stampuhh hat geschrieben:Aber wenn ich so überlege...was hat man als Heranwachsender vor 20-30 Jahren gemacht? Es hatte bestimmt nicht jeder Jugendlicher einen eigenen TV? Es gab keinen Computer im heutigem Sinne, kein Internet etc
Da hat man sich bestimmt lieber mit irgendetwas sinnvollem beschäftigt als nix zu machen? Nur so ne Überlegung von jemandem, der mit PC aufgewachsen ist..ich überlege gerade was ich machen würde gerade, wenn ich hier keinen PC stehen hätte. Eine interessante Überlegung^^
Ich bin von klein auf mit Computern aufgewachsen. Zuerst bin ich in der Grundschule Anfang der 4. in der "Computer AG" damit in Verbindung gekommen. Also was das angeht passe ich recht gut in die heutige Jugend. Nur war ein Computer damals noch etwas 'Mathematisches'. Faszinierend, aber auch irgendwie Mathelastig. Denn das war, was die meisten mit Computern machten. Wetterdaten, Adressdaten, Dinge ausrechnen...
Es gab auch Spiele. Das Geilste überhaupt war
Jumpman. Es dauerte gut 5-10 Minuten (keine Übertreibung), bis es von der Datasette geladen war, aber es war mit Abstand besser als der Rest, den ich um die Zeit so hatte. Eins der Highlights war
Test Drive, das ich mit 11 Jahren als Original für 50 DM hatte. ^^
Anders formuliert... es gab gute Gründe, mit einem Computer etwas anderes zu tun.
stampuhh hat geschrieben:Zum Thema vom Produzent zum Konsument: Jein
Gerade das Internet ist ein Medium welches in gewisser Weise mehr Produzenten zulässt (siehe alleine YT) als es bei Radio/TV der Fall ist. Das ist das Positive (und für einige sicherlich auch Gefährliche). Allerdings führt es gleichzeitig auch zu mehr Konsum
Joah... ich erinnere mich noch gut an
Das OS der Zukunft.
Und viele andere Projekte, die vorrangig eine Website besitzen, aber keinen Background. Ich habe auch Projekte, die ich nie zu Ende geführt habe. TENN war ein Grafikadventure nach dem Vorbild von Monkey Island. Aber als wir es eingestellt haben, hatten wir keine Website, aber eine Figur, die über den Bildschirm lief, zwischen den Räumen wechselte, einige Grafiken, ein paar Musikstücke und eine Story.
Zur Kreativität braucht man keine Hochglanzbrochüre. Viel mehr ist das Internet häufig doch nicht mehr. Bunt, bewegt, geräuschvoll und frei von Information.
stampuhh hat geschrieben:Und dann gibts ja noch die andere Art von Konsum...man braucht sich doch nur die Frage stellen ob man wirklich einen 24" Monitor / 40" TV und HighEnd Rechner braucht? Ich für meinen Teil kann mir das mit "nein" beantworten
Ich habe 2 24" TFTs hier und ein 19" auf meinem Schreibtisch. Brauche ich das? Joah. Es hilft. Die Dinge laufen vorrangig zum Programmieren.
Mein PC ist ein Athlon 64 3400. Der war vor ca. 5 Jahren aktuell. Ich gebe allerdings zu, dass ich mir überlege, einen neueren anzuschaffen... ^^
stampuhh hat geschrieben:Zum Thema programmieren...warum sollte man das heutzutage auch lernen wollen? Man braucht ein Programm, was irgendetwas macht, und meist wird man im Internet fündig oder nicht? Gab es das vor 10-20 Jahren schon? Da hat man bestimmt mal schneller zum Compiler gegriffen und sich was zurechtgebastelt...
Vor allem musste man vor 10-20 Jahren gar nicht soviel Aufwand in ein Projekt stecken, um etwas bemerkenswertes herzustellen. Ich habe ein Malprogramm kommerziell veröffentlicht. Als ich das schrieb, war ich 13. Leute riefen bei mir an, weil sie das Programm benutzten und Fragen hatten.
stampuhh hat geschrieben:mit Lego Automaten konstruiert
Ich vermute einfach mal, dass vielen Kindern heute die Fantasie fehlt um große Freude an Lego zu haben...aber zum Glück trifft das nicht auf alle zu
Was aus Kindern wird, bestimmen vorrangig die Eltern. Die Eltern, die früher nichts gelernt haben, lehren das nun ihre Kinder. Von daher hast Du recht: Eigentlich hat sich nichts geändert - es potenziert sich aber.
hofian hat geschrieben:Jedenfalls empfahl mir mein äußerst überraschter (war er es?) Mitschüler, dass ich mir eine XBox 360 + GTA 4 holen sollte, das würde
richtig Spaß machen.
Bis jetzt steht aber noch keine am Fernseher...
Lass es... ich habe eine Playstation 3 und als mein Sorgenkind noch hier wohnte, kaufte ich ihm GTA4. Ich habe es bisher genau 1 mal gespielt und schnell die Lust dran verloren. Falls jemand GTA4 für PS3 sucht... ich werfe es wohl demnächst mal in die Bucht.
hofian hat geschrieben:Ok, so etwas habe ich auch noch hier: einen Chemiebaukasten, ein paar Materialien um Stromkreise aufzubauen (Widerstände, ein Haufen Kabel, Kondensatoren, sogar eine LED). Dadurch, dass ich einen Computer (für meine Generation) ziemlich spät bekommen habe (mit 13), entstanden auch einige tolle Sachen, wie zum Beispiel ein Elektroauto mit Batterieantrieb und Scheinwerfer (sogar mit Zeitschaltuhr). Auch heute noch bastle ich gerne mal herum, allerdings ist es einfacher, den Computer einzuschalten als die Kiste mit Elektroniksachen herauszuholen und, nun, alles wieder aufzuräumen...
Du bist auch in diesem Forum ^^
cloidnerux hat geschrieben:Ich kenne viele Leute, die sich auch in dem Alter des Kontext dieser Konverstion befinden
Wer sich kompliziert ausdrückt, sollte sich dabei mehr Mühe geben, sonst verfehlt es seine Wirkung
cloidnerux hat geschrieben:Auch Programieren ist nicht so "Out" wie hier geschildert, aber das Angebot an qualitativen Informatikunterricht an Öffentlichen Schulen ist recht rar, sodass wenige Schüler auch gerne in der Freizeit weiter programmieren möchten.
Ich habe noch nie qualifizierten Informatikunterricht gesehen. Es wird Word, Excel und Powerpoint unterrichtet. Das hat sehr wenig mit Informatik zu tun. Mein Informatikunterricht war bedenklich... aber nach heutigen Kriterien hatte er viel mit Informatik zu tun.
cloidnerux hat geschrieben:Auch sieht man, wenn man die Uservorstellungen betrachtet, das viele über tutorials.at hier her kommen, einfach nur weil proggen.org bei google nicht so schnell zu finden ist.
Nervig, ist aber nunmal so.
Ich hätte die Domain gerne übernommen, aber der Besitzer wollte tutorials.at ja ganz groß aufziehen... (letzte Aktivität am 9. November 2009...)
cloidnerux hat geschrieben:Aber viele Jugendliche wollen sich nicht mehr mit dem Kopf beschäftigen und geben sich potentiell frustrierenden Aufgaben hingeben. Da ist WoW und GTA doch viel einfacher.
Aber auch viel stumpfsinniger. Irgendwann hat man auch genug gespielt, dann will man etwas anderes machen. Und Programmieren beitet da eine deutlich größere Abwechlung als WoW.
Das wissen wir... aber die meisten anderen nicht. Und ich habe den Eindruck, dass immer mehr Jugendliche viel mehr Probleme haben, mit sich selbst klar zu kommen, als es zu meiner Zeit war.
In meiner IM-Liste sind Jugendliche, die einfach wen zum Schutt abladen brauchen, als ich gerade an den Rechner ging, hatte ich eine Authorisierungsanfrage von einem Jungen, der sich gerne das Leben nehmen möchte und dessen Mutter Anfang des Monats an Krebs gestorben ist. Letztes Jahr wohnte ein 20jähriger für ein paar Monate hier, der nicht schafft sicher auf eigenen Beinen zu stehen.
Dieses Forum ist nicht repräsentativ für den normalen Jugendlichen - leider.
Aber für diejenigen, die ihr Leben soweit im Griff habe, dass sie ihren Verstand nutzen wollen, plane ich einige Artikel im start: Umfeld, wenn cpp: soweit steht, um junge Leute mehr zum Programmieren und zum Lernen auf Proggen.org einzuladen. Aber das Problem bleibt: das Internet ist groß und proggen.org ist noch nicht auf Seite 1 von Google. ^^
Ich habe mit proggen.org nämlich auch noch was vor. Groß aufziehen ist vielleicht das falsche Wort, aber heranwachsen lassen. Was groß werden will, muss schließlich auch ein Fundament haben.
Merke: Wer Ordnung hellt ist nicht zwangsläufig eine Leuchte.
Ich beantworte keine generellen Programmierfragen per PN oder Mail. Dafür ist das Forum da.