Kleines Netzwerk aufbauen

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+Fuss+
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Kleines Netzwerk aufbauen

Beitrag von +Fuss+ » Mo Sep 29, 2014 4:01 pm

Hallo zusammen,
nach längerer Abwesenheit gibts auch von mir mal wieder was zu hören, allerdings noch nicht in Richtung Programmierung (das nächste Projekt steht erst im Winter an).

Und zwar möchte ich bei meinen Eltern zu Hause ein kleines Netzwerk aufbauen, dabei ergeben sich aber ein paar Probleme. :(

Bis jetzt sah es so aus:
Im Erdgeschoss stand eine Fritzbox als Modem/Router, direkt daneben der PC (Gigabit LAN) meiner Eltern, Smart TV (WLAN) im Nachbarraum, mein Zimmer direkt über dem Router -> alles mit akzeptablem WLAN erreichbar.
Mein älterer PC ohne WLAN ist vor Jahren über Powerline angebunden worden, der Adapter ist mit maximal (und ich denke das ist auch noch Brutto) 14Mbit/s angegeben und hat in letzter Zeit alle paar Wochen mal kürzere Aussetzer :roll:
Im Rest vom Gebäude -insbesondere dem Zimmer von meiner Schwester- kommt vom WLAN dann nichts mehr an, deswegen hatte ich im Flur eine uralte FritzBox als Repeater laufen.
Bei meiner Schwester wo mittlerweile Smartphone, Smart TV und ein Laptop versorgt werden wollen kamen dann letztendlich so um die 2-3Mbit an.
Das ganze war im Prinzip aber ausreichend bei einem Downstream von 2304kbit/s :evil:
Dazu muss man sagen, dass es sich um einen Altbau handelt mit unterschiedlichen Wänden -> wenn man den Router um teilweise 0,5m verschiebt kann sich der Empfang in manchen Räumen um 100% verbessern/verschlechtern.

Vor einer Woche hat dann ein Gewitter die FritzBox ins Jenseits geschickt :cry: , das Uraltgerät übernimmt seit dem die Notversorgung, im oberen Stock ist mit WLAN nix mehr.
Innerhalb der nächsten 4 Wochen sollen wir allerdings VDSL bekommen (der Ort hat die Rohre für Glasfaser in Eigenleistung verlegt :mrgreen: ), die Erwartung liegt zwischen 25 und 50Mbit/s Downstream, dazu ein Speedport W 724V und jetzt muss eine dauerhafte und leistungsfähige Lösung her, am besten ohne Powerline und ohne WLAN Repeater.
Wie man sich dann denken kann, sind im Altbau auch Leerrohre von A nach B nicht wirklich vorhanden.

Meine Planung:
Speedport an die Telefondose wie bisher, versorgt PC von den Eltern (LAN) und über WLAN den Rest vom Erdgeschoss.
Dann geht von da auch ein Leerrohr mit Koax-Kabel zur Sat-Schüssel auf den Speicher. Durch dieses Rohr wollte ich dann zusätzlich ein Ethernet-Kabel durchziehen und auf dem Speicher dann sowas: D-LINK @ Reichelt mit dem Ziel, das Obergeschoss mit WLAN zu versorgen und meinen PC mit einem 5m Patchkabel mit Gbit anzubinden. Außerdem würde ich mir die Option offenhalten, in andere Räume im Obergeschoss auch ein Kabel ziehen zu können, da diese vom (unausgebauten) Speicher gut erreichbar sind.

Von Elektrik und teilweise auch Elektronik hab ich Ahnung, bei allem was in Richtung Netzwerk geht dann aber nicht mehr.
Deswegen die Frage: Macht das vom Aufbau her grundsätzlich Sinn?

Das Kabel Speedport - Wlan Router Speicher hätte eine Länge von ca. 15m. Ich würde dann aber kein Cat 5e sondern direkt Cat 6/7 Verlegekabel einziehen, einerseits wegen dem Koax-Kabel im selben Rohr, andererseits da ich auch an einigen Stromleitungen vorbeikomme. Ist sowas sinnvoll? Worauf muss ich bei dem Kabel noch achten und wie stelle ich sicher, dass auf dieser Verbindung auch wirklich mit Gigabit übertragen wird und nicht nur im <100Mbit Bereich?
Ansonsten müsste ich ja "nur" Kabel einziehen, Stecker auflegen, eine Steckdose für den Router anlegen und dann wäre die Sache erledigt 8-)

Hoffe ihr könnt mir da helfen, ist wirklich nicht mein Gebiet :oops:

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Re: Kleines Netzwerk aufbauen

Beitrag von Xin » Mo Sep 29, 2014 4:59 pm

Moin Fuss,

gleich zwei Kandidaten aus alten Zeiten am gleichen Tag hier!? Erstaunlich ^^
+Fuss+ hat geschrieben:Innerhalb der nächsten 4 Wochen sollen wir allerdings VDSL bekommen (der Ort hat die Rohre für Glasfaser in Eigenleistung verlegt :mrgreen: ), die Erwartung liegt zwischen 25 und 50Mbit/s Downstream, dazu ein Speedport W 724V und jetzt muss eine dauerhafte und leistungsfähige Lösung her, am besten ohne Powerline und ohne WLAN Repeater.
Wie man sich dann denken kann, sind im Altbau auch Leerrohre von A nach B nicht wirklich vorhanden.

Meine Planung:
Speedport an die Telefondose wie bisher, versorgt PC von den Eltern (LAN) und über WLAN den Rest vom Erdgeschoss.
Dann geht von da auch ein Leerrohr mit Koax-Kabel zur Sat-Schüssel auf den Speicher. Durch dieses Rohr wollte ich dann zusätzlich ein Ethernet-Kabel durchziehen und auf dem Speicher dann sowas: D-LINK @ Reichelt mit dem Ziel, das Obergeschoss mit WLAN zu versorgen und meinen PC mit einem 5m Patchkabel mit Gbit anzubinden. Außerdem würde ich mir die Option offenhalten, in andere Räume im Obergeschoss auch ein Kabel ziehen zu können, da diese vom (unausgebauten) Speicher gut erreichbar sind.
Der WLan-Router steht also im Speicher. Vermutlich Holzdecke, also auch kein großes Hindernis für WLAN.
+Fuss+ hat geschrieben:Deswegen die Frage: Macht das vom Aufbau her grundsätzlich Sinn?
Klingt doch gut.
+Fuss+ hat geschrieben:Das Kabel Speedport - Wlan Router Speicher hätte eine Länge von ca. 15m. Ich würde dann aber kein Cat 5e sondern direkt Cat 6/7 Verlegekabel einziehen, einerseits wegen dem Koax-Kabel im selben Rohr, andererseits da ich auch an einigen Stromleitungen vorbeikomme. Ist sowas sinnvoll? Worauf muss ich bei dem Kabel noch achten und wie stelle ich sicher, dass auf dieser Verbindung auch wirklich mit Gigabit übertragen wird und nicht nur im <100Mbit Bereich?
Ich hatte ein ähnliches Problem, allerdings gar keine Leerrohre, man hätte einen Durchbruch machen müssen, das war aber nicht gewünscht. Damals stand ein 100MBit Switch unten und ein zweiter 100MBit Switch oben. Mangels Leerrohr musste man nehmen, was da ist: Oben brauchten wir kein Telefon, also führten ich das Ethernet aus dem Keller zur Telefondose an der Außenwand, legte die 4 Twisted-Pair Kabel (=8 Drähte) auf die 4 ungeschirmten Drähte des Telefonanschlusses im Obergeschosse und daran kam dann oben eine Ethernet-Dose. Die etwa 5-10m ungeschirmte 100MBit/s Übertragung, die einfach mit Lüsterklemmen zurecht gefrickelt wurde, schaffte rund 80MBit/s, was für den 2MBit Downstream entsprechend locker reichte.
Die maximale Kabellänge für Gigabit auf Kupfer sind 100Meter. Da sind bei sauberer Verkabelung noch deutlich mehr als 100MBit zu erwarten. Und wenn nicht, ihr habt einen Downstream von maximal 50MBit/s... dafür wird's wohl reichen.
+Fuss+ hat geschrieben:Ansonsten müsste ich ja "nur" Kabel einziehen, Stecker auflegen, eine Steckdose für den Router anlegen und dann wäre die Sache erledigt 8-)
Sehe ich auch so.
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Re: Kleines Netzwerk aufbauen

Beitrag von cloidnerux » Mo Sep 29, 2014 9:42 pm

Ich hab bei mir(Fachwerkhaus, 3 Stockwerke) einfach Ethernet Kabel in jedem Stock gezogen, einen haupt Switch und in jedem Stockwerk ein weiterer Switch. In jedem Stockwerk dann ein Accesspoint(sowas@Reichelt) und das deckt alles ab.
Ich muss aber auch sagen, dass im Netzwerk 6 Computer, 2 Teile eines Alarmsystems, 1 Fernseher, 3 Accesspoints, 1 Server und noch das ein oder andere Gerät hängt.

Generell kann ich sagen, dass man sich nicht scheuen sollte die Bohrmaschine auszupacken und ein Loch zu bohren. Besser ein gescheites Loch als irgendwelche unbefriedigten Frickellösungen.
Von der Länge her sollte selbst mit gutem Cat 5e 50m mit GBit Lan möglich sein, das sollte also nicht das Problem sein.
Was eher ein Problem ist, ist die Ausbreitung der 2.4GHz Funkwellen des WLans. Es könnte sich lohnen einen Accesspoint/Router unter die Decke Obergeschoss hin zu hängen und eine high-gain Stabantenne zu nutzen(sowas: http://www.reichelt.de/WLAN-Antennen-Ka ... NK+WL0037A). Hier wird durch die Begrenzung der Abstrahlung ein Gain erreicht, der Empfang im stock darunter ist wrsl minimal.

Ansonsten ist Ethernet auf Dosen Aufpatchen kein Problem. Bisher hatten alle Patchfelder/Dosen Farbmarkierungen. Hast du auf beiden seiten die Richtige Farbmarkierung gewählt, funktioniert es.

Elektrisch gesehen ist Ethernet auf beiden Seiten galvanisch über einen Transformator getrennt, ein Kurzschluss/Verpolung kann ein Ethernet-Gerät nicht zerstören.
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Re: Kleines Netzwerk aufbauen

Beitrag von Xin » Mo Sep 29, 2014 9:50 pm

cloidnerux hat geschrieben:Generell kann ich sagen, dass man sich nicht scheuen sollte die Bohrmaschine auszupacken und ein Loch zu bohren. Besser ein gescheites Loch als irgendwelche unbefriedigten Frickellösungen.
Es ist nicht mein Haus gewesen und die einzige sinnvolle Chance Kabel zu verlegen war in einem ehemaligen Kamin mitten, der unten komplett zugemauert ist und oben mitten durch's Wohnzimmer verläuft.
Komplett neue Kabel zu verlegen wäre ein größerer Umbau geworden.
cloidnerux hat geschrieben:Elektrisch gesehen ist Ethernet auf beiden Seiten galvanisch über einen Transformator getrennt, ein Kurzschluss/Verpolung kann ein Ethernet-Gerät nicht zerstören.
Wusste ich auch noch nicht... hab das bisher eher als Glück angesehen :-)
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Re: Kleines Netzwerk aufbauen

Beitrag von cloidnerux » Mo Sep 29, 2014 9:56 pm

Wusste ich auch noch nicht... hab das bisher eher als Glück angesehen :-)
Es steckt so einiges hinter Ethernet.
Auch interessant ist es, dass immer zwei Leitungen pro Signal verwendet werden und am ende jeweils die Differenz der Spannungen auf beiden Leitungen ausgewertet wird. So unterdrückt man "common mode noise", bzw Störungen von außen die sich auf das Kabel einkoppeln. Da beide Signale (theoretisch) um den selben Betrag verschoben werden bleibt die Differenz gleich. So erreicht man Kabellängen von bis zu 100m und mehr.

Zudem ist Ethernet theoretisch ein Bus-System, es können mehr als zwei Geräte am selben physikalischen Kabel hängen.
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Re: Kleines Netzwerk aufbauen

Beitrag von Xin » Mo Sep 29, 2014 10:37 pm

cloidnerux hat geschrieben:Zudem ist Ethernet theoretisch ein Bus-System, es können mehr als zwei Geräte am selben physikalischen Kabel hängen.
Das kenne ich noch von BNC, wie soll das bei CAt5-Kabeln funktionieren?
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Re: Kleines Netzwerk aufbauen

Beitrag von cloidnerux » Di Sep 30, 2014 9:02 am

Das kenne ich noch von BNC, wie soll das bei CAt5-Kabeln funktionieren?
Wrsl mit einem Hub :D
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Re: Kleines Netzwerk aufbauen

Beitrag von Xin » Di Sep 30, 2014 9:42 am

cloidnerux hat geschrieben:
Das kenne ich noch von BNC, wie soll das bei CAt5-Kabeln funktionieren?
Wrsl mit einem Hub :D
m(

Ich fand an BNC immer schön, dass man das Kabel einfach verlängern konnte... an den Hab hube ich da gar nicht gedacht, das Ding braucht ja selbst Strom, wie der PC auch. ^^
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Re: Kleines Netzwerk aufbauen

Beitrag von cloidnerux » Di Sep 30, 2014 10:13 am

Ich fand an BNC immer schön, dass man das Kabel einfach verlängern konnte...
Wozu gibt esRJ45 T-Adapter :D
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Re: Kleines Netzwerk aufbauen

Beitrag von +Fuss+ » So Okt 05, 2014 7:49 pm

Danke für die Rückmeldungen!

Nach langer Suche hab ich dann doch noch eine Möglichkeit gefunden, wo ich den Router in den Flur im OG unter die Decke hängen kann. Dann liegen zwischen Antenne und Endgerät nur noch Holztüren anstatt Decke und die Rundstrahlantenne wäre dafür natürlich ideal.

Wenn das Kabel gezogen ist berichte ich über den Erfolg, vorher muss aber erstmal die Telekom den neuen Vertrag bearbeiten, solange das nicht läuft wird nichts neues angefangen :roll:

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