cloidnerux hat geschrieben:Ich bin auch für Strafverfolgungn, nicht aber für Profilaktische Datenspeicherung.
Man könnte genausogut von jedem die FIngerabtrücke nehmen, nur um dann irgendwann mal jemanden eine Straftat vorwerfen.
Der Punkt ist, dass das sogar logisch ist, denn wenn jemand Mist baut, könnte man ihn leichter zuordnen (sofern es nicht im Winter passiert, wo alle Leute Handschuhe tragen...)
Die Frage ist ja viel eher, ob das wirklich gewünscht ist. Wir könnten auch Autos verbieten, die ohne GPS und Mobilfunk unterwegs sind, weil man über GPS kontrollieren könnte, wie schnell sich das Auto bewegt und damit, ob es zu schnell fährt. Und ob der Fahrer, wenn er schon abbiegt, auch vorschriftsmäßig geblinkt hat. Zusammen mit einem Fingerabdruckssensor, um den Motor zu starten, könnte man so die Strafen direkt und automatisiert an die richtige Person schicken: Strecke Köln -> Hamburg, 2 mal Geschwindigkeitsübertretung zu 20 Euro, 1 mal Geschwindkeitsübertretung zu 50 Euro, dazu 1 Punkt, gegen Rechtsfahrgebot verstoßen (1km ohne Überholvorgang) 10 Euro, 2 Blinken vergessen 20 Euro.
Das kann man machen und das wäre auch gerecht, denn es gibt schließlich Gesetze und daran muss man sich halten. Oder?
Will man sich tatsächlich an alle Gesetze halten? Und sind Gesetze noch haltbar, wenn die überwachte Bevölkerung sich aufregt, für absolut jedes vergessene Blinken ein Knöllchen zu bekommen? Was kann man noch machen, wenn alles nur noch Urheberrechte oder Software-Patente sind?
Musik zu komponieren, die nicht irgendwo ein paar Takte ähnlich hat, wie ein anderes Lied, ist nicht mehr sinnvoll machbar.
Wer hat eigentlich das Urheberrecht auf den dröge Bässe à la Utz Utz Utz in der Musik und warum klagt er es nicht ein?
cloidnerux hat geschrieben:Zudem kann man mit der Polizei oder Arme nicht gegen Terroristen verogehen, denn die Terroisten müssen nichts anderes machen als nicht zu Verlieren, von daher reicht es schon aus, sich z.B in einem Kaufhaus in die Luft zu Sprengen, oder ein einer U-Bahn zu stoßzeiten usw. Die Regierung nutzt also den Vorwand Terrorismus nur aus, um Kontrolle zu bekommen, und wir sind so Naiv um das zu Glauben.
Doch, man kann gegen Terroristen vorgehen, wenn man es zufällig mitbekommt.
Das letzte wirklich terroristische Attentat war der Versuch eine Flugzeug in die Luft zu sprengen im Dezember? Der Mann hatte Sprengstoff dabei, war als Islamist den Behörden bekannt und wurde überwacht. Und trotzdem geht er in ein Flugzeug und kann nur von Passagieren aufgehalten werden.
Die Überwachung muss also perfektioniert werden, dann ist aber die Frage, wo man die Grenze zieht - also welches Gesetz ist die Überwachung wert und welches nicht und was machen die Leute, deren Interessen gerade eben nicht mehr schützenswürdig sind?
Oder es sind alle Gesetze schützenswürdig und damit überwachungswürdig, womit wir beim vergessenen Blinken wären. Wenn Bestrafung alltäglich wird, wo bleibt dann die erzieherische Wirkung, wenn man mal erwischt wird.
Wenn ich wegen zu schnellem Fahren erwischt werde oder falsch geparkt habe, dann zahle ich das und fertig (Ich rase aber nicht... derzeit keine Punkte in Flensburg, hatte aber zugegebenermaßen schon welche). Meinen Fahrstil ändere ich deswegen aber nicht.
Und wer was anstellen will, wie die Amokläufer, die in den letzten Jahren vermehrt auftreten, den interessiert auch nicht, dass er gegen Gesetze verstößt und dabei überwacht wird. Hier hilft Überwachung durch den Staat nicht, sondern Eingliederung in die Gesellschaft, in Werte, die die Gesellschaft lebt, wie Toleranz und Hilfsbereitschaft. Terrorismus und Toleranz schließen einander aus. Toleranz verkauft sich aber als Bild-Schlagzeile nicht so gut. "Big Brother" hat nunmal mehr Einschaltquote als "History".
Wenn wir in dieser Welt frei leben wollen, dann müssen wir auch tolerieren, dass Menschen scheiße bauen und denen Hilfe anbieten, ein Verhalten zu finden, mit dem alle gut leben können, statt Menschen zu kontrollieren und ihnen ein Verhalten aufzuzwingen, mit dem nur derjenige gut leben kann, der im System so weit oben steht, dass er das Verhalten vorgibt oder von den eigenen Regeln ausgeklammert ist.
Ansonsten höre ich es schon wieder... "Wir sind das Volk!" ^^
Bekanntlich heißt es ja: Wer die Geschichte nicht kennt, ist verdammt sie zu wiederholen.