BackUp Software

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hackmack
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BackUp Software

Beitrag von hackmack » Mi Jul 27, 2011 1:05 pm

Hallo,

ich suche derzeit eine Backup Lösung für mein Debian System, die nach Möglichkeit folgende Dinge leisten soll:
  • es sollen Sicherungen über das Netzwerk, bspw. auf eine NAS, möglich sein (obwohl mir dieser Punkt nicht ganz so wichtig ist)
  • die Backups sollen verschlüsselt gespeichert werden, falls diese über das Netzwerk übertragen werden, sollte selbstverständlich auch die Übertragung verschlüsselt ablaufen
  • es sollen inkrementelle Backups (so heißt das, glaub ich), möglich sein, die mir immer nur die geänderten Dateien auf das Backup Medium kopieren und die anderen lediglich per Hardlink verlinken
  • es sollen am besten auch noch so Dinge wie der MBR und die Root-Partition gesichert werden, so dass ich das System, bspw. nach einem Festplattencrash (der in den letzten 4 Monaten, 2x passiert ist :o ) relativ schnell wiederhergestellt habe.
Bisher habe ich lediglich mein home-Verzeichnis händisch auf einen USB-Stick kopiert, allerdings wird dies mit der Zeit relativ lästig, ausserdem sind die Backups nie so wirklich aktuell..

Daher dachte ich an rsync, da dies sowohl Backups über das Netzwerk verschlüsselt übertragen kann, als auch inkrementelle Backups anfertigen. Der 4. Punkt lässt verscheinlich nicht so gut von einem laufenden System aus ausführen, weshalb ich dafür an clonezilla gedacht hatte.

Daher meine Frage: wie macht ihr Backups? Welche Programme verwendet ihr dafür?

Mfg.
hackmack
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fat-lobyte
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Re: BackUp Software

Beitrag von fat-lobyte » Mi Jul 27, 2011 2:13 pm

hackmack hat geschrieben:Hallo,
Tag.
hackmack hat geschrieben:
  • es sollen Sicherungen über das Netzwerk, bspw. auf eine NAS, möglich sein (obwohl mir dieser Punkt nicht ganz so wichtig ist)
  • die Backups sollen verschlüsselt gespeichert werden, falls diese über das Netzwerk übertragen werden, sollte selbstverständlich auch die Übertragung verschlüsselt ablaufen
  • es sollen inkrementelle Backups (so heißt das, glaub ich), möglich sein, die mir immer nur die geänderten Dateien auf das Backup Medium kopieren und die anderen lediglich per Hardlink verlinken
Ich verwende zurzeit "deja-dup", das ist ein (sehr kleines) grafisches frontend für "duplucity". Das kann ziemlich genau das was du beschrieben hast: Daten verschlüsseln, im Netzwerk sichern, du kannst es aber auch auf Amazon irgendwas oder Ubuntu One hochladen lassen.
Die Backups sind inkrementell, du kannst aber immer wieder zwischendurch "volle" backups einbauen.
Der Nachteil ist das Dateiformat: es ist zwar nicht proprietär oder geheim oder so, und ich bin mir sicher mit einem GNU-Tools gehacke kommt man auch an die Daten, aber "einfach" ist es ohne duplicity nicht an die Daten ranzukommen.

Früher habe ich "backintime" verwendet, das basiert schlicht und einfach auf rsync, und das "inkrementelle" funktioniert eben über Hardlinks. Dateiformat ist deshalb auch sehr einfach und manuell verarbeitbar, ich glaube Verschlüsselung wird aber nicht unterstützt.
hackmack hat geschrieben:
  • es sollen am besten auch noch so Dinge wie der MBR und die Root-Partition gesichert werden, so dass ich das System, bspw. nach einem Festplattencrash (der in den letzten 4 Monaten, 2x passiert ist :o ) relativ schnell wiederhergestellt habe.
Root-Partition würde ich mit den oberen Tools einfach mitsichern, für den MBR würd ich mir einfach ein kleines skript aufsetzen, so in die richtung

Code: Alles auswählen

#!/bin/sh

TIMESTR=$(date +%y%m%d%H%M)
dd if=/dev/sda of=/dein/backup/ordner/mbr_$TIMESTR.bin bs=512 count=1

exit 0
Bisher habe ich lediglich mein home-Verzeichnis händisch auf einen USB-Stick kopiert, allerdings wird dies mit der Zeit relativ lästig, ausserdem sind die Backups nie so wirklich aktuell..
Kenn ich... Hab ich früher auch gemacht. Aber solange du nichts hast wo do einfach auf "mach doch mal!" klicken kannst, wird man selbst keine regelmäßigen backups machen.
Daher dachte ich an rsync, da dies sowohl Backups über das Netzwerk verschlüsselt übertragen kann, als auch inkrementelle Backups anfertigen. Der 4. Punkt lässt verscheinlich nicht so gut von einem laufenden System aus ausführen, weshalb ich dafür an clonezilla gedacht hatte.
Möglich, aber ich würde davon abraten eigene Backuplösungen aufzusetzen. Das ist nämlich nicht ganz so trivial wie es sich im ersten Moment anhören mag. Kerli wird hier mehr dazu erzählen können, er hat sich glaube ich beruflich ziemlich viel mit rsync und backups beschäftigt.
Daher meine Frage: wie macht ihr Backups? Welche Programme verwendet ihr dafür?
Wie gesagt, ich zurzeit mit "deja-dup". Funktioniert gut, wenig stress, wiederherstellen hat auch schon mal super geklappt. Empfehlenswert.

mfg, fat-lobyte
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Re: BackUp Software

Beitrag von C@mper » Mi Jul 27, 2011 7:41 pm

Hi.

Ich nutze für meine Sicherungen bacula.

Der Server (Ubuntu) sichert bei mir jede Nacht alle im Netz angeschlossenen Rechner u.a. eben auch die Windows Rechner.
Ob Full / Incremental / Differential und in welchen Intervallen ist Konfigurierbar.

War Anfangs etwas nervig mit der Konfiguration, vor allem der angeschlossenen PC's, die da nächtlich gesichert werden sollen. Aber wenn's denn läuft, läuft es auch Problemlos. (Bei mir nun schon seit knapp 2 Jahren).

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hackmack
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Re: BackUp Software

Beitrag von hackmack » Do Jul 28, 2011 12:04 pm

Hmmm....eigentlich hatte ich die Hoffnung, dass es ein Programm gibt, dass einem, quasi im "1-Click" verfahren, nach einem Festplattencrash, die ganze Festplatte + Partitionstabelle + Daten zurücksichert. So ähnlich, wie das die Programme clonezilla oder für Windows auch Acronis TrueImage machen, die aber, soweit ich weiss, nur von LiveCD verfügbar sind (bzw. dürfen die zu sichernden Partitionen nicht gemoutet sein).

Da es wohl eher eine Utopie ist, solche Backups im laufenden Betrieb anzulegen oder dass ich wöchentlich mittels einer LiveCD ein Backup ziehe, rückt mein Ziel einer "1-Click" Wiederherstellung wohl in weite Ferne. Ausserdem hat man das Problem, dass das Dateiformat, das von solchen Programmen geschrieben wird, nicht "einfach" zu lesen ist, um einzelne Dateien wiederherzustellen.

duplicity sieht, vor allen in Kombination mit der GUI deja-dup sehr einfach zu bedienen aus und wird für die Zukunft auf jeden Fall meine manuellen Sicherungen des home-Verzeichnisses ablösen.

Längerfristig werde ich versuchen, auf meinen PCs barcula einzurichten und dann gesammelt die Sicherungen auf einem Server speichern. Die Möglichkeit, die Backups verschlüsselt zu speichern, lässt sich dort ggf. mit einer verschlüsselten Partition oder einem mit encfs verschlüsselt gemounteten Ordner nachrüsten.
fat-lobyte hat geschrieben: Root-Partition würde ich mit den oberen Tools einfach mitsichern, für den MBR würd ich mir einfach ein kleines skript aufsetzen, so in die richtung

Code: Alles auswählen

    #!/bin/sh

    TIMESTR=$(date +%y%m%d%H%M)
    dd if=/dev/sda of=/dein/backup/ordner/mbr_$TIMESTR.bin bs=512 count=1

    exit 0
Danke für dies kleine Skript, allerdings werde ich vermutlich eher darauf verzichten und die Partition mittels des Debian-Installers wieder neu anlegen, da der Aufbau dieser nicht ganz so trivial ist (mehre Partionenen, manche davon verschlüsselt, andere nicht, viele davon im LVM drin, wenige nicht :? ). Anschliessend kopiere ich dann die Daten von der Sicherung zurück.
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Re: BackUp Software

Beitrag von Dirty Oerti » Do Jul 28, 2011 2:58 pm

da der Aufbau dieser nicht ganz so trivial ist (mehre Partionenen, manche davon verschlüsselt, andere nicht, viele davon im LVM drin, wenige nicht :? )
Das hat aber keinen Einfluss auf den MBR ...zumindest sollte es das nicht.
Bei Fragen einfach an daniel[ät]proggen[Punkt]org
Ich helfe gerne! :)
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Wenn du ein Licht am Ende des Tunnels siehst, freu dich nicht zu früh! Es könnte ein Zug sein, der auf dich zukommt!
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Re: BackUp Software

Beitrag von hackmack » Do Jul 28, 2011 3:03 pm

Dirty Oerti hat geschrieben:
da der Aufbau dieser nicht ganz so trivial ist (mehre Partionenen, manche davon verschlüsselt, andere nicht, viele davon im LVM drin, wenige nicht :? )
Das hat aber keinen Einfluss auf den MBR ...zumindest sollte es das nicht.
Einfluss sollte es nicht haben, allerdings wird eine Sicherung des MBR nicht ausreichen um mir meine alte Partitionierung (also mit LVM und so) wieder zurückzugeben.
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Re: BackUp Software

Beitrag von fat-lobyte » Do Jul 28, 2011 3:18 pm

hackmack hat geschrieben:
Dirty Oerti hat geschrieben:
da der Aufbau dieser nicht ganz so trivial ist (mehre Partionenen, manche davon verschlüsselt, andere nicht, viele davon im LVM drin, wenige nicht :? )
Das hat aber keinen Einfluss auf den MBR ...zumindest sollte es das nicht.
Einfluss sollte es nicht haben, allerdings wird eine Sicherung des MBR nicht ausreichen um mir meine alte Partitionierung (also mit LVM und so) wieder zurückzugeben.
Was du willst ist also ein einfaches doofes abbild deiner Festplatte? Das ist ziemlich einfach mit dd gemacht:

Code: Alles auswählen

dd bs=8M if=/dev/deinefestplatte | gpg --encrypt [irgendwelche optionen, weiß nicht genau] > deinefestplatte.img
Wenn du mehrere Festplatten hast, machst du einfach von allen ein image.
Ist halt die Frage wie sinnvoll das ist, ob man da nicht vl. optimieren sollte, oder einfach nicht so oft die Partitionstabelle kaputtmachen ;-)
Was machst du denn eigentlich, dass du deinen ganzen Status wiederherstellen musst?
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Re: BackUp Software

Beitrag von hackmack » Do Jul 28, 2011 3:40 pm

fat-lobyte hat geschrieben: Was du willst ist also ein einfaches doofes abbild deiner Festplatte? Das ist ziemlich einfach mit dd gemacht:

Code: Alles auswählen

dd bs=8M if=/dev/deinefestplatte | gpg --encrypt [irgendwelche optionen, weiß nicht genau] > deinefestplatte.img
Wenn du mehrere Festplatten hast, machst du einfach von allen ein image.
Ich wollte iwie eine "Eierlegende Wollmichsau", etwas mit dem man alles schnell sichern kann, schnell wiederherstellen - sowohl einzelne Dateien, als auch ganze Festplatten, das encrypted ist,.... . Das es sowas nicht gibt, dachte ich mir schon fast :D
fat-lobyte hat geschrieben: Ist halt die Frage wie sinnvoll das ist, ob man da nicht vl. optimieren sollte, oder einfach nicht so oft die Partitionstabelle kaputtmachen ;-)
Sag das mal meiner Festplatte! Zum Glück ist jetzt eine neue drin, die bis jetzt noch nicht rumgezickt hat :)
fat-lobyte hat geschrieben: Was machst du denn eigentlich, dass du deinen ganzen Status wiederherstellen musst?
Hmm...da plane ich gerade und werde in den nächsten Tagen mal austesten (am Zweitrechner), ob das so will, wie ich mir denke :D

Btw. Ich bin gerade dabei, deja-dup zu testen.
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Re: BackUp Software

Beitrag von Kerli » Do Jul 28, 2011 3:56 pm

hackmack hat geschrieben:es sollen inkrementelle Backups (so heißt das, glaub ich), möglich sein, die mir immer nur die geänderten Dateien auf das Backup Medium kopieren und die anderen lediglich per Hardlink verlinken
Da ist die Frage ob du das wirklich möchtest, bzw. wie deine Daten sich ändern. Wenn man mit rsync inkrementelle Backups macht dann funktioniert das so. Die Kosten die du pro Backup zahlst sind der Platz für die Hardlinks und alle geänderte Dateien, also nicht nur die Änderungen sonder wirklich die vollen geänderten Dateien. Meiner Meinung nach ist der große Vorteil dabei, dass jedes Backup in sich konsistent ist, und nicht von einem anderen Backup abhängig ist. Dadurch kannst du sofort ein Backup von einen beliebigen Zeitpunkt wieder herstellen - Einfach in den entsprechenden Ordner gehen, die gewünschten Dateien kopieren, und fertig.
Problem an der Sache ist aber das kleine Änderungen an großen Dateien viel Platz brauchen, und bei vielen Dateien auch der Platzbedarf für die Hardlinks nicht zu unterschätzen ist. An dieser Stelle kommen Programme wie duplicity und darauf aufbauende Tools (zb. Déjà Dup) ins Spiel. Der Unterschied zu rsync-basierten Methoden ist, dass hier nicht mit Hardlinks sonder wirklich quasi mit diffs gearbeitet wird. Es gibt also nur ein konsistentes volles Backup. Alle anderen Backups sind nur inkrementelle Änderungen und ohne einer vollständigen Kette von inkrementellen Backups bis zu einem vollen Backup nicht wirklich zu gebrauchen. Soweit ich weiß ist dabei das aktuellste Backup immer ein volles Backup und die diffs gehen in einer Kette rückwärts. Ich hab aber selber noch nicht wirklich Erfahrungen damit gesammelt, da ich bis jetzt eigentlich nur mit rsync, ssh, cron, gzip, etc. gearbeitet habe.
Nachdem Déjà Dup mit dem nächsten Release von Ubuntu schön in das Betriebssystem integriert wird, werde ich mir das einmal anschauen. Auf der Live-CD schaut es zumindest schon einmal ganz nett aus. Wenn es also noch hält was es verspricht wäre das sicher eine einfache Backupmöglichkeit ohne sich selbst um irgendwelche Backupskripte und Wiederherstellungsprozeduren kümmern zu müssen.
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hackmack
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Re: BackUp Software

Beitrag von hackmack » Do Jul 28, 2011 4:34 pm

Prinzipiell ist es mir egal, ob die inkrementellen Backups mittels Hardlinks oder diff-basiert erstellt werden. Ich will nur im Nachhinein die Möglichkeit haben, einzelne Dateien aus der Sicherung auszuwählen um diese wiederherzustellen.

In Anbetracht meiner aktuellen Festplattenbelegung wäre es aber vermutlich eher sinnvoller, diff-bassierte Backups zu verwenden, da einerseits viele sehr kleine und andererseits wenige große (>1gb) Dateien, die auch des öfteren geändert werden, auf der Platte liegen.

@fat-lobyte: Gibt es in deja-dup auch die Möglichkeit einzelne Dateien wiederherzustellen?
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