Eindrücke von der Schupperuni Informatik 2008 Erlangen

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Dirty Oerti
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Eindrücke von der Schupperuni Informatik 2008 Erlangen

Beitrag von Dirty Oerti » Di Nov 04, 2008 6:51 pm

Tag zusammen :)

Gestern und heute war ich auf der Schnupperuni Informatik 2008 der FAU Erlangen und teile euch mal ein paar meiner Eindrücke mit :)
Natürlich ist das nicht ganz "für euch", ich schreib das auch auf, um mich später mal besser daran erinnern zu können ;)

http://ddi.informatik.uni-erlangen.de/S ... uppi/2008/

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Montag, 3.11.2008

Wie jede Veranstalltung ging auch diese mit einer Begrüßung der Teilnehmer los. Dabei haben sich die organisierenden Personen mal vorgestellt und kurz eine Überblick übers Programm gegeben (nichts ungewöhnliches also ;)).

Anschließend ging es dann mit einer Vorlesung los (wir als Teilnehmer sollten ja sehen, wie das so ist, an der Uni in Vorlesungen zu sitzen ^^). In der Vorlesung ging es um Informatik in der Medizin, es wurde erläutert, warum und wozu Informatik in der Medizin von nöten ist (Aktenberge etc) und was für Probleme es dabei gibt (Akzeptanz der Technik durch die Ärzte).

Der folgende Vortrag ging über Mustererkennung und war, meiner Ansicht nach, einer der besten in den 2 Tagen.
Neben der Erklärung der Technik (Time-of-Flight Kamera) wurden auch praktische Anwendungsmöglichkeiten vorgeführt.
Z.B. ein System, um per Handdeuten auf den Monitor den Mauszeiger zu bewegen (mit dem System war/ist es möglich, ein komplettes Linux per Handdeuten zu steuern).
Oder auch Atemerkennung (wichtig z.b. bei der Behandlung von Tumoren).

Danach hat man uns auf die Mensa bzw eher die Mensa auf uns losgelassen.
Mit einem Essensgutschein (hat satte 5 Euro gekostet) wurden wir in die Mensa verfrachtet und durften dort versuchen, in dem Gewimmel etwas essbares zu ergattern :)
Nicht gut fand ich, dass uns nicht wirklich erklärt wurde, was wir für unseren Gutschein eigentlich bekommen.

Gegen Ende der Mittagspause bestand (glaube ich) die Möglichkeit, ein stark automatisiertes Haus/Wohnung zu besuchen. Das habe ich leider verpasst/nicht wirklich mitbekommen.

Nach der Mittagspause wurde ein Tutorial über algorithmische Botanik geboten. Das fand ich persönlich wirklich gut, da wir auch im Computerraum der Uni selbst programmieren durften.
Algorithmische Botanik..das ist die Art, Pflanzen durch Strings wie "F+[--F]+[+F++F][F[-F++F]]F" zu beschreiben.
Programmiert haben wir in Java, mit einem Framework (?) das Terrapin/Turtle Graphics heißt.
Lustiger weise haben wir es damit geschafft, den Server für diesen Computerraum ziemlich an seine Grenzen zu bringen...
Der Vortrag und auch die Praxis wurden (trotz Fehlens eines Vortragenden) wie ich finde gut gemacht :)


Im Vortrag danach ging es hauptsächlich um das Schwarmverhalten von Ameisen/Fischen/etc und wie es in der Informatik nützlich sein kann. Mit einer Implementierung dieses Schwarmverhaltens kann man z.B. das Traveling Sales Man Problem lösen.
Den Vortrag fand ich gut verständlich, auch wenn die Vortragende anscheinend etwas unsicher war.

Anschließend durfte ich noch die Informatiksammlung der Uni Erlangen begutachten. Dabei ging es von den frühen Zeiten der Informatik bis heute. (Wir haben uns z.B. den "Superrechner" der Uni angeguckt, ich kann euch sagen, in dem Raum war's warm..).
Problem bei der Besichtigung war vorallem, dass man wenig gesehen hat.
Die Ausstellungsgegenstände sind in versch. Gängen wo nicht alle gute Sicht darauf hatten, wenn etwas dazu erklärt wurde. Dazu war die Gruppe einfach zu groß.


Dienstag, 4.11.2008

Tag 2 :) (heute^^). Erster Vortrag war diesesmal kein Schnuppervortrag, der zeigen soll, wie Vorträge ablaufen, sondern ein Vortrag über das Leben von "lebenden" Informatikerexemplaren ;)
Die drei "Gäste" haben sich vorgestellt und ihre Tätigkeiten nach dem Informatikstudium dargelegt.
Gut an diesem Vortrag fand ich, dass er gewisser Maßen eine Entscheidungshilfe geboten hat. Ob man nun Informatik studieren möchte oder nicht.

Der folgende Vortrag ging wieder ins Fachliche und war für meine Vorstellungen leider etwas arg langatmig gehalten.
Thema war "Software Engineering - Softwareentwicklung als Mannschaftssport".

Dann war wieder Mittagspause und ein weiterer Kampf um Futter in der Mensa :)
Gleiches Problem wie gestern.

Der erste Vortrag nach der Mittagspause sollte uns die versch. Informatikstudiengänge näher bringen und genauer erklären. Das wurde, finde ich, sehr gut gemacht (mit einer Art "Wer wird Millionär" Optik). Kann auch eine gute Entscheidungshilfe darstellen.

Die folgenden 2 Vorträge gingen wieder ins fachliche, der erste handelte von Datenbanksystemen und war, meiner Meinung nach, doch ganz interessant. Schade war nur, dass der Vortragende derart aufgeregt war, dass der Vortrag ab und zu mal ins Stolppern geraten ist.

Der 2. Vortrag ging um Informatik in Verbindung mit der Forschung zu effizienteren Solarzellen.
Der Vortrag war an sich (vom Thema her) wirklich interessant, allerdings denke ich, dass wenige dem Vortragendem folgen konnten/wollten. Lag vermutlich daran, dass der Vortrag etwas chaotisch ablief und Wissen über schon sehr spezielle, optische Phänomene vorrausgesetzt hat...

Damit ging die Schnupperuni zu Ende, wir wurden, wie es sich für eine Veranstalltung gehört, noch ordentlich verabschiedet und durften dann gehen :)


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Das war jetzt nur mal ein grober Einblick, außerdem kann ich sowas nicht sonderlich gut schreiben ( ;) ), wer also mehr wissen möchte, auch über andere Veranstalltungen (ich stehe da jetzt in einer Mailingliste, bekomme also gut Infos) sollte sich bei mir melden :)

LG
Daniel

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Re: Eindrücke von der Schupperuni Informatik 2008 Erlangen

Beitrag von Xin » Di Nov 04, 2008 8:28 pm

Dirty Oerti hat geschrieben:Danach hat man uns auf die Mensa bzw eher die Mensa auf uns losgelassen.
Mit einem Essensgutschein (hat satte 5 Euro gekostet) wurden wir in die Mensa verfrachtet und durften dort versuchen, in dem Gewimmel etwas essbares zu ergattern :)
Nicht gut fand ich, dass uns nicht wirklich erklärt wurde, was wir für unseren Gutschein eigentlich bekommen.
Waa hast Du erwartet? Essen?
In meinem Studium war ich ca. 10 mal in der Mensa (binnen 4,5 Jahren vor Ort). Und das 8 mal, weil ich mich grade mit Leuten interessant unterhielt. Das erste hätte ein Unfall sein können, aber auch der 2. Versuch war ... gewöhnungsbedürftig. Also von daher nur noch, wenn die Unterhaltung nicht warten konnte.
Dirty Oerti hat geschrieben:Algorithmische Botanik..das ist die Art, Pflanzen durch Strings wie "F+[--F]+[+F++F][F[-F++F]]F" zu beschreiben.
Sieht nach Brainfuck aus... Wie geht das!?

Dirty Oerti hat geschrieben:Im Vortrag danach ging es hauptsächlich um das Schwarmverhalten von Ameisen/Fischen/etc und wie es in der Informatik nützlich sein kann. Mit einer Implementierung dieses Schwarmverhaltens kann man z.B. das Traveling Sales Man Problem lösen.
Kannst Du das ausführlicher beschreiben?
Dirty Oerti hat geschrieben:Der folgende Vortrag ging wieder ins Fachliche und war für meine Vorstellungen leider etwas arg langatmig gehalten.
Thema war "Software Engineering - Softwareentwicklung als Mannschaftssport".
Habe ich auch im Studium gehabt - und in der Realität nie gesehen. (was nicht bedeutet, dass es nicht wichtig wäre...)
Dirty Oerti hat geschrieben:Die folgenden 2 Vorträge gingen wieder ins fachliche, der erste handelte von Datenbanksystemen und war, meiner Meinung nach, doch ganz interessant. Schade war nur, dass der Vortragende derart aufgeregt war, dass der Vortrag ab und zu mal ins Stolppern geraten ist.
Da werden sich auch einige Studenten ein paar Scheine verdient haben. Als Student muss man auch Vorträge halten und wenn da auf einmal so viele sitzen und man das noch nie gemacht hat...
Dirty Oerti hat geschrieben:Der 2. Vortrag ging um Informatik in Verbindung mit der Forschung zu effizienteren Solarzellen.
Der Vortrag war an sich (vom Thema her) wirklich interessant, allerdings denke ich, dass wenige dem Vortragendem folgen konnten/wollten. Lag vermutlich daran, dass der Vortrag etwas chaotisch ablief und Wissen über schon sehr spezielle, optische Phänomene vorrausgesetzt hat...
Chaos und keiner versteht was klingt nach Uni-Alltag. :->
Dirty Oerti hat geschrieben:...wer also mehr wissen möchte, auch über andere Veranstalltungen sollte sich bei mir melden :)
Kann man zwischen Heu und Stroh wählen und heißt das nicht Verstallungen? ;-)


Danke für den Beitrag, fand ich sehr gut!
Hast Du bereits eine Entscheidung zum Thema Informatik getroffen?
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Re: Eindrücke von der Schupperuni Informatik 2008 Erlangen

Beitrag von Dirty Oerti » Di Nov 04, 2008 8:54 pm

Xin hat geschrieben:Waa hast Du erwartet? Essen?
In meinem Studium war ich ca. 10 mal in der Mensa (binnen 4,5 Jahren vor Ort). Und das 8 mal, weil ich mich grade mit Leuten interessant unterhielt. Das erste hätte ein Unfall sein können, aber auch der 2. Versuch war ... gewöhnungsbedürftig. Also von daher nur noch, wenn die Unterhaltung nicht warten konnte.
Gegen das Essen war gar nicht so viel einzuwenden, nur das Liniensystem da hab ich leider nicht gerafft^^
Wobei McDo doch noch ... besser schmeckendes Essen ... hat.
Xin hat geschrieben:Sieht nach Brainfuck aus... Wie geht das!?
Weiß nicht, ob du dir das jetzt richtig vorstellen konntest...

Du hast eine Pflanze (Bsp war ein Farn). Die Pflanze selber besteht aus vielen kleinen Pflanzenteilen, die alle sehr ähnlich sind (der großen Pflanze ähnlich). Was macht man also? Man erstellt einen Pflanzengrundbaustein (in unserem Fall ein grüner Strich).
Diesem Stricht weist man dann ein Zeichen zu (im Bsp "F").Schreibt man nun "F", wird dieser Grundbaustein einmal gemalt. Davon hat man noch nicht viel. Man kann das aber noch erweitern:
"+" heißt so viel wie "drehe dich nach rechts", "-" heißt so viel wie "drehe dich nach links".
Der Winkel kann vorgegeben sein oder durch Zufall beeinflußt.
"[" entspricht einem PUSH. Position und Ausrichtung wird dort gespeichert.
"]" entspricht einem POP. Position und Ausrichtung werden wiederhergestellt (nach den zuletzt gespeicherten Werten).

Nun hast du eine Startbedingung ("F").
Das alleine ist ziemlich langweilig (nur ein Strich).
Was macht man also? => man nimmt Ersetzungen vor.
Dazu definiert man Regeln. Z.B. "F" -> "F[+F][-F]"
Nun lässt man die Startbedinung beliebig oft "mutieren" (so würde ich sagen).
Eben nach diesen Regeln.

Macht man das oft genug, kommen dabei (wirklich) ansehnliche Pflanze heraus.
:)
Reifen kann man aber auch machen (ausprobiert^^).

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Xin hat geschrieben:Kannst Du das ausführlicher beschreiben?
Hm...
Bei den Ameisen ist das so:
Du hast ein Nest, an irgendeinem Ort.
Dazwischen befinden sich Hindernisse.
Und du hast ein Ziel (Nahrung):

Angenommen es gibt 2 plausible Wege zum Ziel:

Du schickst 6 Ameisen vom Nest los. 3 auf jedem Weg.
Die Ameisen hinterlassen auf dem Weg Markierungen.

Nun sind die Ameisen mit dem kürzeren Weg schneller am Ziel.
Sie holen einen Teil der Nahrung und gehen auf dem am stärksten markiertem Weg zum Nest zurück.
Es gibt nur einen markierten Weg: Der, auf dem sie gekommen sind.
Heißt, sie nehmen den Weg.
Und markieren ihn nochmal (er wird stärker markiert).

Nun kommen irgendwann die anderen 3 Ameisen übern den längeren Weg zur Nahrung.
Sie haben ihren Weg auch markiert.
Sie nehmen ein Teil der Nahrung und wählen einen Weg zurück zum Nest:

Es gehen 2 Wege zur Nahrung, auf einem haben 3 Ameisen bereits 2 mal markiert.
Auf dem anderen haben 3 Ameisen 1 mal markiert.

Daraus folgt: Mit 2/3 Wahrscheinlichkeit wird der stärker markierte (kürzere) Weg gewählt, mit 1/3 der längere Weg.
In der Praxis: 2 von den 3 gehen auf dem kurzen Weg zurück, einem auf dem Langen.
Dabei wird wieder markiert.

etc.
Der kürzere Weg wird dadurch immer stärker markiert, dass heißt immer mehr Ameisen gehen auf dem kurzen Weg, wodurch dieser noch stärker markiert wird etc.
Dadurch laufen iwann alle Ameisen auf dem kürzten Weg.

Das kann man nun natürlich in die Informatik übertragen.
Man hat ein paar Städte, schickt seine Ameisen los, und guckt, welche "zuerst" wieder daheim ist. (welche den kürzesten Weg hatte).
Den kürzesten Weg markiert man entsprechend stärker und schickt dann wieder Ameisen los. (die sich je nach Stärke der Markierung für einen Weg entscheiden).

*puh* Ich hoffe du verstehst was ich mein :)

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Xin hat geschrieben:Kann man zwischen Heu und Stroh wählen und heißt das nicht Verstallungen? ;-)
Naja, da gibt es einmal was für Pferde, dann mal was für Kühe....
Nein, es sollte Veranstaltungen heißen :)
Xin hat geschrieben:Hast Du bereits eine Entscheidung zum Thema Informatik getroffen?
Nein, bisher noch nicht. Ein bisschen Zeit habe ich mit der Entscheidung auch noch.
Sicher, ob ich Informatik studieren will bin ich mir nicht.
Ich könnte mir auch was im Bereich Luft/Raumfahrttechnik bzw Ingeneurswissenschaften vorstellen.

Ich überlege eben vorallem, ob ich mir mein Hobby wirklich zum Beruf machen will...
Bei Fragen einfach an daniel[ät]proggen[Punkt]org
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Re: Eindrücke von der Schupperuni Informatik 2008 Erlangen

Beitrag von Xin » Mo Nov 10, 2008 10:01 am

So, ich versuche mal meine Lesezeichen abzuarbeiten ;-)
Dirty Oerti hat geschrieben:Gegen das Essen war gar nicht so viel einzuwenden, nur das Liniensystem da hab ich leider nicht gerafft^^
Wobei McDo doch noch ... besser schmeckendes Essen ... hat.
Seit wann hat McDreck Essen?
Ich habe mal gehört, Essen müsste man kauen, wärend man bei McDreck eigentlich nur unterschiedlich colorierte Pampe mit wechselnden Konsistenzen bekommt, deren Geschmack sich vorrangig an der Souce bzw. der Mayonese orientiert.

Wenn es danach geht: Ketchup gibt's in der Mensa meistens auch.
Xin hat geschrieben:Sieht nach Brainfuck aus... Wie geht das!?
Weiß nicht, ob du dir das jetzt richtig vorstellen konntest...

Du hast eine Pflanze (Bsp war ein Farn).
Nun hast du eine Startbedingung ("F").
Das alleine ist ziemlich langweilig (nur ein Strich).
Was macht man also? => man nimmt Ersetzungen vor.
Dazu definiert man Regeln. Z.B. "F" -> "F[+F][-F]"
Nun lässt man die Startbedinung beliebig oft "mutieren" (so würde ich sagen).
Eben nach diesen Regeln.

Macht man das oft genug, kommen dabei (wirklich) ansehnliche Pflanze heraus.
:)
Reifen kann man aber auch machen (ausprobiert^^).[/quote]
Also eher eine Beschreibungssprache, um Bilder zu zeichen. Dass man damit Pflanzen zeichnet, ist also eher Zufall!?
Dirty Oerti hat geschrieben:
Xin hat geschrieben:Kannst Du das ausführlicher beschreiben?
Hm...
Bei den Ameisen ist das so:
Du hast ein Nest, an irgendeinem Ort.
Dazwischen befinden sich Hindernisse.
Und du hast ein Ziel (Nahrung):

Angenommen es gibt 2 plausible Wege zum Ziel:

Du schickst 6 Ameisen vom Nest los. 3 auf jedem Weg.
Die Ameisen hinterlassen auf dem Weg Markierungen.

Nun sind die Ameisen mit dem kürzeren Weg schneller am Ziel.
Sie holen einen Teil der Nahrung und gehen auf dem am stärksten markiertem Weg zum Nest zurück.
Es gibt nur einen markierten Weg: Der, auf dem sie gekommen sind.
Heißt, sie nehmen den Weg.
Und markieren ihn nochmal (er wird stärker markiert).

Nun kommen irgendwann die anderen 3 Ameisen übern den längeren Weg zur Nahrung.
Sie haben ihren Weg auch markiert.
Sie nehmen ein Teil der Nahrung und wählen einen Weg zurück zum Nest:
Schön... das Problem beim Traveling Salesman Problem ist doch, dass die Anzahl der möglichen Wege eben so groß wird, dass man vermeiden möchte, alle Wege auszuprobieren.
Dirty Oerti hat geschrieben:Daraus folgt: Mit 2/3 Wahrscheinlichkeit wird der stärker markierte (kürzere) Weg gewählt, mit 1/3 der längere Weg.
In der Praxis: 2 von den 3 gehen auf dem kurzen Weg zurück, einem auf dem Langen.
Dabei wird wieder markiert.
Daraus folgt, dass der schnellere zwischen zwei unbekannt langen Wegen gewählt wird. Ob die Ameisen zwischenzeitlich zwischen Flensburg und München über unterschiedlichen Wegen pendeln um von Aachen nach Leipzig zu kommen spielt dabei keine Rolle.
Zwischen München und Flensbug pendeln ist immer noch schneller als von Aachen nach New York über Sydney nach Leipzig, eine akzeptable Lösung für den Traveling Salesman ist das allerdings nicht unbedingt.
Dirty Oerti hat geschrieben:
Xin hat geschrieben:Hast Du bereits eine Entscheidung zum Thema Informatik getroffen?
Nein, bisher noch nicht. Ein bisschen Zeit habe ich mit der Entscheidung auch noch.
Sicher, ob ich Informatik studieren will bin ich mir nicht.
Ich könnte mir auch was im Bereich Luft/Raumfahrttechnik bzw Ingeneurswissenschaften vorstellen.
Ingeneure verdienen in der Regel etwas mehr.
Dirty Oerti hat geschrieben:Ich überlege eben vorallem, ob ich mir mein Hobby wirklich zum Beruf machen will...
Allerdings sollte man neben dem Geld auch etwas tun, was einem die Arbeitszeit angenehm erscheinen lässt.
Bleibt natürlich die Frage, ob Du Dich für Dein Arbeitsprojekt derart begeistern kannst, wie für Deine Hobby-Projekte.
In jedem Fall bleibt die Frage, ob Du nach der Arbeit noch Zeit aufbringen kannst, um ein Hobby wie Programmierung überhaupt pflegen zu können.
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Re: Eindrücke von der Schupperuni Informatik 2008 Erlangen

Beitrag von Dirty Oerti » Mo Nov 10, 2008 12:51 pm

Xin hat geschrieben:Also eher eine Beschreibungssprache, um Bilder zu zeichen. Dass man damit Pflanzen zeichnet, ist also eher Zufall!?
Bildbeschreibungssprache, das triffts gut :)
Ich fands recht interessant/lustig, anspruchsvoll war es nicht.

Xin hat geschrieben:Schön... das Problem beim Traveling Salesman Problem ist doch, dass die Anzahl der möglichen Wege eben so groß wird, dass man vermeiden möchte, alle Wege auszuprobieren.
Ziel ist es, einen möglichst akzeptablen Weg zu finden.
Den besten wird man so wahrscheinlich nicht finden (außer man hat mehr Ameisen als Wege).

Bringt man eine gewisse Zufallsabweichung mit rein (in der Wegwahl), kann es passieren, dass man einen sehr guten Weg in sehr guter Zeit findet. Dieser Weg könnte (!!) dann auch der optimale sein, muss es aber nicht.

Im Prinzip gleicht das Verfahren einer Annäherung wie beim Gradientenabstufungsverfahren (ich hoff ich hab das richtig geschrieben^^) in der Mathematik. Es ist möglich ein globales Minimum/Maximum zu finden, auf jedenfall wird aber ein lokales Minimum/Maximum gefunden. :)
Xin hat geschrieben:Daraus folgt, dass der schnellere zwischen zwei unbekannt langen Wegen gewählt wird. Ob die Ameisen zwischenzeitlich zwischen Flensburg und München über unterschiedlichen Wegen pendeln um von Aachen nach Leipzig zu kommen spielt dabei keine Rolle.
Zwischen München und Flensbug pendeln ist immer noch schneller als von Aachen nach New York über Sydney nach Leipzig, eine akzeptable Lösung für den Traveling Salesman ist das allerdings nicht unbedingt.
Wie schon gesagt, wenn du so viele "Ameisen" wie anfängliche Wege hast, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass du den kürzesten Weg findest. Dann läufst du aber auch einen großen Teil der Wege ab.

Läufst du alle Wege ab, dann findest du den kürzesten natürlich.

Xin hat geschrieben:Ingeneure verdienen in der Regel etwas mehr.
Jup :)
Xin hat geschrieben:Allerdings sollte man neben dem Geld auch etwas tun, was einem die Arbeitszeit angenehm erscheinen lässt.
Bleibt natürlich die Frage, ob Du Dich für Dein Arbeitsprojekt derart begeistern kannst, wie für Deine Hobby-Projekte.
In jedem Fall bleibt die Frage, ob Du nach der Arbeit noch Zeit aufbringen kannst, um ein Hobby wie Programmierung überhaupt pflegen zu können.
Da liegt das Problem: Mich interessiert beides, bzw mir macht beides Spaß.
Was mir nicht gefällt ist die starke Theoretische Ausrichtung, die ich bei einem Informatikstudium (Uni) bekommen würde. Und die Tatsache, das kaum einer der vorgestellten Informatiker wirklich mehr etwas mit Programmieren zu tun hatte.
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