Projekt mit CodeLite erstellen

Codelite ist eine Entwicklungsumgebung, die derzeit sehr aktiv in Entwicklung ist und auf den ersten Blick Code::Blocks recht ähnlich ist.

Anlegen eines Projektes

Größere Software besteht häufig aus mehreren Programmen. Diese Programmverwaltung nennt sich bei Codelite „Workspace“, wir müssen also zunächst einen Workspace anlegen:

Geben wir dem Workspace einen mehr oder weniger beliebigen Namen, ich habe hier einfach 'html' angegeben:

In diesem Workspace können wir nun das Projekt anlegen:

Hier geben wir nun einen Namen für das Projekt ein und wählen einen passenden Pfad.

Da wir ein C-Programm schreiben, benutzen wir den GCC-Compiler.

Nun haben wir ein einfaches 'Hello World'-Programm testweise vorliegen.

Mit einem Rechtsklick löschen wir main.c aus dem Projekt. Da wir bereits die main.c, node.c/-.h und parameter.c/-.h haben kopieren diese Dateien einfach in das Projektverzeichnis. Mit einem Rechtsklick auf das Projekt im „Workspace View“ können wir 'existierende Dateien hinzufügen' wählen:

und wählen unsere kopierten Dateien aus:

Grundsätzlich kann man auch auf 'Add New File…' verwenden und so die Dateien als Text in das Projekt einkopieren.

Bauen eines Projektes

Um ein Projekt zu bauen, wählen wir im Menü „Build“ den Menüpunkt „Build Projekt“.

Im Ausgabebereich finden sich Hinweise, wie kompiliert wurde. Das sieht unserem Makefile eigentlich schon ähnlich und tatsächlich findet sich auch „make“ in der Ausgabe:

Im Projektverzeichnis findet sich nun eine Datei testprogramm.mk. Das ist ein von Codelite automatisch erzeugtes Makefile.

Ausführen des Projektes

Wir haben immernoch ein Konsolenprojekt, wir befinden bauen es lediglich mit Hilfe einer Entwicklungsumgebung. Entsprechend sollte das fertige Projekt auch in der Konsole gestartet werden.

Debug? Release!

Entwicklungsumgebung unterscheiden meistens zwischen unterschiedlichen Build-Vorgängen für verschiedene Programmversionen. In der Regel eine Version zum Debuggen und eine sogenannte Release-Version. Die Release-Version ist das fertige Produkt, dass hochoptimiert laufen soll. Der Buildvorgang soll also hochoptimiert verlaufen und darf keine Debug-Informationen enthalten. Die Debugversion soll nicht optimiert kompiliert werden (das spart Zeit) und zusätzliche Informationen enthalten, die bei der Fehlersuche helfen sollen.

Dies lässt sich in den Projekteinstellungen ändern. Die sind mit einem Rechtsklick auf das Projekt erreichbar. Ganz unten befindet sich der Menüpunkt für die Einstellungen.

Hier sehen wir gleich, weshalb für einen C-Einsteiger eine Entwicklungsumgebung eine Herausforderung ist, die ich zu Beginn des Tutorials nicht eingehen wollte. Hunderte Schalter können irgendwie verstellt werden und das ist einem Einsteiger nicht zuzumuten.

Gleich oben lässt sich die Konfiguration umstellen. Die ausführbare Datei wird anschließend in einem anderen Verzeichnis abgelegt, dem „Intermediate Directory“.

Es schadet nicht, sich einen ersten Überblick durch die Einstellungen zu verschaffen. In kommenden Lektionen werden wir uns noch genauer mit den interessanteren Bereichen Debugger, Compiler und Linker beschäftigen.