Microsoft: Windows neu erfunden für das Tablet-Zeitalter

Beratung, Tipps, Konfiguration
Antworten
Benutzeravatar
Xin
nur zu Besuch hier
Beiträge: 8859
Registriert: Fr Jul 04, 2008 11:10 pm
Wohnort: /home/xin
Kontaktdaten:

Microsoft: Windows neu erfunden für das Tablet-Zeitalter

Beitrag von Xin » Mi Sep 14, 2011 4:04 pm

Microsoft: Windows neu erfunden für das Tablet-Zeitalter titelt das Abendblatt.

Überhaupt liest man viel vom Post-PC-Zeitalter. Überall in den Geschäften stehen iPads und Xooms und und und.
Ubuntu und Gnome3 überarbeiten ihre Oberflächen für Tablets und auch MacOS Lion nimmt "anlion" bei iOS.

Irgendwie geht das ganze allerdings entgegen der von mir wahrgenommenen Wirklichkeit.
Habt ihr ein Tablet?
Kennt ihr jemanden, der ein Tablet verwendet und wenn ja, wie? Produktiv oder "nur so zum Spaß"?
Nachdem Sie ihr Spielzeug haben, kaufen sie dann wieder eher ein Netbook?

Ich kenne absolute Apple-Junkies, die noch immer kein iPad haben. Überhaupt kenne ich keinen Menschen, der ein Tablet eines beliebigen Herstellers besitzt. Ich kenne nur eine Person, die ein Lenovo-Notebook besitzt, bei dem man den Bildschirm umklappen kann.

Kann es sein, dass der massive Tablet-Boom, der zurzeit herrscht, eher ein kleiner Hype einiger Technikverrückter mit überschaubarem Interesse der Normalverbraucher ist?
Merke: Wer Ordnung hellt ist nicht zwangsläufig eine Leuchte.

Ich beantworte keine generellen Programmierfragen per PN oder Mail. Dafür ist das Forum da.

Benutzeravatar
cloidnerux
Moderator
Beiträge: 3123
Registriert: Fr Sep 26, 2008 4:37 pm
Wohnort: Ram (Gibts wirklich)

Re: Microsoft: Windows neu erfunden für das Tablet-Zeitalter

Beitrag von cloidnerux » Mi Sep 14, 2011 4:23 pm

Habt ihr ein Tablet?
Nein, ich habe nur mein Lenovo X201t, das mit dem Drehbaren Display und Touch-Funktion, was an einem Notebook als zusatz extrem cool und produktiv ist, weil man neben ner super Tastatur auch mal gescheit was malen und zeichnen kann.^^
Kennt ihr jemanden, der ein Tablet verwendet und wenn ja, wie? Produktiv oder "nur so zum Spaß"?
Ich kenne 2, aber außer zum Surfen, Spielen und Bilder anschauen, wird es zu nix gebraucht, mehr kann man ja auch fast nicht machen.
Nachdem Sie ihr Spielzeug haben, kaufen sie dann wieder eher ein Netbook?
Der eine hat noch nen Mac-Book, denkt aber auch über ein neues nach, der andere will auch nen Note/Netbook.
Kann es sein, dass der massive Tablet-Boom, der zurzeit herrscht, eher ein kleiner Hype einiger Technikverrückter mit überschaubarem Interesse der Normalverbraucher ist?
Fast, Tablets sind schon cool, aber man kann mit ihnen nur "coole" Sachen machen und da sind wir die falsche Gesellschaft. Programmieren ist nicht "cool", heißt es ist nicht "hip", man hat langen Text in Monospace-Fonts vor sich und bastelt an dem nächsten tablet-OS rum, aber das geht halt nicht auf nem Tablet.
Allgemeiner Bürokram à la Writer oder Calc lässt sich nur schwer bewerkstelligen, Musik machen ist schon eher drin, Filme schneiden geht, Filme schauen schon besser.

Für mich ist so etwas mehr ein verbessertes Display mit Speicherkarte und als Solches ist es extrem genial.
Auch zum Lesen von eBooks und Zeitschriften sind sie in Ordnung, man kann es überall mit hinnehmen, es ist klein und handlich und hat ne hohe Akkulaufzeit, aber es ist halt an sich nicht Produktiv.
Deswegen habe ich mein Geld gerade auch in einen Neuen Computer investiert und nicht in ein Tablet.
Obwohl ich Interesse an einem Tablet hätte ;)
Redundanz macht wiederholen unnötig.
quod erat expectandum

Benutzeravatar
Xin
nur zu Besuch hier
Beiträge: 8859
Registriert: Fr Jul 04, 2008 11:10 pm
Wohnort: /home/xin
Kontaktdaten:

Re: Microsoft: Windows neu erfunden für das Tablet-Zeitalter

Beitrag von Xin » Mi Sep 14, 2011 4:33 pm

cloidnerux hat geschrieben:Obwohl ich Interesse an einem Tablet hätte ;)
Ich habe auch darüber nachgedacht, als handlicheren Ersatz für mein MacBook, dass üblicherweise in Sofa-Reichweite liegt.

Aber da beantworte ich auch schonmal Dinge auf Proggen.org und die Tastatur auf einem iPad ist einfach keine Tastatur von einem Notebook. Ich wechsle laufend Programme. Webbrowser, Skype, ICQ, ein Editor, um mir was aufzuschreiben, Taschenrechner...
Und das macht auf einem iPad/iPhone einfach keinen Spaß. MacOS Lion hat eine Funktion, die Programme auf den kompletten Bildschirm zieht - wie eine iOS-Anwendung, ähnlich, wie CONECT10N (so hieß es afair) das vorgemacht hat. Finde ich gut, aber ich kann weiterhin mit Alt-Tab zwischen den Anwendungen hin und her springen.
Und schlussendlich ist es kaum mehr(?) als ein "Maximieren" unter anderen OS.

Als Zweitcomputer, um mal eben Mails nachzugucken gefallen mir Tablets. Aber sobald in der Mail was Interessantes drin steht, sind sie schon wieder zu klein.
Merke: Wer Ordnung hellt ist nicht zwangsläufig eine Leuchte.

Ich beantworte keine generellen Programmierfragen per PN oder Mail. Dafür ist das Forum da.

Benutzeravatar
cloidnerux
Moderator
Beiträge: 3123
Registriert: Fr Sep 26, 2008 4:37 pm
Wohnort: Ram (Gibts wirklich)

Re: Microsoft: Windows neu erfunden für das Tablet-Zeitalter

Beitrag von cloidnerux » Mi Sep 14, 2011 4:54 pm

Als Zweitcomputer, um mal eben Mails nachzugucken gefallen mir Tablets. Aber sobald in der Mail was Interessantes drin steht, sind sie schon wieder zu klein.
Ich hab ähnliche Motive.
Was mich aber auch reizt ist der Stromverbrauch:
Schaue ich auf youtube Videos, so braucht mein Thinkpad schon 15W und die beiden Monitore samt Rechner vlt 100W.
Ein Tablet vlt 3W.
Und ich kann mit einem Kompromiss leben, den muss ich ja sowieso eingehen, aber mal eben surfen, Mails checken, auf proggen.org vorbeischauen oder Videos schauen wäre es schonmal Cool, als Intelligent 3-Display hätte es auch seine Reize, aber eben nicht zum Arbeiten oder lange Texte schreiben, obwohl ich sagen muss, das es einigermaßen gut geht mit dem Schreiben auf dem Touchscreen.
Redundanz macht wiederholen unnötig.
quod erat expectandum

Benutzeravatar
Xin
nur zu Besuch hier
Beiträge: 8859
Registriert: Fr Jul 04, 2008 11:10 pm
Wohnort: /home/xin
Kontaktdaten:

Re: Microsoft: Windows neu erfunden für das Tablet-Zeitalter

Beitrag von Xin » Mi Sep 14, 2011 5:15 pm

cloidnerux hat geschrieben:Was mich aber auch reizt ist der Stromverbrauch:
Schaue ich auf youtube Videos, so braucht mein Thinkpad schon 15W und die beiden Monitore samt Rechner vlt 100W.
Ein Tablet vlt 3W.
Das ist ein Argument, dem ich überhaupt nicht folgen kann. Weder ökologisch noch ökonomisch.
Nehmen wir die 3W zu 100W. Macht eine Ersparnis von etwa 100W (damit man leichter rechnen kann). Das sind 10Stunden pro KW/h. Ein KW kostet etwa 25ct. Damit muss Du das Pad 20000 Stunden anstatt des PCs verwenden. Also etwa 2 Jahre und drei Monate - durchgehend. Nehmen wir an, dass Du zwischendurch schläfst oder was anderes machst oder eben den PC benutzt, dann wird das Tab so alt gar nicht, als dass Du die Stromkosten wieder reinholst. Von den Verlusten beim Laden des Akkus mal abgesehen.

Bezüglich der Umwelt wirst Du jahrelang Deinen 100W PC und 24" TFT hochfahren können und die Websites ansehen, bevor Du den Energieverbrauch für die Herstellung des Pads erreicht hast: Die Herstellung der Elektronik, des Aluminiumchassis, des Glases usw. die zusätzlich zu Deinem PC hergestellt wird. Das sind alles hochgradig energieverschlingende Prozesse. Darum lohnt es sich aus Umweltaspekten auch nicht, einen Spritfresser gegen ein modernes Auto zu tauschen. Soviel kann der Wagen gar nicht mehr verbrauchen, wie für die Herstellung des Neufahrzeugs an Energie verbraucht wurde.
Beide Computer werden dann hergestellt und unabhängig voneinander jeweils weniger genutzt. Du hast also die gleiche Nutzung, für die aber zwei Geräte hergestellt werden. Der Quotient Nutzen pro Umweltbelastung sinkt also.

Die Nutzung eines Tabs ist also auch ökologisch kontraproduktiv, wenn du einen 100W PC hast.
Mein MacMini verbraucht 16W + TFT (ca. 50W).
Ein Notebook sollte einen noch niedrigeren Stromverbrauch haben.

Solltest Du also umweltbewusst an die Sache rangehen, solltest Du ein halbwegsstromsparendes Gerät nehmen, das dafür sorgt, dass Du keine anderen Geräte mehr benötigst.
cloidnerux hat geschrieben:als Intelligent 3-Display hätte es auch seine Reize
Was ist ein "Intelligent-3-Display"?
Merke: Wer Ordnung hellt ist nicht zwangsläufig eine Leuchte.

Ich beantworte keine generellen Programmierfragen per PN oder Mail. Dafür ist das Forum da.

Benutzeravatar
cloidnerux
Moderator
Beiträge: 3123
Registriert: Fr Sep 26, 2008 4:37 pm
Wohnort: Ram (Gibts wirklich)

Re: Microsoft: Windows neu erfunden für das Tablet-Zeitalter

Beitrag von cloidnerux » Mi Sep 14, 2011 5:36 pm

Was ist ein "Intelligent-3-Display"?
Ein Intelligentes dritt Display, zu meinen 2 anderen Displays.
Ich war zu faul es aus zu schreiben^^
Das ist ein Argument, dem ich überhaupt nicht folgen kann. Weder ökologisch noch ökonomisch.
Nehmen wir die 3W zu 100W. Macht eine Ersparnis von etwa 100W (damit man leichter rechnen kann). Das sind 10Stunden pro KW/h. Ein KW kostet etwa 25ct. Damit muss Du das Pad 20000 Stunden anstatt des PCs verwenden. Also etwa 2 Jahre und drei Monate - durchgehend. Nehmen wir an, dass Du zwischendurch schläfst oder was anderes machst oder eben den PC benutzt, dann wird das Tab so alt gar nicht, als dass Du die Stromkosten wieder reinholst. Von den Verlusten beim Laden des Akkus mal abgesehen.
Du siehst es falsch.
Hierbei geht es nicht darum, das ich das Geld durch Ersparnisse wieder hereinholen will, denn Computer sind nun mal Verschwendung("Computer lösen Probleme, die es ohne sie nicht gäbe" - ibash oder gb.o), sondern das ich Effizientere Geräte habe und einfach weniger Verbrauche, im Vergleich zu einem normalen PC oder laptop.
Denn betrachten wir mal einen Größeren Kontext, z.B 1000 User, die von ihren 100W Kisten(PC+Monitor, bzw großes 15" Notebook) auf ein Tablet mit ~3W umsteigen, das sind dann 1000*97W Leistungsunterschied, rechnen wir die Ladeverluste hinzu vlt noch 1000*90W, damit sparen wir 90kW und damit pro Nutzungstunde/pro Kopf 90kWh Energie.
Das müssen wir dann auch mal vor dem Kontext sinkender Fossiler Reserven und exzessiver Nutzung von Energie betrachten, so sehe ich schon einen echten Mehrwert darin.
Es geht also gar nicht darum, zu sagen, das ich durch Ersparnisse das ausgegebene Geld wieder reinhole, sondern dass man auch mal an die Umwelt denkt und daran, das unsere Ressourcen in der Welt limitiert sind.
Redundanz macht wiederholen unnötig.
quod erat expectandum

Benutzeravatar
Xin
nur zu Besuch hier
Beiträge: 8859
Registriert: Fr Jul 04, 2008 11:10 pm
Wohnort: /home/xin
Kontaktdaten:

Re: Microsoft: Windows neu erfunden für das Tablet-Zeitalter

Beitrag von Xin » Mi Sep 14, 2011 6:29 pm

cloidnerux hat geschrieben:Du siehst es falsch.
Hierbei geht es nicht darum, das ich das Geld durch Ersparnisse wieder hereinholen will, denn Computer sind nun mal Verschwendung("Computer lösen Probleme, die es ohne sie nicht gäbe" - ibash oder gb.o), sondern das ich Effizientere Geräte habe und einfach weniger Verbrauche, im Vergleich zu einem normalen PC oder laptop.
Denn betrachten wir mal einen Größeren Kontext, z.B 1000 User, die von ihren 100W Kisten(PC+Monitor, bzw großes 15" Notebook) auf ein Tablet mit ~3W umsteigen
Der Punkt ist "umsteigen". Das schließt "aussteigen" von anderen Technologien ein.

Sobald von den 1000 Usern einer das Bedürfnis hat etwas mehr zu tippen wird er sich einen Computer zulegen. Dann ist es kein Umstieg mehr.
Nehmen wir etwas ganz Alltägliches: Man möchte die Fotos seiner DigiCam speichern. Die max. 64GB des Tablets werden dafür nicht reichen. Also muss eine Festplatte her. Wo schließt man Festplatte und Cam an?

Auch ein NAS ist ein Computer. Meistens ein sparsamer Computer, aber auch gerne einer, der Tag und Nacht durchläuft. Es ist nunmal keine Ersparnis, wenn die Infrastruktur, die ein 100W PC mitbringt, durch ein 3W Pad ersetzt wird, dass aber zusätzlich durch ein 40W NAS erweitert wird, das 24h/d läuft, damit wenn man zum Pad greift auch die Daten verfügbar sind.
Wenn der 100W PC 3 Stunden am Tag genutzt wird ist er der PC ökologischer. 300Wh gegen 920Wh.
Wird der PC ersetzt, obwohl er noch leistungsfähig genug wäre, hat das mit Ökologie nichts mehr zu tun.

Oder wir packen alles in die "Cloud", also ins Internet. Das spart wieder Strom, es bleibt nur die Frage, ob man seine Daten so im Netz sehen will.

Mein NAS läuft etwa 1h pro Tag und es ist ein ausrangierter PC, der in meiner Firma weggeworfen wurde. Das ist ökologisch. Es wurde keine neue Hardware hergestellt und ist wunderbar zu konfigurieren. Die Hardware wurde quasi recycelt und einer neuen Aufgabe zugeführt. Hierfür musste kein NAS-Rechner hergestellt werden, das spart Resourcen und Energie - soviel Energie, dass der alte Sempron die gar nicht mehr zusätzlich verbrauchen kann, bevor der nächste Core2Duo auf dem Müll landen soll. Die PCs fliegen schneller auf den Müll, als ich sie recyclen kann. Also kaufe ich kein "stromsparendes" NAS, sondern benutze vorhandene Resourcen weiter.

Ein energiesparenderes Gerät zu kaufen, um Energie zu sparen, lohnt sich bestenfalls bei Kraftwerken.

Wenn Du Energie sparen willst, dann geht das so:
Ich fahre 40km zur Arbeit. Fahre ich offensiv verbrauche ich 5.5-6l auf 100km/h, fahre ich defensiv 5.0-5.5l.
Also fahre ich defensiv. Das sind 0.2l pro Tag für 40km. Ein Liter Diesel enthält 9,3kWh Energie. Ich spare also 1860Wh.
Wenn ich nun nach getaner Arbeit meinen 200W (nehmen wir mal großzügig an) PC noch 6 Stunden einschalte, dann habe ich immernoch 660Wh eingespart, einfach dadurch, dass ich ein klein wenig weniger aufs Pedal gedrückt habe. Dafür fahre ich ca. 2 Minuten länger zur Arbeit.

1000 User, die umsteigen sparen pro Stunde 97kW.
Als ich aus Hamburg kam, habe ich 66l für 1350km getankt. Das sind knapp unter 4,9l/100km. Auf der Rückfahrt habe ich etwas über 5 Liter Diesel gespart: 46kWh. Also ich alleine etwa die Hälfte von dem, was 1000 Pad-User pro Stunde in Deiner Rechnung sparen.

Dusche 1 Minute schneller, damit läuft der 200W-PC schon wieder eine Stunde lang. (Durchlauferhitzer haben max 25kW, 12kW, also warmes statt heißes Wasser, angenommen).

Wenn Du Energie sparen möchtest, dann suche nach großen Kennzahlen. Die findest Du bei Wärme und Bewegungserzeugung. Heizungen (3kW, Herd/Platten 25kW, Durchlauferhitzer 25kW), Klimaanlagen(2kW), Fön(2kW)) und Motoren (Staubsauger 2kW).

Zum Beispiel in der Produktion von Metall- und Glasteilen. Beides wird stark erhitzt und dann kraftvoll geformt.

EDIT: Korrektur: Der Brennwert von Diesel ist 9800kWh, ich habe mich im Betrag vertan und mit 9300kWh gerechnet. Die Ersparnis ist also entsprechend etwas höher.
Merke: Wer Ordnung hellt ist nicht zwangsläufig eine Leuchte.

Ich beantworte keine generellen Programmierfragen per PN oder Mail. Dafür ist das Forum da.

Benutzeravatar
cloidnerux
Moderator
Beiträge: 3123
Registriert: Fr Sep 26, 2008 4:37 pm
Wohnort: Ram (Gibts wirklich)

Re: Microsoft: Windows neu erfunden für das Tablet-Zeitalter

Beitrag von cloidnerux » Mi Sep 14, 2011 7:46 pm

Der Punkt ist "umsteigen". Das schließt "aussteigen" von anderen Technologien ein.
Nein, ich sage nicht, das wir eine Revolution haben sollten, ich will nur, das es eine Evolution gibt.
Sobald von den 1000 Usern einer das Bedürfnis hat etwas mehr zu tippen wird er sich einen Computer zulegen. Dann ist es kein Umstieg mehr.
Nehmen wir etwas ganz Alltägliches: Man möchte die Fotos seiner DigiCam speichern. Die max. 64GB des Tablets werden dafür nicht reichen. Also muss eine Festplatte her. Wo schließt man Festplatte und Cam an?

Auch ein NAS ist ein Computer. Meistens ein sparsamer Computer, aber auch gerne einer, der Tag und Nacht durchläuft. Es ist nunmal keine Ersparnis, wenn die Infrastruktur, die ein 100W PC mitbringt, durch ein 3W Pad ersetzt wird, dass aber zusätzlich durch ein 40W NAS erweitert wird, das 24h/d läuft, damit wenn man zum Pad greift auch die Daten verfügbar sind.
Wenn der 100W PC 3 Stunden am Tag genutzt wird ist er der PC ökologischer. 300Wh gegen 920Wh.
Wird der PC ersetzt, obwohl er noch leistungsfähig genug wäre, hat das mit Ökologie nichts mehr zu tun.
Ein modernes NAS hat selbst auch nur ein ARM-Prozessor mit Linux drauf, schaltet die Festplatten im leerlauf ab und begnügt sich mit ca 10W, also nur ein Viertel deines Wertes: 920Wh / 4 = 230Wh, damit ist das NAS immer noch kostengünstiger und einfacher(man kann ja immer sofort darauf zugreifen und muss nicht warten, bis der Rechner gestartet ist).
Oder wir packen alles in die "Cloud", also ins Internet. Das spart wieder Strom, es bleibt nur die Frage, ob man seine Daten so im Netz sehen will.
jedem das seine, aber die Cloud ist definitiv mit dem tablet/Smartphone markt gewachsen.
Alles was den kleinen geräten fehlt, wird mit großen, effizienten Rechenmaschinen und Speicherplatz ausgeglichen. Ich meine, es ist schon einfacher, wenn man alle Daten per Dropbox überall immer aktuell hat, wenn die Termine in Evernote mich überall hin begleiten können oder ich nen Rechen aufwendigen task in die EC2 auslagern kann, das einem dabei aber auch über die schulter geschaut werden kann, ist halt die Kehrseite, aber das kann einem im richtigen leben auch passieren. Wirkliche Sicherheit ist eine Utopie, das muss man auch mal einsehen.
Mein NAS läuft etwa 1h pro Tag und es ist ein ausrangierter PC, der in meiner Firma weggeworfen wurde. Das ist ökologisch. Es wurde keine neue Hardware hergestellt und ist wunderbar zu konfigurieren. Die Hardware wurde quasi recycelt und einer neuen Aufgabe zugeführt. Hierfür musste kein NAS-Rechner hergestellt werden, das spart Resourcen und Energie - soviel Energie, dass der alte Sempron die gar nicht mehr zusätzlich verbrauchen kann, bevor der nächste Core2Duo auf dem Müll landen soll. Die PCs fliegen schneller auf den Müll, als ich sie recyclen kann. Also kaufe ich kein "stromsparendes" NAS, sondern benutze vorhandene Resourcen weiter.
Du denkst Anschaffungskosten-effizient: Was man noch hat muss man nicht kaufen, das hat aber wesentliche nachteile:
Du hast einen Computer, der im Vergleich wesentlich mehr Energie zum Heizen verwendet als zum Rechnen. Das ist Verschwendung
Du verhinderst Evolution, dadurch das du so lange darauf Verzichtest etwas neues, modernes zu kaufen, bis das alte wirklich tot und beerdigt ist, würde jeder so denken, würden wir noch Windows 2000 nutzen und Word sowieso. Denn es ist der Wunsch der Leute, etwas neues, modernes, effizientes Gerät zu kaufen, das die Innovation antreibt und schlussendlich dafür sorgt, das du(XIN) für eine Firma ein CAD-Programm entwickeln darfst, das mal auf dem neusten des neustens der Aktuellen PC-Technik laufen wird.
Du gibst Resourcen(Minerale, Metalle) die in den Alten Kisten stecken nicht Frei.
Und die Vorteile:
Du gibst weniger Geld aus.

Na super :D
Wenn Du Energie sparen willst, dann geht das so:
Ich fahre 40km zur Arbeit. Fahre ich offensiv verbrauche ich 5.5-6l auf 100km/h, fahre ich defensiv 5.0-5.5l.
Also fahre ich defensiv. Das sind 0.2l pro Tag für 40km. Ein Liter Diesel enthält 9,3kWh Energie. Ich spare also 1860Wh.
Wenn ich nun nach getaner Arbeit meinen 200W (nehmen wir mal großzügig an) PC noch 6 Stunden einschalte, dann habe ich immernoch 660Wh eingespart, einfach dadurch, dass ich ein klein wenig weniger aufs Pedal gedrückt habe. Dafür fahre ich ca. 2 Minuten länger zur Arbeit.

1000 User, die umsteigen sparen pro Stunde 97kW.
Als ich aus Hamburg kam, habe ich 66l für 1350km getankt. Das sind knapp unter 4,9l/100km. Auf der Rückfahrt habe ich etwas über 5 Liter Diesel gespart: 46kWh. Also ich alleine etwa die Hälfte von dem, was 1000 Pad-User pro Stunde in Deiner Rechnung sparen.

Dusche 1 Minute schneller, damit läuft der 200W-PC schon wieder eine Stunde lang. (Durchlauferhitzer haben max 25kW, 12kW, also warmes statt heißes Wasser, angenommen).

Wenn Du Energie sparen möchtest, dann suche nach großen Kennzahlen. Die findest Du bei Wärme und Bewegungserzeugung. Heizungen (3kW, Herd/Platten 25kW, Durchlauferhitzer 25kW), Klimaanlagen(2kW), Fön(2kW)) und Motoren (Staubsauger 2kW)
Ich sprach nicht von "sparen", ich sprach von Effizienz.
Wenn ich sparen will, schalte ich meinen Computer ab und lese ein Buch: Ersparnis 100W * Zeit die der Computer nicht an ist, und dann erzält man mir wie viel Energie ich verschwende wenn er an ist.
Daher geht es mir nicht wirklich darum, sondern ich Fordere Energieeffizienz, denn Wirkungsgrade unter 50%, wie z.B bei Glühlampen(5-10%), sehe ich nicht ein: Wieso sollten wir um jeden preis Energie verschwenden?

Und daher sehe ich z.B Föne, Staubsauger oder Herdplatten nicht als "Verschwender", da sie Wirkungsgrade von über 80% haben.
Durchlauferhitzer sehe ich kritisch, weil sich Elektrische Energie vom Preis pro kWh nicht Lohnt, zum heizen.
Zum Beispiel in der Produktion von Metall- und Glasteilen. Beides wird stark erhitzt und dann kraftvoll geformt.
Aber das relativ effizient und immer noch Energieeffizienter, als wenn man weniger und somit in Kleinserien produziert.

Allgemein ist deine Aussage "Die Produktionskosten und Energieauffwendungen sind höher als die Ersparnis" hast du dir schon selbst widersprochen, denn du hast schon einen Computer, den hast du mal neu gekauft, obwohl du deinen alten Rechner sicherlich noch weiter nutzen konntest, und mit dem hast du ja auch wieder einen Computer ersetzt, den du sicherlich noch weiter hättest nutzen können und das geht so weiter, bis man sagen kann, das du auch einfach ganz auf einen Computer verzichtest und auf Papier schreibst und einen Rechenschieber verwendest. Das ist noch sparsamer und Energieeffizienter.
Und damit bedeutet dieses Denken einfach nur, das man sich gegen Vorschritt wehren will. Natürlich kannst du deine Computer recyclen, du kannst auch deine Autos so lange fahren bis sie auseinander fallen, aber im Endeffekt bedeutet es, das du nicht willst, das die Ressourcen in unserer Welt effizient genutzt werden.
Redundanz macht wiederholen unnötig.
quod erat expectandum

Benutzeravatar
fat-lobyte
Beiträge: 1398
Registriert: Sa Jul 05, 2008 12:23 pm
Wohnort: ::1
Kontaktdaten:

Re: Microsoft: Windows neu erfunden für das Tablet-Zeitalter

Beitrag von fat-lobyte » Do Sep 15, 2011 8:51 am

Xin hat geschrieben:Oder wir packen alles in die "Cloud", also ins Internet. Das spart wieder Strom, es bleibt nur die Frage, ob man seine Daten so im Netz sehen will.
Das ist eine Nicht-Lösung. Anstatt die Daten zu speichern, schiebt man sie woanders hin und müssen von jemandem anderen gespeichert werden? Es geht da nicht nur um die Sicherheit meine Daten geheim zu wahren, sondern auch um Ausfallssicherheit. Wer garantiert mir, dass die Server der "Cloud" immer funktionieren? Wer garantiert mir, dass das Unternehmen in 5 Jahren noch existiert? Und eine ganz praktische Frage: habe ich immer eine Interverbindung dort wo ich die Daten brauche?
Die PCs fliegen schneller auf den Müll, als ich sie recyclen kann. Also kaufe ich kein "stromsparendes" NAS, sondern benutze vorhandene Resourcen weiter.

Ein energiesparenderes Gerät zu kaufen, um Energie zu sparen, lohnt sich bestenfalls bei Kraftwerken.
Ich kenne keine genauen Zahlen, aber wenn man die Bauteile und Edelmetalle eines PC recyclet, vielleicht würde sich das Verhältnis umdrehen?
Wenn Du Energie sparen willst, dann geht das so:
Ich fahre 40km zur Arbeit.
Also so spart man nicht Energie :-) Mir ist schon klar dass man immer die Lebenssituation berüksichtigen muss und nicht einfach Stur nach zahlen vorgehen darf. Aber Pendler sind für mich ein grosses Teilproblem. Würdest du beispielsweise die Bahn benutzen, würde das Energie sparen und Bequemlichkeit kosten. (Dann muss man wieder die kosten der Computer, die du aus Wut über die Zugverspätungen zerschlägst mit einrechnen ;-) )
cloidnerux hat geschrieben:Du denkst Anschaffungskosten-effizient: Was man noch hat muss man nicht kaufen, das hat aber wesentliche nachteile:
Du hast einen Computer, der im Vergleich wesentlich mehr Energie zum Heizen verwendet als zum Rechnen. Das ist Verschwendung.
Du denkst nicht im grossen und ganzen. Physiker würden sagen, "du hast deine Systemgrenzen zu klein gewählt" ;-)
Du gibst Resourcen(Minerale, Metalle) die in den Alten Kisten stecken nicht Frei.
Siehe oben, es ist nicht klar wie viel tatsächlich wiederverwertet werden kann und wieviel neu synthetisiert werden muss. Ich glaube es ist nicht so viel...
Und die Vorteile:
Du gibst weniger Geld aus.

Na super :D
Hier etwas weniger Sarkasmus bitte. Die kosten eines Produktes spiegeln gar nicht so schlecht seine "ökologischen" Kosten wieder. Wenn es viel Energie braucht, um Aluminium zu schmelzen, wird Energie teurer. Wenn Materialien weit transportiert werden müssen, wird mehr Treibstoff verbraucht, mehr CO2 erzeugt, und das Produkt wird teurer.
Das ist zwar mit Vorsicht zu genießen und stimmt nicht zu 100 %, aber eine gewisse Korrelation ist sicher vorhanden.
Ich sprach nicht von "sparen", ich sprach von Effizienz.
Wenn ich sparen will, schalte ich meinen Computer ab und lese ein Buch: Ersparnis 100W * Zeit die der Computer nicht an ist, und dann erzält man mir wie viel Energie ich verschwende wenn er an ist.
Daher geht es mir nicht wirklich darum, sondern ich Fordere Energieeffizienz, denn Wirkungsgrade unter 50%, wie z.B bei Glühlampen(5-10%), sehe ich nicht ein: Wieso sollten wir um jeden preis Energie verschwenden?

Und daher sehe ich z.B Föne, Staubsauger oder Herdplatten nicht als "Verschwender", da sie Wirkungsgrade von über 80% haben.
Durchlauferhitzer sehe ich kritisch, weil sich Elektrische Energie vom Preis pro kWh nicht Lohnt, zum heizen.
Zum Beispiel in der Produktion von Metall- und Glasteilen. Beides wird stark erhitzt und dann kraftvoll geformt.
Aber das relativ effizient und immer noch Energieeffizienter, als wenn man weniger und somit in Kleinserien produziert.
Ich denke hier denkst du wieder etwas zu klein: Etwas "Effizient" zu gestalten ist zwar schön und gut, aber du musst immer die Relationen und die Zusammenhänge im Auge behalten.
Ich bin selbst ein großer Fan von Effizienz, aber das ist eigentlich nur mein persönliches Gefühl - es ist genau das gleiche wie der Wunsch nach schnelleren Autos oder modischer Kleidung oder leistungsfähigeren PC's... Kaum gibt es etwas was man messen kann, gibt es Menschen die dem höchsten/kleinsten Wert nachstreben.
Das Problem ist: es kommt eben _nicht_ nur auf die Effizienz an. Im Endeffekt kommt es auf den Gesamtbetrag an, und hier ist ein Stromsparender Computer zwar was tolles, er verliert sich aber im Gesamtbetrag im Vergleich zu Verbrauchern wie Teekesseln, Herde, Heizung, Auto...
Allgemein ist deine Aussage "Die Produktionskosten und Energieauffwendungen sind höher als die Ersparnis" hast du dir schon selbst widersprochen, denn du hast schon einen Computer, den hast du mal neu gekauft, obwohl du deinen alten Rechner sicherlich noch weiter nutzen konntest, und mit dem hast du ja auch wieder einen Computer ersetzt, den du sicherlich noch weiter hättest nutzen können und das geht so weiter, bis man sagen kann, das du auch einfach ganz auf einen Computer verzichtest und auf Papier schreibst und einen Rechenschieber verwendest. Das ist noch sparsamer und Energieeffizienter.
Und damit bedeutet dieses Denken einfach nur, das man sich gegen Vorschritt wehren will. Natürlich kannst du deine Computer recyclen, du kannst auch deine Autos so lange fahren bis sie auseinander fallen, aber im Endeffekt bedeutet es, das du nicht willst, das die Ressourcen in unserer Welt effizient genutzt werden.
das ist klassisches Konsumdenken, hier hat die Werbeindustrie ganze Arbeit geleistet :-)
Das Wirtschaftssystem unserer westlichen Welt ist meist der Kapitalismus - ob das nun gut ist oder schlecht sei dahingestellt. Tatsache ist, es dreht sich alles um das Kaufen von Gütern. Das ist das Argument Nr. 1: Kauft, dann Kurbelt ihr die Wirtschaft an. Als man in der Wirtschaftskrise kein neues Auto gekauft hat, hat man sich manchmal als Staatsverräter gefühlt, weil ja die Arme Industrie darunter leidet.
Das ganze ist ein Kreis, und es geht im Endeffekt darum zu Konsumieren, Konsumieren, Konsumieren...
Es geht auch anders, denn den Fortschritt den du hier forcierst betrifft meist nur die Konsumgüter. Ich weigere mich zu Konsumieren, nur um der armen Wirtschaft zu helfen, und um den Fortschritt weiterzubringen. Ich konsumiere etwas, wenn ich etwas _brauche_.
Ich weigere mich einfach in diesem Schema zu denken. Ich glaube nicht dass es "nachhaltig" ist.
Haters gonna hate, potatoes gonna potate.

Benutzeravatar
Xin
nur zu Besuch hier
Beiträge: 8859
Registriert: Fr Jul 04, 2008 11:10 pm
Wohnort: /home/xin
Kontaktdaten:

Re: Microsoft: Windows neu erfunden für das Tablet-Zeitalter

Beitrag von Xin » Do Sep 15, 2011 11:32 am

fat-lobyte hat geschrieben:
Xin hat geschrieben:Oder wir packen alles in die "Cloud", also ins Internet. Das spart wieder Strom, es bleibt nur die Frage, ob man seine Daten so im Netz sehen will.
Das ist eine Nicht-Lösung. Anstatt die Daten zu speichern, schiebt man sie woanders hin und müssen von jemandem anderen gespeichert werden? Es geht da nicht nur um die Sicherheit meine Daten geheim zu wahren, sondern auch um Ausfallssicherheit. Wer garantiert mir, dass die Server der "Cloud" immer funktionieren? Wer garantiert mir, dass das Unternehmen in 5 Jahren noch existiert? Und eine ganz praktische Frage: habe ich immer eine Interverbindung dort wo ich die Daten brauche?
Brauchst Du mir nicht zu sagen... ich bin auch gegen eine "Cloud", die nicht auf meinem Server läuft.
Ich kann den Begriff "Cloud" schon nicht mehr hören, weil es nichts anderes ist, als ein Synonym für "Rechner im Internet".
Ich gehe sogar soweit, dass auf dem Rechner im Internet ein verschlüsseltes Dateisystem zu laufen hat, das verschlüsselt übertragen wird und auf dem Client erst entschlüsselt wird. Würde man da ein Server-FS nehmen, dass mehrfach gemountet werden kann, dürften alle Probleme erschlagen sein.
fat-lobyte hat geschrieben:
Die PCs fliegen schneller auf den Müll, als ich sie recyclen kann. Also kaufe ich kein "stromsparendes" NAS, sondern benutze vorhandene Resourcen weiter.

Ein energiesparenderes Gerät zu kaufen, um Energie zu sparen, lohnt sich bestenfalls bei Kraftwerken.
Ich kenne keine genauen Zahlen, aber wenn man die Bauteile und Edelmetalle eines PC recyclet, vielleicht würde sich das Verhältnis umdrehen?
Das Recycling der "seltenen Erden" ist natürlich eine Goldgrube. Heute schlagen sich Entsorgungsunternehmen, wer technische Geräte entsorgen darf. Das ist Wertstoff, wertvoller als Erz.

Dennoch ist das Recycling energieaufwendig, wie auch die Neuproduktion. Es ist sparsamer als Kubikkilometerweise Erde umzugraben.
fat-lobyte hat geschrieben:
Wenn Du Energie sparen willst, dann geht das so:
Ich fahre 40km zur Arbeit.
Also so spart man nicht Energie :-) Mir ist schon klar dass man immer die Lebenssituation berüksichtigen muss und nicht einfach Stur nach zahlen vorgehen darf. Aber Pendler sind für mich ein grosses Teilproblem. Würdest du beispielsweise die Bahn benutzen, würde das Energie sparen und Bequemlichkeit kosten. (Dann muss man wieder die kosten der Computer, die du aus Wut über die Zugverspätungen zerschlägst mit einrechnen ;-) )
Natürlich fährt eine Bahn. Leider nicht nur eine. Ich fahre linksrheinisch vom Süden von Köln in die Innenstadt und dann wieder rechtsrheinisch in den Süden von Köln. Anschließend muss ich ein längeres Stück zu Fuss laufen. Das dauert ca. 1,5-2 Stunden. Pro Strecke. Wenn die Bahnen fahren. Im Idealfall ist mein Arbeitstag dann 11,5 Stunden lang statt derzeit 9,5 Stunden.
Das ist mehr als nur Bequemlichkeit, das sind 40 Stunden pro Monat, eine komplette Arbeitswoche, die ich in der Bahn sitze. Zusätzlich zu den 20 Stunden, die ich im Monat schon im Auto zur Arbeit hin und zurück unterwegs bin.
fat-lobyte hat geschrieben:Hier etwas weniger Sarkasmus bitte. Die kosten eines Produktes spiegeln gar nicht so schlecht seine "ökologischen" Kosten wieder. Wenn es viel Energie braucht, um Aluminium zu schmelzen, wird Energie teurer. Wenn Materialien weit transportiert werden müssen, wird mehr Treibstoff verbraucht, mehr CO2 erzeugt, und das Produkt wird teurer.
Das ist zwar mit Vorsicht zu genießen und stimmt nicht zu 100 %, aber eine gewisse Korrelation ist sicher vorhanden.
Irrtum!

Nicht das Produkt wird teurer, sondern die Steuerlast.
Energieverbrauchende Betriebe erhalten subventionierten Strom. Treibstoff wird in Deutschland hoch besteuert, also für normale Autofahrer. Kerosin (außer in den Niederlanden) und Diesel für kommerzielle Schifffahrt aber nicht. Das Umherschiffen von Gütern ist also spotbillig. Darum schippern Nordseekraben nach Afrika, um dort gepult zu werden und anschließend wieder zurück, damit sie bei "Nordsee" verkauft werden.

Wenn Du ein Wohnmobil hast und in Amerika Urlaub machen willst, fährst du das Wohnmobil 4 Wochen vorher auf den Hamburger Hafen und für wenige hundert Euro taucht es dann in Amiland wieder auf. Versuch mal zwei Tonnen Gewicht mit diesem Volumen mit einer Spedition nur innerhalb Deutschlands zu bewegen. Oder meinetwegen auch Österreichs. ;-)

Die EU fördert den Milchproduktion derart, dass soviel Milch hergestellt wird, dass sie so billig wird, dass sie als Milchpulver nach Afrika verkauft wird und dort billiger ist, als die selbst Milch herstellen können.

Die Preise von Waren haben selten mit ihren wirklichen Produktionskosten zu tun.
fat-lobyte hat geschrieben:Das Problem ist: es kommt eben _nicht_ nur auf die Effizienz an. Im Endeffekt kommt es auf den Gesamtbetrag an, und hier ist ein Stromsparender Computer zwar was tolles, er verliert sich aber im Gesamtbetrag im Vergleich zu Verbrauchern wie Teekesseln, Herde, Heizung, Auto...
Das und eben die Tatsache, dass die Produktion eines energiesparenden Computers mehr Energie kostet, als der vorherige Computer mehr an Energie verbrauchen würde. Das ist eben genau das, was übersehen wird: Der Aufwand, der getrieben wird, um das Produkt in Deine Hände zu legen.

Für jede Tomate, die Du isst, wird eine zweite Tomate produziert und weggeworfen. Hier gibt es also den Aufwand, der getrieben wird, um Deine Tomate zu produzieren, aber was Du nicht siehst ist der Aufwand der für die Tomate getrieben wird, die Dich nichtmals erreicht. Die meisten werden von den Produzenten und Händlern weggeworfen, ein auch nicht so geringer Teil vom Konsumenten.
So wie derzeit die These kursiert von "Taste the Waste", dass mit den Lebensmitteln, die alleine Europa wegwirft, alle Hungernden des Planeten satt zu bekommen wären - soviel wird weggeworfen und muss natürlich erst aufwendig produziert werden, damit man es wegwerfen kann.
fat-lobyte hat geschrieben:
Allgemein ist deine Aussage "Die Produktionskosten und Energieauffwendungen sind höher als die Ersparnis" hast du dir schon selbst widersprochen, denn du hast schon einen Computer, den hast du mal neu gekauft, obwohl du deinen alten Rechner sicherlich noch weiter nutzen konntest, und mit dem hast du ja auch wieder einen Computer ersetzt, den du sicherlich noch weiter hättest nutzen können und das geht so weiter, bis man sagen kann, das du auch einfach ganz auf einen Computer verzichtest und auf Papier schreibst und einen Rechenschieber verwendest. Das ist noch sparsamer und Energieeffizienter.
Und damit bedeutet dieses Denken einfach nur, das man sich gegen Vorschritt wehren will. Natürlich kannst du deine Computer recyclen, du kannst auch deine Autos so lange fahren bis sie auseinander fallen, aber im Endeffekt bedeutet es, das du nicht willst, das die Ressourcen in unserer Welt effizient genutzt werden.
das ist klassisches Konsumdenken, hier hat die Werbeindustrie ganze Arbeit geleistet :-)
Das Wirtschaftssystem unserer westlichen Welt ist meist der Kapitalismus - ob das nun gut ist oder schlecht sei dahingestellt. Tatsache ist, es dreht sich alles um das Kaufen von Gütern. Das ist das Argument Nr. 1: Kauft, dann Kurbelt ihr die Wirtschaft an. Als man in der Wirtschaftskrise kein neues Auto gekauft hat, hat man sich manchmal als Staatsverräter gefühlt, weil ja die Arme Industrie darunter leidet.
Das ganze ist ein Kreis, und es geht im Endeffekt darum zu Konsumieren, Konsumieren, Konsumieren...
Es geht auch anders, denn den Fortschritt den du hier forcierst betrifft meist nur die Konsumgüter. Ich weigere mich zu Konsumieren, nur um der armen Wirtschaft zu helfen, und um den Fortschritt weiterzubringen. Ich konsumiere etwas, wenn ich etwas _brauche_.
Ich weigere mich einfach in diesem Schema zu denken. Ich glaube nicht dass es "nachhaltig" ist.
Danke für die Reaktion, so muss ich das nicht schreiben, sondern kann es einfach unterschreiben. :-)

Der ADAC hat eine Energiebillanz zwischen einem 50 Jahre alten VW Käfer, der von seinem Fahrer die ganze Zeit mit 15 Litern Benzin versorgt wurde und einem Menschen, der umweltbewusst auf spritsparende Autos gesetzt hat und in der Zeit 5 Autos gefahren hat. Das Ergebnis: Der Käfer hat Energie gespart. Er hat zwar viel mehr Benzin gefressen, aber er musste nur einmal hergestellt werden. Der "umweltbewusste" Käufer hat 4 zusätzliche Autos herstellen lassen.

Apple hat eine Ökobilanz für seine Rechner herausgegeben. 29% der Energie, die ein Rechnerleben verbraucht, kommt aus der Steckdose des Nutzers. 71% der Energie werden für Produktion, Transport und Entsorgung verwendet. Was wir als "Verbraucher" dieses Rechners also mitbekommen sind nur 29% des Energieverbrauchs... Sparen können wir viel mehr an den übrigen 71%, in dem wir Geräte möglichst lange verwenden, im Idealfall, bis das Gerät seine Funktion nicht mehr erfüllen kann (defekt) oder die Funktion nicht mehr benötigt wird (z.B. VHS-Videorekorder).
Merke: Wer Ordnung hellt ist nicht zwangsläufig eine Leuchte.

Ich beantworte keine generellen Programmierfragen per PN oder Mail. Dafür ist das Forum da.

Antworten