Allgemein gesprochen ist ein Vektor in der linearen Algebra ein Element eines Vektorraumes. Für die analytische Geometrie eignet sich die Veranschaulichung als Pfeil besser. Entscheidend dabei sind Richtung, Orientierung und Länge des Pfeiles, die den Vektor eindeutig charaktierisieren. Ein Vektor kann demnach auch als Verschiebung im Raum angesehen werden.
Vektoren werden wie Variablen mit Buchstaben bezeichnet, bekommen aber einen Pfeil darüber, um den Vektorcharakter zu symbolisieren.
Im Sinne der linearen Algebra handelt es sich hierbei um Elemente des -dimensionalen reellen Vektorraumes, wobei
eine natürliche Zahl ist. Für uns interessant sind dabei vor allem der zwei- und der dreidimensionale Fall.
Als Symbol für die Länge eines Vektors haben sich zwei Schreibweisen eingebürgert: entweder der Variablenname ohne Vektorpfeil oder die Betragsstriche, wobei hier auf die letztere Version zurückgegriffen wird.
Die folgenden Definitionen und Begriffe sollte man sich einfach ganz entspannt zu Gemüte führen und an späterer Stelle noch einmal nachschlagen. Allerdings sind sie essenziell, um andere Begrifflichkeiten sauber einzuführen.
Aus der Vektorraumdefinition der linearen Algebra lassen sich Schlüsse auf Vektoren ziehen, die auch für die Vektoranalysis von Relevanz sind. Diese sind im einzelnen:
(Im folgenden sind ,
und
beliebige Vektoren des
-dimensionalen Vektorraumes
und
und
beliebige reelle Zahlen.)
Zwei Vektoren sind genau dann gleich, wenn die sie repräsentierenden Pfeile die gleiche Länge besitzen, in die selbe Richtung zeigen und gleich orientiert sind. Gleich orientiert heißt hierbei, dass die Spitze am selben Ende ist. Die beiden Vektoren charakterisieren also dieselbe Verschiebung im Raum.
Ein Vektor heißt Einheitsvektor genau dann, wenn er die Länge eins besitzt. Einen Einheitsvektor nennt man auch normiert.
Der übliche Buchstabe für Einheitsvektoren ist ein kleines E eventuell mit Index.
Das Skalarprodukt ist neben der Addition eine weitere Operation, die zwei Vektoren miteinander verknüpft. Ergebnis ist aber hier - wie der Name schon nahelegt - ein Skalar, also eine reelle Zahl. Es ist im allgemeinen als Produkt der Beträge der Vektoren und dem Cosinus des von den Vektoren eingeschlossenen Winkels 1) definiert.
Geometrisch gedeutet ist das Skalarprodukt die orthogonale Projektion eines Vektors auf den anderen.
Für das Skalarprodukt gelten folgende Regeln:
Sei eine Menge von Stück Vektoren
gegeben. Dann nennt man den Vektor
Linearkombination der Vektoren
, falls es reele Koeffizienten
gibt, so dass gilt2):
Eine Menge von Stück Vektoren
heißt genau dann linear unabhängig, falls sich der Nullvektor nur als triviale Linearkombination - also jene, bei der alle Koeffizienten Null sind - aus den Vektoren ergibt, also wenn gilt:
Anders formuliert bedeutet dies, dass sich keiner der Vektoren als Linearkombination der anderen darstellen lässt.
Als Basis eines -dimensionalen Vektorraumes versteht man eine Menge von
linear unabhängigen Vektoren (Basisvektoren)
,
, …,
, aus deren Linearkombinationen sich jeder Vektor
des Vektorraumes eindeutig darstellen lässt. Dabei heißen die Koeffizienten
,
, …,
der Linearkombination Koordinaten bezüglich der Basis.
Unter einer Orthonormalbasis versteht man eine Basis, die aus normierten und untereinander paarweise orthogonalen Vektoren besteht.
Auch wenn die bisherigen Ausführungen alle recht theoretisch und allgemein gehalten waren, so lässt sich mit dem erworbenen Wissen doch schon etwas anstellen. So lassen sich zum Beispiel zwei altbekannte Aussagen der Geometrie, nämlich der Satz des Pythagoras und der Satz des Thales, wie folgt beweisen.
Voraussetzungen: Gegeben seien die drei Vektoren
,
und
, wobei
und
.
Behauptung:
Beweis:
q.e.d.
Voraussetzungen: Gegeben seien die Vektoren
,
,
und
, wobei
,
und
.
Behauptung:
Beweis:
q.e.d.