====== Kombination ======
Bei der Kombination nehmen wieder beispielhaft Objekte aus einer Urne. Bei der [[Permutation]] werden alle Objekte aus der Urne genommen. Bei der Kombination macht man sich nun Gedanken, was passiert, wenn man nicht alle Kugeln aus der Urne nimmt - oder sie wieder zurücklegt und entsprechend häufiger ziehen kann.
===== Kombination ohne Zurücklegen =====
Wir nehmen also aus der Urne mit //n// verschiedenen Kugeln //k// Kugeln heraus. Die Reihenfolge spielt dabei keine Rolle, wie es beim Lottospiel üblich ist. Hier werden aus 49 Kugeln 6 verschiedene Kugeln gezogen.
Die Frage ist also, wieviele Möglichkeiten existieren, //k// Kugeln aus //n// Kugeln zu ziehen.
Ziehen wie aus 6 Kugeln 4 Kugeln, dann gibt es von 6 Kugeln 4, die gezogen werden und (6-4), also 2 Kugeln, die nicht gezogen wurden. Wenn wir uns an die [[Permutation]] erinnern, haben wir nun 4 Kugeln, die vergleichbar sind (nämlich gezogen) und 2 Kugeln, die ebenfalls vergleichbar sind (nämlich in der Urne verblieben).
Wir schreiben für die Kombination:
C( n, k ) = P( n, k, n-k ) = { n! } / { k! * ( n-k )! } = (matrix{2}{1}{ n k })
Man spricht "n über k" und schreibt dies wie einen zweidimensionalen Vektor. Allerdings darf man es nicht mit einem zweidimensionalen Vektor verwechseln!
Für unser Beispiel gilt also
C( 6, 4 ) = ( matrix{2}{1}{6 4} )
C( 6, 4 ) = { 6! }/{ 4! * ( 6-4 )! } \\
C( 6, 4 ) = { 720 }/{ 24 * 2 } \\
C( 6, 4 ) = { 720 }/{48} \\
C( 6, 4 ) = 15 \\
Es gibt also 15 verschiedene Möglichkeiten 4 Kugeln aus der Urne zu ziehen.
- gezogen( 1,2,3,4 ), nicht gezogen( 5, 6 )
- gezogen( 1,2,3,5 ), nicht gezogen( 4, 6 )
- gezogen( 1,2,4,5 ), nicht gezogen( 3, 6 )
- gezogen( 1,3,4,5 ), nicht gezogen( 2, 6 )
- gezogen( 2,3,4,5 ), nicht gezogen( 1, 6 )
- gezogen( 1,2,3,6 ), nicht gezogen( 4, 5 )
- gezogen( 1,2,4,6 ), nicht gezogen( 3, 5 )
- gezogen( 1,3,4,6 ), nicht gezogen( 2, 5 )
- gezogen( 2,3,4,6 ), nicht gezogen( 1, 5 )
- gezogen( 1,2,5,6 ), nicht gezogen( 3, 4 )
- gezogen( 1,3,5,6 ), nicht gezogen( 2, 4 )
- gezogen( 2,3,5,6 ), nicht gezogen( 1, 4 )
- gezogen( 1,4,5,6 ), nicht gezogen( 2, 3 )
- gezogen( 2,4,5,6 ), nicht gezogen( 1, 3 )
- gezogen( 3,4,5,6 ), nicht gezogen( 1, 2 )
==== Die Ergebnismenge ====
Diese Menge an möglichen Ergebnissen ist die Ergebnismenge Ω ("Omega").
Ω = { ( 1,2,3,4 ), ( 1,2,3,5 ), ( 1,2,4,5 ), ( 1,3,4,5 ), ( 2,3,4,5 ), ( 1,2,3,6 ), ( 1,2,4,6 ), ( 1,3,4,6 ), ( 2,3,4,6 ), ( 1,2,5,6 ), ( 1,3,5,6 ), ( 2,3,5,6 ), ( 1,4,5,6 ), ( 2,4,5,6 ), ( 3,4,5,6 ) }
Weiterführendes folge im Kapitel [[setofevents|Ereignismengen]].
==== Beipiel ====
=== Lotto ===
Wir nehmen 6 Kugeln aus 49:
C( 49, 6 ) = (matrix{2}{1}{49 6})
C( 49, 6 ) = { 49! }/{ 6! * ( 49-6! )! } \\
C( 49, 6 ) = { 6,08 * 10^62 }/{ 6,04 * 10^52 * 720 } \\
C( 49, 6 ) = 13983816
Die Chance also 6 Richtige zu erwischen bedeutet die einzige richtige Kombination zu treffen von den etwa 14 Millionen Möglichkeiten.
===== Kombination mit Zurücklegen =====
Wenn die Kugeln auch wieder zurückgelegt werden dürfen, müssen wir die Kugeln, die wir wieder reinlegen, mitberechnen:
C_{w}(n, k ) = C( n + k - 1, k ) = ( matrix{2}{1}{n+k-1 k} )
==== Beispiel ====
Nehmen wir an, wir machen die Lottoziehung und legen jedesmal, wenn wir eine Kugel gezogen haben, diese wieder zurück. Wie wahrscheinlich ist, dass 6 mal hintereinander die '1' gezogen wird?
C_{w}( 49, 6 ) = C( 49+6-1, 6 ) \\
C_{w}( 49, 6 ) = ({54}under{6} } \\
C_{w}( 49, 6 ) = { 2,31 * 10^{71} }/{ 720 * 6,08 * 10^{62} } \\
Cw( 49, 6 ) = 28989675
Die Chance liegt also bei 1 zu rund 29 Millionen, dass die '1' 6mal hintereinander gezogen wird.