Informatik Studium

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Neyixo
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Informatik Studium

Beitrag von Neyixo » Mi Okt 26, 2011 7:11 pm

Wie der Titel schon vermuten lässt möchte ich mal ein Paar Fragen zum Thema "Informatik Studium" an alle Informatik-Studenten, Boardler die gut informiert sind und sonst natürlich auch alle anderen richten.

- Was gibt es für verschiedene Fachgebiete ? (Wirtschafts-Informatik/Medien-Informatik/ect.)
- Gibt es dazu vielleicht eine offizielle Liste im Netz ?

- Was sollte man an Vorwissen mitbringen ?

- Was wird gelehrt ?
- (Auf die Fachbereiche bezogen.)

- Was kann man später damit anfangen ?
- Beruf ?
- Selbständig ?
- Lehramt (Lehrer/Prof.) ?

Hoffe auf nützliche Antworten. ;)

MfG Neyixo :D

MoonGuy
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Re: Informatik Studium

Beitrag von MoonGuy » Mi Okt 26, 2011 7:32 pm

Neyixo hat geschrieben:Wie der Titel schon vermuten lässt möchte ich mal ein Paar Fragen zum Thema "Informatik Studium" an alle Informatik-Studenten, Boardler die gut informiert sind und sonst natürlich auch alle anderen richten.
Ich bin (vermutlich) zukünftiger Informatik Student
Neyixo hat geschrieben: - Was gibt es für verschiedene Fachgebiete ? (Wirtschafts-Informatik/Medien-Informatik/ect.)
- Gibt es dazu vielleicht eine offizielle Liste im Netz ?
Soweit ich weiß nicht, das hängt von den Unis ab. Einfach mal Unis in deiner Nähe anrufen und nachfragen oder Google benutzen.
Neyixo hat geschrieben: - Was sollte man an Vorwissen mitbringen ?
Also laut dem Vater eines Freundes von mir (Prof. an der TU Darmstadt; Er ist Maschinenbau Professor, also keine Gewährleistung, dass es stimmt(!)) wird bei Informatik nichts (wirklich) voraus gesetzt. Man muss halt logisch denken können, Mathe darf einem nicht fremd sein und Interesse muss da sein. Da man von niemanden erwarten kann, nach seinem Abitur direkt programmieren zu können, z.B. Leute, die das Fach vorher nie hatten, aber sich auf einmal dafür interessieren. Je mehr du vorher weißt, desto weniger musst du nachlernen.
Neyixo hat geschrieben: - Was kann man später damit anfangen ?
- Beruf ?
- Selbständig ?
- Lehramt (Lehrer/Prof.) ?
Grundsätzlich kannst du bei allem, was an der Uni unterrichtet wird einen Prof machen. Bei FHs bin ich mir nicht so sicher. Lehrarmt kannst du immer machen, kannst auch mit einem Mathe Studium Informatik unterrichten, zumindest machen das bei uns viele.


Keine Ahnung, ob es dir hilft. Aber am besten machst du dich auch mal bei lokalen Unis schlau, oder deiner Traumuni :->

Neyixo
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Re: Informatik Studium

Beitrag von Neyixo » Mi Okt 26, 2011 7:52 pm

Ich bin (vermutlich) zukünftiger Informatik Student
Viel Erfolg ;)
Mathe darf einem nicht fremd sein.
Der Begriff "Mathe" ist seeeeehr dehnbar.
Weißt du da genaueres ?

Vielen Dank für die schnelle Antwort :D

MoonGuy
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Re: Informatik Studium

Beitrag von MoonGuy » Mi Okt 26, 2011 7:58 pm

Neyixo hat geschrieben: Der Begriff "Mathe" ist seeeeehr dehnbar.
Weißt du da genaueres ?
Das kommt auf deine Fachbereiche an. An sich erstmal musst du Arithmetik beherrschen. Analysis ist auch von Vorteil. Alles was darüber hinaus geht kommt auf Fachbereiche an, entzieht sich (noch) meinem Wissen oder wird dir später zwar (vielleicht) helfen, aber du wirst es nicht unbedingt brauchen. Also ich kenne jemanden, der an der Uni Informatik studiert und er meint, sein Mathe-Anteil liegt bei etwa 65%+. Aber ich habe nicht nach Themen gefragt. Eine Freundin an der FH meinte, etwas mehr als die Hälfte, aber ich habe auch da nicht nachgefragt, was genau, sondern nur, wie viel Mathe vorkommt.

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Re: Informatik Studium

Beitrag von Xin » Mi Okt 26, 2011 8:16 pm

Neyixo hat geschrieben:Wie der Titel schon vermuten lässt möchte ich mal ein Paar Fragen zum Thema "Informatik Studium" an alle Informatik-Studenten, Boardler die gut informiert sind und sonst natürlich auch alle anderen richten.

- Was gibt es für verschiedene Fachgebiete ? (Wirtschafts-Informatik/Medien-Informatik/ect.)
- Gibt es dazu vielleicht eine offizielle Liste im Netz ?
Ich würde mir zuerst überlegen, was meine Interessen sind und schauen, ob es dafür eine Fachrichtung gibt. Von Medien-Informatik (oder Medientechnik) rate ich ab.
Bio-Informatik (mehr Naturwissenschaften) kenne ich noch und Kommunikations-Informatik (mehr E-Technik).
Was interessiert Dich? Deinen LKs nach (D, E) bist Du sprachlich interessiert. Englisch habe ich im Studium nicht gebraucht - um ehrlich zu sein, ich konnte es bis dahin nichtmals brauchbar. Ich habe im ersten Semester einen Englisch-Einsteigerkurs mitgemacht und dann unabhängig vom Studium weitergemacht.

Weiterhin solltest Du Dich fragen, wie weit Du bereit bist wegzuziehen. Ich habe in Emden studiert, wohnte davor bei Köln: 350km. In Emden ist nicht viel los - Vorteil, wenn man studieren will. Wenn man feiern will, sollte man wohl woanders hingehen. In Großstädten ist jeden Tag Party, in Emden einmal die Woche und ansonsten setzt man sich halt so zusammen.
Neyixo hat geschrieben:
- Was sollte man an Vorwissen mitbringen ?
Spaß an Mathe. Du wirst Mathe lernen müssen, auch deutlich über das Level des Gymnasiums hinaus.

Wenn Du programmieren kannst, verstehst Du schneller, worum es eigentlich geht. Sehr hilfreich.
Ansonsten ist ein Studium weniger Wissensvermittlung, als Aufforderung Wissen anzusammeln und das Training, sich Wissen anzueignen.

Ich rate dazu, Dich darüber zu informieren, wie man richtig lernt. Das hilft auch jetzt schon. Das lernt man nämlich leider weder in der Schule noch im Studium. Dafür gibt es kein Fach, aber man kann sich trotzdem damit beschäftigen.

Weiterhin kann es nicht schaden mit einem Unix halbwegs umgehen zu können (Linux, BSD, MacOS).
Neyixo hat geschrieben: - Was wird gelehrt ?
- (Auf die Fachbereiche bezogen.)
Ich habe mein Diplom in "Praktischer Informatik" gemacht.

Das Studium ist nochmal deutlicher darauf bezogen, ins kalte Wasser geworfen zu werden. So war im 3. Semester eine Aufgabe, eine Linux-Shell über das Netzwerk zu realisieren. Die meisten hatten Linux noch nie gesehen, erste Schritte der Programmierung wurden in Delphi gemacht - Delphi gibt's nur auf Windows. Systemprogrammierung macht man in C/C++, das wiederum konnten die meisten nicht. Netzwerkprogrammierung hatte auch noch keiner gemacht. Und das ist dann eben eins von drei Testaten für einzelnes Fach.
Probleme in der Realität kennt man auch nicht vorher, also muss man üben Lösungsstrategien zu finden.
Leider wurden Lösungsstrategien nicht vermittelt.
Neyixo hat geschrieben: - Was kann man später damit anfangen ?
- Beruf ?
- Selbständig ?
- Lehramt (Lehrer/Prof.) ?
Software-Entwickler ist ein üblicher Beruf - mache ich auch. Ich arbeite an einer CAD-Software, wobei ich u.a. bei der 3D-Modellentwicklung und -Visualisierung beteiligt bin.

Softwareentwicklung ist aber nicht nur Programmierung, sondern auch Planung, kann Kundenkontakt bedeuten, Krisenmanagement (wenn die Planung nicht hinhaut...)

Informatik bedeutet nicht Programme erstellen, es ist vorrangig Informationsverarbeitung. Entsprechend stehen Dir auch Berufe offen, die sich mit Informationsmanagement beschäftigen. Da man sich viel mit Computern beschäftigt, ist man häufig auch ein halber Administrator.

Selbständig kann man immer werden, wenn man weiß, wie man im Monat genug Geld zum Leben bekommt.

Lehramt bedeutet in der Regel auch entsprechende didaktische und pädagogische Qualifikation. Das bedeutet in jedem Fall Universität. Als Prof brauchst Du offiziell keine Qualifikation Stoff zu vermitteln, von Studenten erwartet man, dass sie sich das selbst vermitteln. (schaden würde es aber auch nicht).
Hier zählt alleine der akademische Titel.
Merke: Wer Ordnung hellt ist nicht zwangsläufig eine Leuchte.

Ich beantworte keine generellen Programmierfragen per PN oder Mail. Dafür ist das Forum da.

Neyixo
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Re: Informatik Studium

Beitrag von Neyixo » Mi Okt 26, 2011 8:34 pm

Also erstmal Autodidaktische-Taktiken an eignen ! Auf zu Google ;) .
Spaß an Mathe
Spaß an Mathe = wandelnder Taschenrechner || Spaß an Mathe = Ich arbeite gut mit und freue mich wenn ich mal eine Aufgabe als erster löse ?
deutlich über das Level des Gymnasiums hinaus
*angst* O.O

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Re: Informatik Studium

Beitrag von MoonGuy » Mi Okt 26, 2011 8:39 pm

Xin hat geschrieben:Spaß an Mathe. Du wirst Mathe lernen müssen, auch deutlich über das Level des Gymnasiums hinaus.
Das interessiert mich! Was sind so (grob) die Themen? Über Arithmetik, Analysis und Stochastik hinaus? Matrizen (wie bei ML)? Wie weit geht das alles noch?
Spaß an Mathe = wandelnder Taschenrechner || Spaß an Mathe = Ich arbeite gut mit und freue mich wenn ich mal eine Aufgabe als erster löse ?
Spaß an Mathe ist was tolles.
Ich denke, gemeint ist, dass wenn man ein mathematisches Problem sieht, man es sich nicht nehmen lässt ewig dran zu sitzen, bis man eine Lösung findet. Das eben Spannend für einen selbst ist. Also entweder kennt man das Gefühl, oder man wird nie "Spaß an Mathe" haben^^

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Re: Informatik Studium

Beitrag von cloidnerux » Mi Okt 26, 2011 8:45 pm

Das interessiert mich! Was sind so (grob) die Themen? Über Arithmetik, Analysis und Stochastik hinaus? Matrizen (wie bei ML)? Wie weit geht das alles noch?
Für die technischen Richtungen geht das in Differenzial/Integralrechnung, Matrizen, Vektoren, Komplexe zahlen, Relationen, dann natürlich die Grundlagen wie Geometrie, diverse Funktionen, Gleichungssysteme und noch einiges mehr, was mir gerade nicht einfällt.
Damit hört das egt schon wieder auf, denn mehr brauchst in technischen Zweigen(Maschinenbau, Elektrotechnik).
Wenn du Mathematik direkt Studieren willst, wird das ganze natürlich noch komplexer, mit 4-Dimensionalen Räumen und einigem mehr.
Redundanz macht wiederholen unnötig.
quod erat expectandum

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Re: Informatik Studium

Beitrag von Neyixo » Mi Okt 26, 2011 8:55 pm

Ich denke, gemeint ist, dass wenn man ein mathematisches Problem sieht, man es sich nicht nehmen lässt ewig dran zu sitzen, bis man eine Lösung findet. Das eben Spannend für einen selbst ist. Also entweder kennt man das Gefühl, oder man wird nie "Spaß an Mathe" haben
Das kenn' ich. Das hab ich früher gern gemacht. Mittlerweile beschäftige ich mich mit vielen anderen Dingen, aber bei mathematischen Problemen in der Informatik (Programme zur berechnung von "diesem und jenem") bleib' ich schon manchmal noch hängen. ^_^

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Re: Informatik Studium

Beitrag von Xin » Mi Okt 26, 2011 9:32 pm

Spaß an Mathe = wandelnder Taschenrechner || Spaß an Mathe = Ich arbeite gut mit und freue mich wenn ich mal eine Aufgabe als erster löse ?
Ich bin bis heute kein wandelner Taschenrechner, muss allerdings zugeben, dass ich mir ein Buch von Gert Mittring gekauft, weil mir Idee wieder besser im Kopfrechnen zu sein durchaus gefällt.
Wenn ich Leuten in Mathe nachgeholfen habe, merkte ich immer, dass ich recht vergleichsweise schwach im KoprRechnen geworden bin.
MoonGuy hat geschrieben:
Xin hat geschrieben:Spaß an Mathe. Du wirst Mathe lernen müssen, auch deutlich über das Level des Gymnasiums hinaus.
Das interessiert mich! Was sind so (grob) die Themen? Über Arithmetik, Analysis und Stochastik hinaus? Matrizen (wie bei ML)? Wie weit geht das alles noch?
Analysis und Stochastik kamen vor, Matrizen, Determinanten, Vektoren.
Integralrechnung, Mehrfachintegrale, Partielle Ableitungen, Reihen und mehr, was mir spontan jetzt nicht einfällt.

Wenn man sich hinsetzt und lernt - und zwar nicht nur vor den Klausuren - wenn man dranbleibt, dann ist das alles problemlos machbar. Es gibt zwei Probleme: der Glaube, dass man das auch noch flott morgen machen kann und die Tatsache, dass morgen auch andere Vorlesungen sind für die man lernen muss.

Ich hatte im ersten Semester an einem Tag meinen ersten Block um 8:00 Uhr und der letzte endete um 20:00. Ein Block (90 Minuten) dazwischen war frei, zwischen den Blocks 5 Minuten Pause, eine Mittagspause (30 Min) und eine kurze Kaffeepause (15? min).

Am Ende des Tages schrieb man nur noch mit, was man dann irgendwann mal lernen muss. Und am nächsten Tag ging es um 8:00 wieder los. An so einem Tag lernt man dann auch abends nicht weiter - bringt ja nix.

Weil viele Studenten Freitags heimfahren wollten, endeten die Vorlesungen Freitag mittags. Viele Studenten haben den Fehler gemacht und sind dann heimgefahren. In der Woche fehlt die Zeit zum lernen und dann nutzt man am Wochenende die maximale Freizeit, so dass man zwischen Studiumstress und Freizeit pendelt, was sich auf "Ich verstehe nix" in der Woche bis "Ich brauche jetzt Entspannung" am Wochenende aufschaukelt. Das darf nicht sein. Es muss wirklich durchgehend gelernt werden und wenn man in der Streßzeit locker dabei bleiben kann, dann darf man auch ausspannen.
Ich bin später alle 6 bis 8 Wochen heimgefahren. 10-20% der Studenten gingen mit einem Diplom raus. Ich habe mein Diplom. Ich kenne viele, die keins bekommen haben.
Merke: Wer Ordnung hellt ist nicht zwangsläufig eine Leuchte.

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