reaktion darauf? Ich würd mir das nicht gefallen lassen, außer ich weiß selber das es stimmt, aber das sollte wohl eher nicht vorkommen. :mrgreen:
Aufstehn und Zimmer verlassen.
Joa, ich erinnere mich an so etwas wie "Ich denke, damit ist das Gespräch beendet". :mrgreen:

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Xin
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Re: Ratschläge für junge Entwickler

Beitrag von Xin » Di Jun 04, 2013 10:32 pm

GilbertDur hat geschrieben:
Xin hat geschrieben: Ich bin da soweit ehrlich, was auch schon dazu geführt hat, dass man im Bewerbungsgespräch festgestellt hat, das man nicht miteinander arbeiten möchte. Aber es ist doch gut, wenn man das vorher weiß, oder?
Solange das fair und mit Respekt abläuft, finde ich das in Ordnung.
Warum?
Auch wenn das unfair abläuft ist das in Ordnung. Je früher man weiß, woran man ist, desto besser.

Wenn ein Bewerbungsgespräch Spaß macht, ist alles gut. Wenn es beengt ist, sich jemand unter Druck gesetzt fühlt, dann hakt es.
Wobei ich mit "Druck" nicht meine, dass man Prüfungen machen muss - die sind heutzutage relativ üblich.
Fragen, die in Bewerbungsgesprächen kamen waren zum Beispiel "Warum sind Kanaldeckel rund?" oder "Wie schwer ist eine Boing 747 beim Start?" und meine Lieblingsfrage war "Wieviele Menschen golfen derzeit in Neuseeland?". Die Fragen sind so gestellt, dass man in der Regel keine Antwort weiß - und wenn man sie zufällig weiß, dann bekommt man eine neue Frage. ^^
Das sind Fragen mit denen man rechnen sollte. Und dann sollte man laut(!) überlegen, wie man sich auf eine Antwort herleiten kann. Es geht nicht um die Antwort, es geht darum, wie man bei einem Problem sich eine Lösung herleitet.

Bei der Golffrage war meine erste Antwort 0. Wer spielt schon nachts Golf... und während hier Tag ist, ist in Neuseeland Nacht. Ich dachte, ich hätte das Problem damit abgehakt, dann wollten sie wissen wieviele Leute tagsüber Golf spielen. Also schätzte ich Neuseeland auf 5-10 Mio Einwohner, überlegte mir, wieviele Golf-Clubs ich so kenne und behauptete, dass 1-2% der Leute in Deutschland golfen. macht 5000 - 200000 Golfer. Neuseeland ist recht grün, also habe ich das mal verdoppelt und kam auf 100000 bis 400000 Golfer. Wenn jeder einmal in der Woche golft sind wir bei 15000 bis 60000 Golfern. Also warf ich mal 50000 in den Raum, weil es vermutlich einen Grund hat, weswegen man nach Neuseeland fragt.
Die Antwort lautete 150000 Golfer. Golf ist dort Nationalsport... wusste ich vorher auch noch nicht, aber die Herleitung gefiel ihnen und das Ergebnis war auch nicht schlecht.

Die Stelle habe ich trotzdem nicht bekommen. Im Bewerbungsgespräch kenne ich keinen Bewerber. Man spricht miteinander. Die entscheiden, ob sie meine Zeit mieten, ich entscheide, ob ich meine Zeit vermiete. Dafür stellte ich Fragen. Bei einer Frage kamen sie ins Straucheln, weil ich die Professionalität abgefragt habe und es Probleme zwischen gewünschten Image und ehrlicher Antwort gab, was dazu führte, das der Personaler antwortete und dann schwer damit beschäftigt war, das Gesagte zu relativieren.

"Technisch hervorragend, aber zu kritisch" war das Feedback, das ich erhielt. Wer braucht schon kritische C++-Entwickler... :-D
Drei Monate später verordnete der Mutterkonzern Entlassungen. Das hätte mich in der Probezeit dann auch erwischt. Glück gehabt, dass sie mich nicht wollten. :-)
GilbertDur hat geschrieben:Ich hab allerdings auch schon Leuten im Vorstellungsgespräch gegenüber gesessen, die von Anfang mit bösem Gesicht und verschränkten Armen dasaßen und mich am Ende quasi gefragt haben, ob ich nicht merke, wie dumm ich bin.
Dann hast Du es entweder nicht gemerkt oder der Mensch hat Erwartungen an Dich, die Du nicht erfüllen kannst und von denen er glaubt, dass sie jeder erfüllen muss.
Das ist es besser, dass ein Personaler von vorne rein klarstellt, dass es unangenehm wäre mit ihm zu arbeiten, als wenn er Dich einstellt und danach den Choleriker raushängen lässt.

Ich wurde mal im Job gefragt, als ich etwas in den Sand gesetzt habe, wieso das passiert ist. Die Antwort war einfach: Ich hatte meinen Entwicklungsleiter darauf hingewiesen, dass der gewünschte Auftrag nicht funktionieren wird und er war der Meinung, es funktioniert. Der weisungsberechtigte Vorgesetzte gab also den Auftrag, dass ich das gefälligst umsetzen soll. Also habe ich das programmiert und es funktionierte eben nicht. Anschließend musste ich mir vom einem anderen - gleichrangigen(!) - Vorgesetzten anhören, dass er von mir erwartet hätte, dass ich mich meinem Vorgesetzten widersetze.

Dieser Mensch hat mich auch eingestellt. Hätte er von vorne rein klargestellt, dass man mit ihm nicht gut zusammenarbeiten kann, hätte ich mir gleich noch eine andere Stelle suchen können. So musste ich halt erst noch die Probezeit überbrücken, weil es immer Bescheiden aussieht, wenn man in der Probezeit wieder geht.
GilbertDur hat geschrieben:Einer Freundin von mir wurde mal gesagt, dass sie weder an der Hochschule, noch bei ihren bisherigen Arbeitgebern was richtiges gelernt hat. :mrgreen:
Auch das kann ja durchaus sein und als Hinweis verstanden werden, dass man sich weiterbilden sollte. Wenn man den Job möchte, kann man darauf ja entgegnen, dass man flexibel und lernbereit ist, bei der Hochschule gute Noten kassieren konnte, die vorherigen Arbeitgeber ebenfalls zufrieden waren und man sich selbst als klug genug ansehe, auch das richtige für dieses Unternehmen zu leisten. Dafür gibt es ja die Probezeit und da kann man ja sehen, ob man sich in angemessener Zeit eingearbeitet hat.
FritziFoppel hat geschrieben:Aufstehn und Zimmer verlassen.
Ein Bewerbungsgespräch hat immer auch etwas mit Stil zu tun. Man kann den Leuten irgendwann wieder über den Weg laufen, wenn man deren Kooperation benötigt.
Man sollte sich dennoch sich für das bisher soweit nett verlaufene Gespräch bedanken und feststellen, dass die Bedingungen für eine Zusammenarbeit derzeit wohl nicht gegeben sind und sich dann freundlich verabschieden. Das "bisher" und der Abbruch des Gesprächs reicht vollkommen als Hinweis, dass man mit der Äußerung so nicht einverstanden ist.

Niemals angreifen, aber auch niemals weglaufen.
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Re: Ratschläge für junge Entwickler

Beitrag von GilbertDur » Mi Jun 05, 2013 1:56 pm

Xin hat geschrieben:
GilbertDur hat geschrieben:
Xin hat geschrieben: Ich bin da soweit ehrlich, was auch schon dazu geführt hat, dass man im Bewerbungsgespräch festgestellt hat, das man nicht miteinander arbeiten möchte. Aber es ist doch gut, wenn man das vorher weiß, oder?
Solange das fair und mit Respekt abläuft, finde ich das in Ordnung.
Warum?
Auch wenn das unfair abläuft ist das in Ordnung. Je früher man weiß, woran man ist, desto besser.
Mit fair meine ich, dass man jemanden, der dort sitzt, nicht unbedingt beleidigen muss. Ihm offen zu sagen, dass er für die Stelle nicht passt und auch warum, finde ich absolut ok. Dann muss man wenigstens nicht wochenlang auf die Absage warten.
Xin hat geschrieben: Die Fragen sind so gestellt, dass man in der Regel keine Antwort weiß - und wenn man sie zufällig weiß, dann bekommt man eine neue Frage. ^^
Das sind Fragen mit denen man rechnen sollte. Und dann sollte man laut(!) überlegen, wie man sich auf eine Antwort herleiten kann. Es geht nicht um die Antwort, es geht darum, wie man bei einem Problem sich eine Lösung herleitet.
Wie groß war die Firma, die dir diese Fragen gestellt hat? Bei Konzernen kann ich mir das vorstellen. Ich selbst wurde noch nie mit solchen Fragen konfrontiert.
Xin hat geschrieben:
GilbertDur hat geschrieben:Ich hab allerdings auch schon Leuten im Vorstellungsgespräch gegenüber gesessen, die von Anfang mit bösem Gesicht und verschränkten Armen dasaßen und mich am Ende quasi gefragt haben, ob ich nicht merke, wie dumm ich bin.
Dann hast Du es entweder nicht gemerkt oder der Mensch hat Erwartungen an Dich, die Du nicht erfüllen kannst und von denen er glaubt, dass sie jeder erfüllen muss.
Das ist es besser, dass ein Personaler von vorne rein klarstellt, dass es unangenehm wäre mit ihm zu arbeiten, als wenn er Dich einstellt und danach den Choleriker raushängen lässt.
Ich muss dazu sagen: Das war 2006 und ich habe mich damals für eine Ausbildung beworben. Leider kann ich die Erwartungen, die ein Personalchef von mir hat ja leider nicht von den Augen ablesen. Wird man eingeladen, geht man ja davon aus, dass man zumindest ins Anforderungsprofil passt. Wenn dann da aber jemand sitzt, der offensichtlich schlechte Laune hat und die an einem auslässt, dann spricht das nicht für viel Professionalität. Ich kann verstehen, dass du versuchst dich in die Lage des Personalers hineinzuversetzen, aber die Erfahrung damals war schlichtweg von Respektlosigkeit geprägt. Aber da sich dort auch 50 Leute auf eine Stelle beworben hatten, konnten sie sich das wohl leisten.
Xin hat geschrieben:
GilbertDur hat geschrieben:Einer Freundin von mir wurde mal gesagt, dass sie weder an der Hochschule, noch bei ihren bisherigen Arbeitgebern was richtiges gelernt hat. :mrgreen:
Auch das kann ja durchaus sein und als Hinweis verstanden werden, dass man sich weiterbilden sollte. Wenn man den Job möchte, kann man darauf ja entgegnen, dass man flexibel und lernbereit ist, bei der Hochschule gute Noten kassieren konnte, die vorherigen Arbeitgeber ebenfalls zufrieden waren und man sich selbst als klug genug ansehe, auch das richtige für dieses Unternehmen zu leisten. Dafür gibt es ja die Probezeit und da kann man ja sehen, ob man sich in angemessener Zeit eingearbeitet hat.
Es handelte sich dabei um eine Werkstudentenstelle. Dass man sich für so etwas bewirbt, zeigt in meinen Augen bereits, dass man sich weiterbilden will. Und selbst, wenn man nicht über die notwendigen Qualifikationen verfügt, kann einem das auch ein bisschen professioneller mitgeteilt werden. Ich habe dann mal ein paar Bewertungen über die Firma bei kununu nachgelesen und scheinbar sind auch viele Mitarbeiter nicht mit dem Vorgesetztenverhalten zufrieden. Ich weiß übrigens nicht mehr, was sie genau entgegnet hat. Aber ich kann mir vorstellen, dass man schon erst mal ein bisschen baff ist. :mrgreen:
Xin hat geschrieben:
FritziFoppel hat geschrieben:Aufstehn und Zimmer verlassen.
Ein Bewerbungsgespräch hat immer auch etwas mit Stil zu tun. Man kann den Leuten irgendwann wieder über den Weg laufen, wenn man deren Kooperation benötigt.
Man sollte sich dennoch sich für das bisher soweit nett verlaufene Gespräch bedanken und feststellen, dass die Bedingungen für eine Zusammenarbeit derzeit wohl nicht gegeben sind und sich dann freundlich verabschieden. Das "bisher" und der Abbruch des Gesprächs reicht vollkommen als Hinweis, dass man mit der Äußerung so nicht einverstanden ist.
Leider war zumindest mein Gespräch damals schon von Beginn an nicht nett verlaufen. Ich bin aber auch nicht wütend rausgestürmt. :mrgreen:

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Re: Ratschläge für junge Entwickler

Beitrag von FritziFoppel » Mi Jun 05, 2013 6:32 pm

GilbertDur hat geschrieben:
Xin hat geschrieben:
FritziFoppel hat geschrieben:Aufstehn und Zimmer verlassen.

Ein Bewerbungsgespräch hat immer auch etwas mit Stil zu tun. Man kann den Leuten irgendwann wieder über den Weg laufen, wenn man deren Kooperation benötigt.
Man sollte sich dennoch sich für das bisher soweit nett verlaufene Gespräch bedanken und feststellen, dass die Bedingungen für eine Zusammenarbeit derzeit wohl nicht gegeben sind und sich dann freundlich verabschieden. Das "bisher" und der Abbruch des Gesprächs reicht vollkommen als Hinweis, dass man mit der Äußerung so nicht einverstanden ist.


Leider war zumindest mein Gespräch damals schon von Beginn an nicht nett verlaufen. Ich bin aber auch nicht wütend rausgestürmt. :mrgreen:
Natürlich würde ich nicht einfach aufstehn und wortlos das Zimmer verlassen. Das hab ich so nur im übertragenen Sinne gemeint, dazu wäre ich viel zu sehr der Luschi-Typ :D. Aber ich denke das es hier ums Prinzip geht und man sollte sich in der Arbeitsstelle wohl fühlen, damit man Ergebnisse erzielt und effektiv arbeiten kann (sonst wird jeder das gleiche Denken, "wann kann ich endlich nach Hause"). Der Arbeitgeber braucht mich und ich brauch den Job, wenn er niemand anderen findet hat er ausgeschissen (ich dann natürlich auch).
Das ganze sollte also mit gegenseitigem Respekt ablaufen.

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Re: Ratschläge für junge Entwickler

Beitrag von GilbertDur » Mi Jun 05, 2013 8:37 pm

FritziFoppel hat geschrieben: Natürlich würde ich nicht einfach aufstehn und wortlos das Zimmer verlassen. Das hab ich so nur im übertragenen Sinne gemeint, dazu wäre ich viel zu sehr der Luschi-Typ :D. Aber ich denke das es hier ums Prinzip geht und man sollte sich in der Arbeitsstelle wohl fühlen, damit man Ergebnisse erzielt und effektiv arbeiten kann (sonst wird jeder das gleiche Denken, "wann kann ich endlich nach Hause"). Der Arbeitgeber braucht mich und ich brauch den Job, wenn er niemand anderen findet hat er ausgeschissen (ich dann natürlich auch).
Das ganze sollte also mit gegenseitigem Respekt ablaufen.
Ja. Und nicht so:

Bild

:mrgreen:

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