In diesem Kapitel wird die Installation und die ersten Konfigurationschritte beschrieben. Wer Git bereits installiert hat, der sollte sich zumindest die konfiguration ansehen.
Bei den meisten Linux und Unixdistributionen ist Git bereits in den jeweiligen Paketquellen vorhanden. Das bedeutet, dass ihr es mit einem einfachen Befehl installieren könnt.
Sollte das tatsächlich nicht der Fall sein, oder seid ihr mit der Version der Pakete unzufrieden, könnt ihr Git wie unten beschrieben auch aus den Quellen kompilieren und installieren.
Die Dokumentation von Git ist ausgezeichnet und besteht aus manpages,
GNU-info-seiten und HTML-Seiten. Ich empfehle jedem der sich etwas genauer mit den
Git-Befehlen befassen will, sich die Anleitungen der einzelnen Befehle mit
'git help <Befehl>
' anzusehen. Deswegen wird bei den unten angeführten
Befehlen zur Installation das Paket für die Dokumentation ebenfalls aufgelistet.
Dies ist eine Liste mit den Befehlen, die ihr auf der jeweiligen Distribution ausführen müsst um Git zu installieren:
$ sudo apt-get install git git-doc
# yum install git
# zypper install git-core git-doc
# pacman -S git
# cd /usr/ports/devel/git # make install
oder
# pkg_add -r git
Um Git auf Windows zu benutzen, ist das Paket „msysGit“ empfohlen. Dieses könnt ihr von folgender Webseite herunterladen: http://git-scm.com/download/win
Startet die Installation in gewohnter Weise durch einen Doppelklick auf den Installer, und klickt auf „Next“.
Ihr werdet gefragt, wie „Git“ in euer Environment integriert werden soll (wie die Programme in die PATH-Variable kommen sollen). Lest euch die vorhandenen Optionen mit ihren Beschreibungen durch, aber ich empfehle hier die erste („Use Git Bash onlly“) auszuwählen.
Außerdem werdet ihr gefragt, wie mit den Zeilenenden verfahren werden soll. Diese Frage betrifft die Option „core.autocrlf“ (siehe unten). Ich empfehle hier ebenfalls die erste Option auszuwählen.
Danach könnt ihr mit der Installation fortfahren.
Um anschließend eine Shell zu öffnen, in der ihr Git verwenden könnt benützt entweder den Desktop-Verknüpfung, startet die Shell mit Start→Programme→Alle Programme→Git→Git Bash oder startet den Explorer und rechtsklickt in einem Ordner auf eine Weiße Fläche und wählt dann „Git Bash“ aus dem Kontextmenü.
Habt ihr vor, euer Projekt auf GitHub zu hosten, könnt ihr eine auf GitHub spezialisierte GUI verwenden, die ihr euch hier herunterladen könnt: http://windows.github.com/
Dieses Tutorial wird hauptsächlich die Kommandozeile verwenden, also solltet ihr die Kommandozeile starten indem ihr entweder auf die Desktop-Verknüpfung klickt, oder aus dem Startmenü Start→Alle Programme→Github, Inc→Git Shell auswählt.
Git kann selbstverständlich auch aus dem Quellcode kompiliert werden. Ladet euch den aktuellen Tarball von https://github.com/git/git/tags herunter.
Entpackt es mit dem Befehl
tar -xzf git-git-v*.tar.gz
Wechselt in das Verzeichnis des Qellcodes und kompiliert und installiet das Programm:
cd git-git-* make make install
Für die Konfiguration der Installation seht bitte selbst in der INSTALL-Datei des Quellcodeverzeichnisses nach.
Zum Bauen werden folgende Komponenten benötigt:
Bitte informiert euch im Paketmanager über die Installation dieser Abhängigkeiten.
Ganz zu Beginn sollte man sich bei Git vorstellen, und zwar mit dem Namen und der E-Mail-Adresse. Diese Informationen werden in jedem Commit (siehe später) gespeichert den ihr tätigt 1).
Gebt dazu folgendes in die Konsole ein (und ersetzt den Namen und die E-Mail-Adresse mit der eurigen):
git config --global user.name "Alexander Korsunsky" git config --global user.email 'fat-lobyte@proggen.org'
Wird --global
angegeben, dann wird der jeweilige Konfigurationsschlüssel
in ~/.gitconfig gespeichert. Wird dieser Parameter ausgelassen, kommt er in die
Konfigurationsdatei des Git-repositories, indem ihr euch befindet
(./.git/config, siehe später).
Des weiteren ist es sehr empfohlen Farben für die Ausgaben von Git einzuschalten, denn das hilft euch sehr beim Lesen der verschiedenen Ausgaben und verschafft euch auf einen Blick eine Übersicht über die Ausgabe:
git config --global color.ui always
Außerdem braucht ihr noch einen Editor für die Benutzung. Das kann eigentlich jeder Editor sein, dem man eine Datei als Parameter übergeben kann die er dann öffnet.
Für Konsolenfreaks ist das natürlich vi, vim, emacs, ed, nano oder dergleichen. Insbesondere vim und emacs sind zu empfehlen, da diese Syntaxhighlighting für die meisten Interaktionen mit Git bereitstellen.
Den Editor könnt über die Umgebungsvariable „EDITOR“ angeben, diese muss
natürlich in jeder Shell, in der ihr Git verwenden wollt gesetzt sein
(für Bash empfiehlt es sich 'export EDITOR=vim
' in ~/.bashrc
d einzutragen).
Alternativ könnt ihr auch eine Option in der Git-Konfiguration setzen:
git config --global core.editor vim
Wie gesagt solltet ihr euch der Git-Hilfe anfreunden. Die Option
'help.format
' bestimmt, wie die Hilfe angezeigt wird, wenn ihr
'git help <Befehl>
' angibt.
Die möglichen Werte sind:
Auf Unixartigen Systemen ist „man“ standardmäßig gesetzt, auf Windows ist es „web“.
git config --global help.format man
Solltet ihr „web“ wählen und es Probleme gibt oder der falsche Browser
gestartet werden, müssen die Optionen help.browser, web.browser oder
<browser.<tool>.path gesetzt werden.
Bitte informiert euch mit 'git help help
', das auch
hier zu finden
ist.
Die meisten Editoren speichern auf Linux Dateien mit einem einzigen Zeichen „Line Feed“(lf) als Zeilenende. Auf Windows allerdings werden Dateien meist mit einem „Carriage Return“ und einem „Line Feed“ (crlf) als Zeilenende gespeichert. Den meisten moderneren Editoren (z.B. NotePad++ oder der Editor von Visual Studio) ist's ziemlich Schnuppe, wie die Zeilenenden kodiert sind, aber ältere Editoren (wie z.B. notepad.exe) werden Probleme damit haben.
Dies ist zwar genaugenommen kein Git-Problem, dennoch bietet Git hier eine Lösung an: Git kann je nach Einstellung des Schlüssels „core.autocrlf“ beim auschecken von Dateien und beim eintragen von Änderungen die Zeilenenden konvertieren.
Dies sind die möglichen Werte:
Dies könnt ihr so setzen:
git config --global core.autocrlf true
Wollt ihr die Option entfernen, könnt ihr das so machen:
git config --global --unset core.autocrlf
Habt ihr Git über als msysGit-Paket installiert, wurdet ihr bereits bei der Installation nach dieser Option gefragt.
Da es unter den Dateisystemen von Windows keine „Dateimodi“ (als Berechtigungen) gibt, werden diese von Git als einen vordefinierten Wert angenommen. Ist dieser nicht der gleiche wie der Wert in der Datenbank, werden die Dateien immer als geändert angezeigt, auch wenn ihr die Dateien nicht angefasst habt. Deswegen empfiehlt es sich, auf einem NTFS- oder FAT-Dateisystem stets die Option „core.fileMode“ auf „false“ zu setzen:
git config --global core.filemode false
Sollte euer Projekt symbolische Verknüpfung enthalten, solltet ihr unter Windows die Option „core.symlinks“ auf false setzen. Dadurch wird nicht einfach zweimal die gleiche Datei ausgecheckt, sondern der Symbolische Link wird mit einer kleinen „Referenzdatei“, die den Pfad des Ziels der Verknüpfung enthält, ersetzt.
git config --global core.symlinks false
Bitte beachtet, dass unter Windows symbolische Links NICHT angelegt und von Git erfasst werden können! Nur bereits vorhandene Verknüpfungen bleiben mit dieser Option erhalten.
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