So, nachdem ich am Samstag auf der Messe war und mir alle Hallen soweit angesehen habe, kann ich die Messe mit einem Wort zusammenfassen:
unspektakulär.
Gerade aus Sicht des Softwareentwicklers ist die Messe eigentlich jedesmal uninteressanter geworden. Als Dominanz empfand ich Firmen, wie IBM, SAP und Microsoft, die mit großen Ständen, teilweise mehrfach vertreten waren.
Als nächste große Garde waren diverse Ministerien vertreten, sowie die einzelnen Ländern. Das Land Hessen fiel mit dem Werbespruch 'An Hessen kommt niemand vorbei' aus der Rolle. Sie hätten uns beinahe gekriegt, aber auch den dritten Hessenstand haben wir noch rechtzeitig umschiffen können, obwohl sie heimtückisch einen breiten Gang mit ihrem Logo überspannt hatten. Niedersachsen hatte ebenfalls drei oder vier Stände da. Viele Universitäten waren vertreten. Hier waren auch teilweise Studienprojekte ausgestellt, wie z.B. ein Gefährt, dass mit einem Akkuschrauber betrieben bis zu 30 km/h fahren kann. Allgemein gaben die verschiedenen Ministerien Informationen ab. Ich weiß zwar nicht, was die Rentenversicherung mit der CeBit zu tun hat, aber ich vermute, dass ohne die reichlichen Länderstände locker 2 Hallen weniger ausgelastet wären und die Cebit damit noch schneller schrumpfen würde.
Es gab eine Halle für Consumer-Elektronik, wo Asus, AsRock, Chieftek usw. ausgestellt haben. Davon haben wir nicht viel gesehen, da war eher Gruppenkuscheln angesagt. Intel hatte eine Zockerhalle aufgebaut, die zu 70% bestuhlt war und wo ein 19 und ein 20jähriger sich vor tausenden in Doom bekriegten. Einige Spielecomputerhersteller gesellten sich dazu und mir Gelegenheit boten, mich gegen ein Alienware Notebook zu entscheiden. Die sind ja zum Spielen da, wenn die Tastatur gut funktionieren soll, dann könnte er mir eher Rechner aus Dells Business-Line empfehlen. Wenn ich 1500 Euro für ein Laptop ausgeben soll, dann will ich auch eine Tastatur haben...
SAP hatte sich gleich zwei Hallen genommen. Da ich meine Karte von SAP hatte hätte ich also auch das Recht in die "SAP World" zu betreten, die aber Samstag gar nicht mehr geöffnet wurde. Die beiden Hallen waren also schon dicht.
Ansonsten gab es viele Hallen, bzgl. chinesischer Mäuse, Tastaturen, Webcams und Umhängetaschen mit Netbook-Fach. Containerware für Ebay halt.
Meine persönlichen Highlights waren zwei Ministände von Synology und QNap, wo ich mir NAS mit Raid 5 ansehen konnte.
Google hatte drei seiner Autos ausgestellt und Betrieb Werbung Pro Streetview.
Es war Samstag, viele bauten bereits ab, gegen Mittag sah man einige Leute mit neuen Computergehäusen oder ähnlichem rumlaufen und man sah den Damen am Empfang an, dass sich ihre Motivation von Herzlich Willkommen über 'Ihr blöden Jugendlichen klaut uns immer die Werbebonbons' zu dem Ende der Messe hinstrebender Resignation gewandelt hatte. Als eine sich eine Schlange Jugendlicher bei einem Stand ein Bonbon nach dem anderen nahm, schaffte es die Gute jedenfalls nur noch, die Jugendlichen vollkommen unmotiviert anzugucken, die Augen sagten 'Scheiß was auf die Bonbons, dann muss ich sie wenigstens nicht mehr einpacken' und für ein Zucken im Mundwinkel reichte es auch nicht mehr.
Als Running Gag erwiesen sich die überall herumlaufenden RIESEN G-Data Messetüten, die offenbar jeder bekommen hat. Der Freund, mit dem ich die Messe besuchte, rannte mehrfach um den Stand von G-Data, weil er unbedingt so eine tolle Tüte für sein Altpapier wollte. Stundenlang konnte ich ihn auf Menschen mit G-Data Tüten hinweisen, bis er endlich seinen Frieden in einer ASRock Tüte fand, die fast genauso groß war... aber nur fast... hrhrhr...
Ja, an dieser belanglosen Anekdote in diesem sehr kurzem Bericht erkennt man vielleicht die Bedeutung der Cebit für meine Person. Besser wird mir der Janis bleiben, der Chef griechischen Restaurants "Kreta" in Hotelnähe, wo wir die beiden Abende essen gingen. Als am zweiten Abend die musikalische Unterhaltung von 'Er gehört zu mir' (Cover) von 'Hölle Hölle Hölle' (Cover, glaube ich) getoppt wurde, war für mich kein Alkohol mehr notwendig. Als dann aber "Ich bin Schnappi, das kleine Krokodil" lief, verließen wir das Restaurant... aber es war lecker, preiswert und reichlich. Wenn man die Wolfgang Petri Hölle ertragen kann, dann kann ich es nur empfehlen, aber es war schon grenzwertig.
Ich habe über ein Jahr auf Kreta gelebt - dass Schnappi zur griechischen Kultur gehört, war mir da gar nicht aufgefallen
Merke: Wer Ordnung hellt ist nicht zwangsläufig eine Leuchte.
Ich beantworte keine generellen Programmierfragen per PN oder Mail. Dafür ist das Forum da.
