Erstellen und Ändern von Umgebungsvariablen

Dieser Artikel ist für Windows XP ausgelegt. Für Windows Vista oder Windows 7, lest bitte diesen Artikel: Erstellen und Ändern von Umgebungsvariablen

Aus diversen Gründen kann es nützlich sein, Umgebungsvariablen zu Ändern oder hinzuzufügen.

Beispielsweise enthält die Umgebungsvariable Path all jene Verzeichnisse, die beim Aufruf eines Programms nach .exe- und .dll- 1) Dateien durchsucht werden. Wollt ihr, dass ein bestimmtes Programm gefunden wird wenn ihr dessen Name in der Befehlszeile (cmd.exe) eingebt, dann müsst ihr den Ort des Programms angeben. Wir wollen hier als Beispiel das Hinzufügen des Pfades „C:\MinGW\bin“ zur Path-Variable zeigen.

Außerdem lohnt es sich manchmal manuell neue Variablen zu erstellen. Beispielsweise lässt sich das Verhalten vieler Programme über das setzen bestimmter Umgebungsvariablen steuern.

Umgebungsvariablen dauerthaft und systemweit ändern

Öffnet das Fenster „Systemeigenschaften“, beispielsweise indem ihr auf Start und dann mit der rechten Maustaste auf „Arbeitsplatz“ (oder „Computer“) klickt und dann „Eigenschaften“ aus dem Kontextmenü auswählt.

Hier ein Screenshot davon:

Dort klickt ihr auf die Registerkarte „Erweitert“, und dort auf die Schaltfläche „Umgebungsvariablen“. Wenn ihr das getan habt, wird euch der „Umgebungsvariablen“- Dialog präsentiert. Umgebungsvariablen sind Zeichenketten, auf die jedes Programm Zugriff hat. Dort werden den Programmen meist Positionen von Dateien und Betriebssystemeinstellungen bereitgestellt.

Nun können wir Umgebungsvariablen hinzufügen oder ändern.

Beim Hinzufügen der Variablen habt ihr die Auswahl, ob die neue Variable systemweit angelegt wird und allen Benutzern zur Verfügung stehen soll (unteres Fenster) oder nur eurem Benutzer (oberes Fenster). Für Systemweite Umgebungsvariablen braucht ihr selbstverständlich Administratorrechte.

Kommt eine Umgebungsvariable sowohl systemweit, als auch für euren Benutzer vor, wird die Benutzervariable verwendet 2).

Hinzufügen von Umgebungsvariablen

Klickt dazu unter dem oberen oder unter dem unteren Fenster auf „Neu“. In das obere Textfeld gebt ihr den Namen der neuen Umbebungsvariable ein, in das untere Textfeld ihren Wert.

Ändern von Umgebungsvariablen

Nun wollen wir als Beispiel die Variable PATH 3) verändern. Diese ist normalerweise im unteren Fenster unter „Systemvariablen“ zu finden.

Wollt ihr einen Pfad, zum Beispiel C:\MinGW\bin hinzufügen, dann müsst ihr doppelt auf die „PATH“ Variable klicken und dem Wert den Pfad hinzufügen. Innerhalb der PATH Variable muss jeder Pfad durch ein Semikolon („;“) getrennt sein, das bedeutet ihr müsst noch ein Semikolon zur Variable hinzufügen und dann erst euren Pfad.

Hier ein Screenshot, um das Ganze zu erläutern:

Falls ihr nicht genügend Rechte besitzt die PATH Variable unter „Systemvariablen“ zu verändern, erstellt eine neue Variable unter „Benutzervariablen für <euername>“ mit dem Namen „PATH“ und kopiert dort den gewünschten Pfad hinein.

Seid ihr fertig, schließt jedes Fenster mit der Schaltfläche „OK“, damit die Einstellungen gespeichert werden.

Umgebungsvariablen für eine CMD-Session ändern

Wollt ihr den Wert der Umgebungsvariable

Wollt ihr Umgebungsvariablen nur temporär, also nur für das laufende CMD-Fenster ändern, könnt ihr das Tool SET verwenden.

SET kann man folgenderweise verwenden:

Alle Umgebungsvariablen Anzeigen

Befehl:

set


Eine Umgebungsvariable Anzeigen

Befehl:

set <UMGEBUNGSVARIABLE>


Parameter:
<UMGEBUNGSVARIABLE>: Name der Umbebungsvariablen die ihr anzeigen lassen wollt

Umgebungsvariable Setzen

Befehl:

set <UMGEBUNGSVARIABLE>=<WERT>


Parameter:

  • <UMGEBUNGSVARIABLE>: Name der Umbebungsvariablen die ihr setzen wollt
  • <WERT>: Wert der Umgebungsvariable

Falls die Umgebungsvariable bereits vorhanden war, wird der alte Wert überschrieben.

:!: Achtung! CMD verhält sich sehr seltsam in Bezug auf Anführungszeichen. Wollt ihr Werte mit Leerzeichen speichern, könnt ihr <WERT> in Anführungszeichen setzen. Allerdings werden die Anführungszeichen ebenfalls in die Variable gespeichert! Das kann zu Problemen beim referenzieren führen. Deswegen empfiehlt es sich das ganze <UMGEBUNGSVARIABLE>=<WERT> - Paar in Anführungszeichen zu setzen:

set "<UMGEBUNGSVARIABLE>=<WERT>"

Dabei wird die Variable richtig gespeichert.

Wert zu Umgebungsvariablen hinzufügen

Befehl:

set <UMGEBUNGSVARIABLE>=%<UMGEBUNGSVARIABLE>%<WERT>


Parameter:

  • <UMGEBUNGSVARIABLE>: Name der Umbebungsvariablen der ihr etwas hinzufügen wollt
  • <WERT>: Text, den ihr dem alten Wert hinzufügen wollt

Dies kann zum Beispiel zum hinzufügen von Pfaden zu Umgebungsvariable PATH nützlich sein.

Umgebungsvariable Löschen
set <UMGEBUNGSVARIABLE>=


Paramter:
<UMGEBUNGSVARIABLE>: Name der Umbebungsvariablen die ihr löschen wollt

:!: Die Umgebungsvariable ist dann nicht einfach nur ein leerer String, wie die Syntax vielleicht vermuten lässt, sondern sie ist nach dem Ausführen des Befehls tatsächlich nicht mehr vorhanden.

Verbesserungsvorschläge

Hat dir diese Antwort geholfen? Wenn nicht oder wenn du Verbesserungs- bzw. Erweiterungsvorschläge hast, dann schreib das bitte einfach auf die Diskussionsseite.

1)
und .bat- und .com-, und so weiter…
2)
Eine Ausnahme hierbei ist die Path-Variable, hier werden die Variablen über ein ; zusammengehängt
3)
oder auch manchmal Path, Groß- und Kleinschreibung ist unter Windows nicht wichtig