Adressabfrage am Einwohnermeldeamt

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Xin
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Adressabfrage am Einwohnermeldeamt

Beitrag von Xin » Di Okt 05, 2010 12:33 pm

Website: http://www.optoutday.de/

Worum geht's?
Wenn man umzieht, bekommt das Einwohnermeldeamt als erster die neue Adresse gemeldet. Das ist vor allem für Werbetreibende interessant, um Profile zu aktualisieren und anzulegen. Niemand hat so aktuelle Adressdaten, wie das Einwohnermeldeamt.

Die Meldeämter verkaufen diese Daten auf Anfrage. Grundsätzlich als gebührenpflichtige Auskunft gehen die Informationen an die GEZ und jeder, der bereit ist dafür Geld zu zahlen.

Der Weitergabe kann man widersprechen. Die Formulare für die einzelnen Länder sind hier (http://www.optoutday.de/category/lander-formulare/) aufgelistet.
Wer also gerade umzieht und sich daher ummeldet, für den kann das interessant sein.
Merke: Wer Ordnung hellt ist nicht zwangsläufig eine Leuchte.

Ich beantworte keine generellen Programmierfragen per PN oder Mail. Dafür ist das Forum da.

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cloidnerux
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Re: Adressabfrage am Einwohnermeldeamt

Beitrag von cloidnerux » Di Okt 05, 2010 4:24 pm

Die Meldeämter verkaufen diese Daten auf Anfrage. Grundsätzlich als gebührenpflichtige Auskunft gehen die Informationen an die GEZ und jeder, der bereit ist dafür Geld zu zahlen.
Das zeigt doch mal wieder, wie viel unserer persönlichen Daten öffentlich verfügbar sind. Nicht nur durch direkte Medien wie Facebook machen wir uns zum Gläsernen Menschen, sondern auch Statt oder Namhafte Firmen gehen mit unseren Daten mehr oder weniger Achtlos um. Nicht nur, dass man durch die Tollen Schaltflächen "Mag ich" und "Mag ich nicht" der ganzen Facebook Gemeinde Mitteilen kann, wann man auf welcher Seite was wie bewertet, Informationen für die die Werbeindustrie viel Geld zahlt. Und das geht weiter mit Google, Chatanalysen oder die Nutzung der Kundeninformationen zur Verknüpfung von Verwandtschaften, Interessen etc,z.B bei Amazon. Es ist so undurchdringlich, dass keiner Mehr das sieht, was hinter den tollen Webseiten steckt, hinter den Werbebannern bei German-Bash.org z.B, die mir Wochenlang Bohrer andrehen wollten, nur weil ich dem Link eines Freundes Folgte.
Man hat bald das Gefühl, dass Facebokk und die Werbeindustrie bald mehr über mich Wissen, als ich selber und das ist Gefärlich.
Was passiert, wann einige Politiker auf die Idee kommen, im Auftrag der Terrorfahndung solche Datenbanken nach Auffälligkeiten zu durchstöbern? Werde ich dann als Bombenleger verhaftet, weil ich häufiger Elektronik Bauelemente kaufen? Weil ich vlt mal im Chemie-LK eines Gymnasiums saß? Weil ich mal bei Amazon nach einem Schwarzen Pulli mit Kapuze suchte?
Oder wenn die Daten dazu benutzt werden, gezielt Menschen mit Schwächen auszunutzen? Z.b für Kaffeefahrten, Gewinnspielen oder wirkungslose Pharmazeutika?
Ich will das nicht, denn Daten sind Wissen und Wissen ist macht. Ich verzichte gerne auf Komfort, wenn ich beruhigt sein kann, dass meinen Daten nicht verwendet werden, um mir zu sagen was ich kaufen soll.
Andererseits ist unser Wirtschaftssystem auf Konsum ausgelegt und mit dem Konsum auf Verschwendung. Das ist dann auch einer der Gründe für den Klimawandel, Unterschiede zwischen den Ländern und Missgunst ist. Der größte Verschwender ist auch gleichzeitig der beste Kapitalist.
Wer jetzt also meint, mit ein paar Reformen alle Probleme zu lösen, der irrt sich hier Gewaltig. Die Basis unserer ganzen Welt, lässt sich nicht mal eben durch ein Gesetz ändern, es braucht entweder eine schnelle Evolution, die man verdrängt hatte als es noch Möglich war oder eine geschickte Revolution, ein Paradigmenwechsel, der nicht nur unser Leben verbessern soll, sondern uns davor bewahren zu früh Darwins aussagen zu unterliegen.
"The survival of the fittest"-Wer wird das in einer sich ändernden Welt sein? Die die stehen bleiben wollen, sich bereichern auf Basis eines alten Systems oder die, die sich Entwickeln wollen?

Just my 2 cents.
Redundanz macht wiederholen unnötig.
quod erat expectandum

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